Unser Aufenthalt in Canada begann dieses Jahr etwas anders als in früheren Jahren. Der Scheibenwischer begleitete uns von Vancouver bis in die Cariboo Gegend und unser VW Jetta hatte ganz selten die Klimaanlage in Gebrauch. Vollbepackt mit verschiedenen Dingen aus Vancouver erreichten gegen Abend unser Haus. Alles in bester Ordnung!
Nun ja, wie sich am Sonntag herausstellte war unser Truck (ja, der alte Dodge RAM 2500 tut immer noch seine guten Dienste) irgendwie anders: Beim Rückwärtsfahren brannte die entsprechende Anzeige nicht und wie ich dann schnell merkte, liess sich der 4-Rad Antrieb nicht mehr ausschalten. Ein Werkstattbesuch in Williams Lake war also angesagt und der Mechaniker vom Dienst gab sich alle Mühe. Zuerst die lästige Alarmanlage ruhig stellen (die ging los, sobald man bei laufendem Motor die Türe öffnete) und nach ein paar Versuchen mit der Elektronik schob er den Truck auf dem Autolift in Richtung Decke, um die Sache von unten genauer zu betrachten. Er winkte mich herbei, denn der Fehler war nun offensichtlich: Da fehlten ein paar Stücke von verschiedenen Kabeln. Tja, wie sich herausstellte hat sich ein Eichhörnchen über den Winter offenbar von diesen Kabeln ernährt. Nun war Mechaniker-Leistung gefragt, denn die Kabel waren ganz nahe bei den Steckern durchgebissen. Nach einem spannenden Nachmittag unter meinem Truck war dann das Problem einigermassen behoben: Ein paar Lüsterklemmen aus der Schweiz, ein paar Stücke eines Ersatzkabels und viel Fingerfertigkeit waren notwendig, um den Schaden des listigen Eichhörnchens zu beheben. Offenbar muss das gelb-grüne Kabel besonders schmackhaft gewesen sein 🙁
Der etwas andere 1. August begann für uns bereits am 30. Juli mit einem Feuerwerk von Regenbogen in allen Grössen und Farben, nahe und fern. Hier ein Muster:
Sie spannten sich während fast 30 Minuten über den Himmel und beglückten uns wie ein Feuerwerk am 1. August, an welchem man hier in Canada besser kein Feuerwerk abbrennen sollte (gibt vor allem Ärger mit den Canadiern und allenfalls eine saftige Rechnung von der anschliessend benötigten Feuerwehr).
Nun dieses Feuerwerk verschwand dann wieder ohne besonderen Schaden anzurichten. Ein paar Wünsche sind dabei natürlich schon abgeschickt worden (wir sagen Euch aber nicht, ob sie in Erfüllung gegangen sind – das darf man ja angeblich nicht verraten).
Wir sind im Cariboo angekommen 🙂
Der anfangs Januar 2015 angekündigte Schnee liess nicht lange auf sich warten. Es begann am 4. Januar leicht zu schneien; die ganze Nacht hindurch. Am Morgen des 5. Januar präsentierte sich unsere Sonnenterrasse dann ungefähr so:
Es war ein weicher Pulverschnee, der durch weitere Schneefälle am 6. & 7. Januar noch ergänzt wurde, sodass sich am 7. Januar unsere Terrrasse dann ungefähr so präsentierte:
Konnte man vorher noch unser Auto und den Wohnwagen sehen, so war uns die Sicht nun mit Schnee verdeckt, rund 90 cm hoch.
Auch das Auto entwickelte sich vom normalen Truck mit etwas Schnee (Bild 1) zum Monstertruck (Bild 2) der am Ende noch durch eine ergänzende Schneeschicht am 7. Januar zum Super-Mega-Monstertruck wurde (Bild 3).
Die riesigen Schneemengen führten dazu, dass wir während 2 Tagen regelrecht eingeschneit waren.
Holzholen wurde zum Erlebnis und war nur noch in Begleitung der Schneeschaufel möglich.
Auf dem Geländer der Terrasse zeigte sich uns am 9. Januar die volle Elatizität von Schnee, wie das nächste Bild zeigt.
Die Wächte stürzte erst herunter, als ein Rabe darauf zu landen versuchte, was im offenbar grässlich misslang und das er mit lautem Krächzen quittierte, weil er offenbar vom Schnee “begraben” wurden. Das zeigten uns zumindest die nachträglichen Spuren im Schnee und der Lärm auf der Terrasse.
Ein herrlicher Winter – wie er in Flachland der Schweiz kaum mehr zu erleben ist. Alles in allem haben diese Schneetage rund 1 Meter Schnee gebracht; weichen luftigen Pulverschnee, den man fast nicht wegschaufeln konnte, weil er immer wieder von der Schneeschaufel weg-stob.
Da hätte definitiv ein Laubbläser schneller und besser geholfen. 😉
Im Verlaufe unseres Aufenthaltes haben wir uns natürlich auch um die weiteren Ausbauten und das Grundstück und die Waldpflege gekümmert.
Unser Abstellraum hat zum Abschluss noch einen wasserfesten Plattenboden erhalten und ist nun “betriebsbereit” (samt Waschmaschine).
Daneben ist uns die Aufzucht des neuen Waldes auf dem Grundstück ein Anliegen. Dutzende von Bäumen haben begonnen, um den Platz an der Sonne zu kämpfen und die kräftigsten/stärksten gewinnen (wie immer auf dieser Welt und häufig in der Natur). Doch einige Pflanzen nützen die Situation und bereiten sich im Schatten der grösseren Pflanzen einen “Startplatz” vor.
So wachsen neben den Himbeersträuchern und den Lachsbeeren (diese gibt es in der Schweiz nicht, sind jedoch ähnlich wie Himbeeren, aber mit grösseren Blättern und matschigen, weichen Beeren, die weniger kräftig schmecken) zahlreiche kleine Pappeln, Birken und diverse Arten von Tannenbäumen.
Hier ein paar Beispiele:
Hier wachsen nebeneinander gleich 3 Rottannen und eine Weisstanne (könnt ihr die Bäumchen und deren Unterschiede erkennen?)
Alle Bäume sind bereits zwischen 2o und 40 cm hoch.
Etwas weiter unten am Abhang wächst auch die von Fabio gepflanzte Föhre bestens heran. Sie ist in den 4 Jahren von ungefähr 30 cm Höhe auf heute stolze rund 140 cm empor gewachsen und behauptet ihren Platz neben den Poppels, Lachs-/Himbeeren und Birken.
Die einen Tannen haben sich einen eher schwierigen Startplatz ausgesucht und werden sicher mehr Mühe bekunden, auf rasch auf eine stolze Grössen heranzuwachsen. Doch auch sie haben gute Chancen, einmal als Weihnachtsbaum auf dem Strässchen zum Septic-Feld zu stehen.
Dies kleine Douglas-Tanne (ca. 15 cm hoch) ist übrigens ein Nachkomme der grossen Douglasie hinter dem Haus, die der Sturm im vorletzten Herbst umgeblasen hat. Bis sie wieder eine stolze Höhe erreicht hat, wie ihre Vorfahren, wird es sicher noch eine Weile dauern; am Ursprungsbaum habe ich doch immerhin stolze 256 Jahrringe gezählt.
Mal schauen, wer nach dieser Zeit mehr erzählen kann: Unser Haus oder der Baum?
So haben wir im Verlaufe dieses Sommers vielen neuen, kleinen Bäumen geholfen, gute oder bessere Startbedingungen für ein erfolgreiches Wachstum zu erlangen. Vielleicht werden wir in einigen Jahrzehnten hier wieder einen kräftigen kleinen Wald vorfinden, der sich um unser Haus gebildet hat. Einzig die beiden kleinen Rottannen gleich neben der Haustüre haben sich vermutlich jedoch nicht den richtigen Standort für ihr Wachstum ausgesucht und werden früher oder später bei uns als Christbäume enden. Eine Tanne von mehreren Metern Höhe gleich 2 Meter neben der Haustüre ist vermutlich nicht wünschenswert/zielführend. Doch bis diese beiden Tannen grösser als der Vorbau zur Haustüre sind, werden vermutlich noch 10-12 Jahre vergehen. Und dann sehen wir weiter.
Usere Aufgaben und Tätigkeiten diesen Sommer sind also vielfältig gewesen:
Einzig auf die Funktionen “Jäger” und “Fischer” haben wir im Moment verzichtet (siehe den Artikel über die Bären, bei dem die Bären bei einem kanadischen Hausbesitzer vermutlich schlechtere Karten gehabt hätten und nun als Bärenfell die Wohnung zieren würden). Da betätige ich mich lieber als “Bilderjäger” und zeige Euch die putzigen Tiere auf unserem Blog.
Am Dienstag Nachmittag so gegen 17:00 wollte ich gerade meine Arbeitsutensilien vor dem Haus auswaschen, als ich vor unserem Truck einen kleinen, jungen Schwarzbären sah. Er verschwand gerade im Gebüsch.
-> Sofort zurück ins Haus und Kamera schussbereit machen!
Nach einigen Minuten Warten und dem regelmässigen Rascheln im Gebüsch zeigte sich zuerst Mutter Bär etwas weiter oben auf Höhe unserer Terrasse.
Dann watschelten die beiden Jungtiere wie Fellkneuel durch die Büsche etwas weiter oben – so schnell, dass ich sie gar nicht fokussieren und für Euch auf Bild festhalten konnte.
Nach einiger Zeit (wir schauten aus dem hinteren Loftfenster im Obergeschoss) zeigte sich die ganze Familie nochmals, streifte mit den Zungen alle reifen Beeren von den Büschen (Himbeeren, Lachsbeeren, etc.) und tummelte sich keine 10 m von uns entfernt durch die Büsche unseres Grundstücks.
Leider gelang es mir nicht, alle 3 Tiere auf einem Bild einzufangen, da sie einfach zuweit von einander entfernt ihre Beeren verzehrten.
Nach ca. 30 Minuten waren sie in den Gebüschen im Osten des Hauses verschwunden. Noch einige Zeit hörte man das Knacksen von Ästen im Wald. Und dann sah ich, wie einer der Bären auf einen Baum kletterte, und wenig später auch ein zweiter Bär auf einen Baum etwas weiter unten kletterte. Leider war es nicht möglich, ein entsprechendes Bild zu machen, da die Bäume in diesem Bereich dicht stehen und man nur den Schatten des Kletterbären erkennen konnte.
Damit ist der Beweis erbracht, dass Schwarzbären, trotz unseres Stacheldrahtzauns, zu uns auf’s Grundstück kommen, einfach durch den Zaun hindurch klettern und sich dabei vom Stacheldraht den Pelz kämmen lassen.
Wir wünschen der Bärenfamilie viel Spass bei der Beerensuche und eine gute Winterzeit !
Die Winterlandschaft präsentiert sich wieder herrlich.
Wir geniessen einen Spaziergang im Neuschnee (ca. 15 cm diese Nacht) entlang unserem kleinen See. Auf der Strasse zum Haus entdecken wir eine neue Spur im Schnee:
Da war wohl ein Elch (canadisch = Moos) auf der Suche nach etwas Essbarem bei uns vorbeispaziert. Auch Spuren anderer Tiere entdecken wir im Schnee, so vom Hund der Nachbarn, von Vögeln, Eichhörnchen, einem Fuchs und weitere Elch-Spuren.
Am Ende unserer Strasse dann der herrliche Ausblick auf die Horsefly-Mountains – ein grossartiges Panorama, das wir vermissen werden.
Morgen heisst es nämlich wieder “Koffer packen und nach Hause reisen”. Es war eine herrliche Winterzeit !!
Bis bald – mit neuen Sommerbildern und weiteren Erlebnissen.
Nun sind wir also in der Winterwelt von Kanada angekommen. Der Schnee liegt herrlich hoch (ca. 50 cm) und die Tiere haben sich verkrochen. Die Strassen sind schnee- und eisbedeckt, aber mit unserem Truck kommen wir im Moment noch problemlos durch (ausserdem hat ja auch der Pfadschlitten seinen Job gemacht).
Im Haus ist es wohlig warm (zumindest im oberen Stock fast schon heiss) und zusammen mit den tausenden von Fliegen fühlen wir uns soweit wohl und “heiss umschwärmt”.
Neben Holznachschub für unseren gefrässigen Ofen (ca. 1.5 Bananenschachteln pro Tag) und einigen Spaziergängen in der herrlichen Winterlandschaft kümmere ich mich an meinem Pult vor allem um den daraufliegenden Papierberg.
Die Eiszapfen hängen bis zu 80 cm lang von den Dachkanten
und auch unser Eichhörnchen hat sich wieder unter diesem Schneehaufen versteckt (oranger Pfeil).
Um heute an unser Holz zu gelangen braucht es schon etwas mehr als bisher (gelber Pfeil).
Ihr seht, wir sind (zumindest im Moment) wohlauf und tief eingeschneit – ein wirklich tolles Wintererlebnis in Kanada.
Bis bald – die Schnee-Brossi’s
We would like to thank all our friends for the great support and help we got during 2012. While this year is soon coming to an end, it would not have been that pleasure and success without you and you help, in what ever way that was!
Es war da ein kleiner Hase, der an der Strasse zwischen dem Dorf und unserem Haus wohnte. Er war den Verkehr gewohnt, der jeden Tag über die Strasse donnerte und mit der Zeit machte es ihm nicht viel aus, wenn ein Truck vorbeiratterte oder ein Wohnmobil auf dem Weg zum Provicial Park seinen Weg kreuzte.
Da war eine Blog-Pause – wegen Besuchern und weil schlicht die Zeit fehlte (und auch eine genug schnelle Internet-Verbindung ), um wieder einen Blog-Eintrag für Euch fertig zu stellen.
Aber doch, wir sind immer noch dran, die Ausbauten und Abschlussarbeiten weiter voranzutreiben. Diesmal mit tatkräftiger Unterstützung durch unseren Sohn, der sich als “Distel-Killer”, Loch-Bohrer, Schreiner und “Landschaftsverschönerer” (er würde natürlich sagen Landschaftsgärtner) nützlich machte.
Das Wetter spielt etwas Yoyo – warm und kalt, heiss und Dauerregen wechseln sich fast täglich ab. Und ab und zu gibt es herrliche Stimmungsbilder, so wie das untenstehende Bild am Abend.
Nein, das ist kein Waldbrand hinter unserem Haus sondern die untergehende Sonne. Aber JA, etwa so würde es aussehen, wenn sich ein Waldbrand nähern würde.
M | T | W | T | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 |
22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
29 | 30 |