Vor zwei Wochen bin ich durch ein seltsames Geräusch in meiner Arbeit unterbrochen worden – es klang wie ein kanadischer Bauer, der seinem alten Traktor starten will. Doch als dann das regelmässige Klopfgeräusch des Dieslmotors beginnen sollte, war es plötzlich wieder still. Fünf Minuten später begann es wieder von vorn. Wieder startete der Motor, um nach den ersten erfolgreichen Takten zu verstummen.
Nun, nachdem der Motor zum x-ten Mal nicht gestartet war, machte ich mich auf die Suche nach diesem “silly canadian farmer”, der offenbar seinen alten Traktor endlos ausprobieren wollte. Umso erstaunter war ich, als ich statt des Farmers, das folgende Tier im Wald fand, dass mit erstaunlicher Geduld diese Startgeräusche produzierte:
Ein balzendes kanadische Moorhuhn (zu englisch “Grouse” genannt), das mit seinen Flügeln dieses Startgeräusch des Diesltraktors produzierte 🙄
Dieses Moorhuhnmännchen wollte damit ein Weibchen anlocken und auf sich aufmerksam machen. Es war köstlich, diesem Tier bei seinen Traktor-Geräuschen zuzusehen. Ich bin mir ab der vielen Dieselmotoren in Wald nicht sicher, ob nicht mal ab und zu doch noch ein kanadischer Bauer mit seinem Traktor drunter ist, denn offenbar gibt es dutzende dieser Hühner – noch nie habe ich soviele Dieselmotoren in den kanadischen Wäldern gehört, denn man hört diese Tiere fast 100m weit.
Natürlich, diese Tiere waren ja auch die komischen Vögel, die mitten auf der Strasse stehen und sich keinen Milimeter bewegen, wenn ein Auto heranbraust – ganz nach der Devise “Du siehst mich nicht, denn ich bin unsichtbar – und ich seh Dich nicht”. Deshalb nennt unser Freund Beat diese Tiere köstlicherweise auch “suicide chicken”, weil sie lieber überfahren werden, als dass sie die Strasse fertig überqueren. Hält man jedoch einige Meter vor dem Moorhuhn an, dann duckt es seinen Kopf und rennt so schnell es kann ins nächste Gebüsch.
So, und damit wäre auch das Rätsel über die vielen kanadischen Dieselmotoren in den Frühlingswäldern gelöst.
Also, wenn ihr ein solches Tier mitten auf der Strasse antrefft:
– links auf die Gegenfahrbahn ausweichen ist bei Gegenverkehr tödlich
– rechts in den Strassengraben ausweichen und überschlagen ist auch tödlich
-> also einfach geradeaus weiterfahren – wenn es dumpf “bumm” macht, habt ihr das kanadische Moorhuhn getroffen (für das Huhn tödlich) oder es liegen hinter euch einfach ein paar Federn auf der Strasse – dann hat des dem Mohrhuhn nicht mehr gereicht und ihr habt mit dem Auto seine Schwanzfedern abgerissen -> die am wenigsten gefährliche Variante für beide
Bis bald mit weiteren Abenteuern aus dem kanadischen Busch :>>
Stay save on the road and look out for suicide chickens