Ein Log-Haus muss gepflegt werden. Zu diesem Zweck muss es regelmässig inspiziert und die Balken auf Beschädigungen oder Unregelmässigkeiten untersucht werden.
Ab und zu braucht es auch eine Erneuerung des Schutzanstrichs (eine spezielle Farbe für die Aussenhülle/die Balken auf der Aussenseite, die sündhaft teuer ist).
Nun war es kurz vor Ende meines Aufenthaltes nötig, diese Inspektion vorzunehmen. Dabei bin ich einer speziellen Wespe begegnet, der sogenannten “kanadischen Black Hornet”.
Sie war mir bereits seit ein paar Wochen aufgefallen, weil sie immer wieder den Logs entlang geflogen war, von einem schwarzem Punkt zum nächsten. Dabei waren diese Wespen häufig auch gegen die Scheiben geflogen, was jedesmal einen eigenartigen Ton verursachte.
Diese Wespe ist auf der Jagd nach Fliegen, die sich gerne in den kleinen Astlöchern verkriechen, ausruhen oder sich dort fortplanzen. Hat die Wespe eine Fliege entdeckt, wird diese blitzschnee erstochen und aufgegessen. Deshalb also tanzen diese Insekten von einem schwarzen Punkt zum nächsten, auch Nagelköpfe, Schrauben und andere technische Elemente werden genau untersucht, bevor weitergeflogen wird. Dabei erzeugen die Wespen ein dumpfes Brummen, das zwar bedrohlich tönt, doch die Tiere verhalten sich (im Gegensatz zu ihren Artgenossen mit dem gelb-schwarzen Hinterteil) völlig kampflos und greifen einen Menschen nicht (oder äusserst selten) an. Ich habe auf jeden Fall keinen Stich von den Black Hornets eingefangen, obwohl ich während dem Streichen der Logs sicher mehrere Dutzend dieser Tiere begegnet bin.
Während man ab und zu nach bedrohlichen Regen-/Gewitterwolken Ausschau hält, entdeckt man auch lustige Wolkengebilde wie dieses “Loch im Himmel”
Kurz danach höre ich die charakteristische Tonsequenz eine Autos, das mittels Fernbedienung abgeschlossen wird und dann die Alarmanlage einschaltet. Doch weit und breit ist kein Auto zu sehen. Ich streiche weiter meine Logs, als das gleiche Geräusch wieder ertönt. Wieder ist nirgends hier in der Wildnis ein solches Auto zu sehen, das auf diese Tonfolge passen könnte. Und doch ertönt das Geräusch ganz aus der Nähe.
Kurz danach ertönt eine Trillerpfeife wie bei einem Fussballspiel. Aber hier spielt nun wirklich niemand Fussball – ich streiche weiter, als plötzlich ganz nahe das typische Klack-Geräusch einer automatischen Türverriegelung eines Autos ertönt und zwar direkt vom grossen Baum gegenüber. Auch diese Tonfolge wird wiederholt und nun entdecke ich den “Geräuschemacher” – ein Vogel, etwa so gross wie eine europäische Amsel, braun-schwarz gefiedert. Nun quietschen Autoreifen, dann ertönt eine Motorhaube, die zugeschlagen wird, danach wie eine Angelrute ausgeworfen wird und der Faden von der Spuhle abgewickelt wird (eben das typische Geräusch, wenn man einen Angelhaken auswirft).
Der Vogel immitiert die Geräusche, die er von uns Menschen hört und er macht sie erstaunlich genau nach. So gut, dass man verwirrt ist und glaubt, das entsprechende Gerät/Fahrzeug neben sich zu haben. Verblüffend, was die Tierwelt hier in der Wildnis von uns erlernt hat. Wozu das wohl gut ist??