Nun ja, in Canada ist es zweckmässig, Haustiere zu haben. Doch die Sammlung, welche sich bei uns tummelt, entspricht nicht ganz den Standard-Vorstellungen eines Canadiers. Da sind zum einen die Hummingbirds, welche sich derzeit etwa zu Sechst (oder auch 5 oder 7) bei uns tummeln. Ein buntes Treiben von Sonnenaufgang bis weit nach Sonnenuntergang!
Wenn man auf der Terrasse zu Abend isst, kann es schon mal zu einen “beinahe-Zusammenstoss” kommen, wenn die Hummingbirds wie Jagdflugzeuge im Tiefflug über den Tisch pfeilen. Die Patrouille-Suisse könnte sich ein Beispiel nehmen – bisher kein Absturz oder Zusammenstoss mit einem Hummingbird (Kollibri)!
Gefuttert wird gleichzeitig zu Dritt (sorry für das dunkle Bild) oder im Schwebeflug (siehe oben).
Einer der Hummingbird’s glaubt, dass dies “sein” Futtertrog sei und verteidigt ihn gegenüber den andern. Dann werden Ablenkungsmanöver geflogen, Verwirrspiele gemacht oder es wird mächtig “getschilpt”, um die anderen zu vertreiben.
Aber alle kommen zu ihrer Mahlzeit und das bedrohliche Summen, dass dabei entsteht, ist eher beruhigend als bedrohlich. Pro Tag verschlingen die Vögelchen zwischen 7-10 dl Zuckerwasser (1 – 2 Füllungen des Feeders, je nach Temperatur – bei kaltem Wetter mehr als bei warmer Luft). Zwischendurch verpflegen sie sich zum Glück auch bei unseren prächtigen Blumenwiesen mit Margriten, Weidenröschen, Akalei, Astern und Himbeer-/Lachsbeerenbüschen.
Daneben tummeln sich auf unserem Grundstück auch dieses Jahr wieder zahlreiche andere Wildtiere: Rehe spazieren vor dem Abendessen über die Wiese vor dem Haus; ein Hase rast am frühen Morgen vom Kleefeld in die Büsche; Spechte klopfen tagsüber an die diversen Bäume und die Eichhörnchen hüpfen von Ast zu Ast; Vögel zwischern in den Bäumen oder knallen mit lautem Knall in unsere Scheiben, um sich anschliessend mit mächtig Kopfweh aus dem Gras zu erheben und wegzufliegen.
Ein buntes Treiben!! Es ist Sommer in der freien Natur hier.
P.S. Leider haben wir bis jetzt erst das Hinterteil eines Zimt-Bären gesichtet, der im Gebüsch verschwunden ist. Noch wurden keine Elche, Puma oder Schwarzbären gesichtet.
Die kalte Luft lässt zusammen mit dem Nebel an den Ästen wunderschöne Schneekristalle wachsen. Teilweise sehen die Bäume dann wie verzuckert aus, mit tausenden von feinen Eiskristallen übersät. Ein wunderbares Bild in der kanadischen Winterlandschaft.
Durch eine Nachbarin sind wir zu echten Schweizer Cervelats gelangt, einer beliebten Wurstspezialität, die vor allem herrlich schmeckt, wenn man diese Dinger über dem offenen Feuer braun grillieren kann (beim Wandern und Campieren eine Köstlichkeit Abends am Lagerfeuer).
Doch diesmal hat uns das Lagerfeuer gefehlt – doch halt: Wir feuern ja unseren Holzofen den ganzen Tag mit Holz! Also genau die richtige Grundlage für grillierte Cervelats. Nur ist ein offenes Feuer im Innern eines Hauses eine eher “rauchige” Sache.
So haben wir dann gewartet, bis der Ofen nur noch voller glühender Holzkohlen war, haben die Cervelats auf einen langen Holzstab gesteckt (mind. 80 cm !!) und haben bei offener Ofentür begonnen, unsere Köstlichkeiten zu braten.
Nach 120 Sekunden (gerade bevor der Holzspiess Feuer gefangen hat) war die Wurst fertig gebraten. So schnell hatte ich noch nie im Leben köstliche knusperige Cervelats gemacht ! Seid ihr alle “glustig” geworden? Hier das Resultat der 2-Minuten Herrlichkeiten:
Es hat herrlich im ganzen Haus nach frischgebratenen Cervelats gerochen und zusammen mit einem Teller Spaghetti haben uns diese Dinger (mit etwas scharfem Senf garniert) ein einmaliges Abendessen ergeben.
Man lerne: Auf köstliche Lagerfeuer-Romantik muss man auch bei -12 Grad (draussen) bei uns in Canada nicht verzichten. Unser canadischer Ofen hat’s mit ca. 300 Grad abgestrahlter Hitze möglich gemacht – war vermutlich beim Design noch nicht so angedacht, hat aber bestens funktioniert 😉
En Guete!
Der anfangs Januar 2015 angekündigte Schnee liess nicht lange auf sich warten. Es begann am 4. Januar leicht zu schneien; die ganze Nacht hindurch. Am Morgen des 5. Januar präsentierte sich unsere Sonnenterrasse dann ungefähr so:
Es war ein weicher Pulverschnee, der durch weitere Schneefälle am 6. & 7. Januar noch ergänzt wurde, sodass sich am 7. Januar unsere Terrrasse dann ungefähr so präsentierte:
Konnte man vorher noch unser Auto und den Wohnwagen sehen, so war uns die Sicht nun mit Schnee verdeckt, rund 90 cm hoch.
Auch das Auto entwickelte sich vom normalen Truck mit etwas Schnee (Bild 1) zum Monstertruck (Bild 2) der am Ende noch durch eine ergänzende Schneeschicht am 7. Januar zum Super-Mega-Monstertruck wurde (Bild 3).
Die riesigen Schneemengen führten dazu, dass wir während 2 Tagen regelrecht eingeschneit waren.
Holzholen wurde zum Erlebnis und war nur noch in Begleitung der Schneeschaufel möglich.
Auf dem Geländer der Terrasse zeigte sich uns am 9. Januar die volle Elatizität von Schnee, wie das nächste Bild zeigt.
Die Wächte stürzte erst herunter, als ein Rabe darauf zu landen versuchte, was im offenbar grässlich misslang und das er mit lautem Krächzen quittierte, weil er offenbar vom Schnee “begraben” wurden. Das zeigten uns zumindest die nachträglichen Spuren im Schnee und der Lärm auf der Terrasse.
Ein herrlicher Winter – wie er in Flachland der Schweiz kaum mehr zu erleben ist. Alles in allem haben diese Schneetage rund 1 Meter Schnee gebracht; weichen luftigen Pulverschnee, den man fast nicht wegschaufeln konnte, weil er immer wieder von der Schneeschaufel weg-stob.
Da hätte definitiv ein Laubbläser schneller und besser geholfen. 😉
Fast grüne Wiesen und ein Hauch von Schnee empfangen uns während der Fahrt nach Horsefly auf der Höhe von Cache Creek. Es ist nicht sehr kalt. Im vorgeheizten Haus fühlt es sich wohlig warm an.
Doch das ändert schon am 27. Dezember mit 10 cm Neuschnee über Nacht und die Temperaturen beginnen rapide zu sinken.
Ein wunderbarer Abend begleitet und aus dem alten Jahr.
Von jetzt an verschlechtert sich das Wetter. Minus 18 Grad empfangen uns am Silvester und es bleibt auch über Neujahr so kalt. Jeden Tag ein paar Zentimeter mehr Schnee. Zwischendurch klart der Himmel auf und die nächsten Schneewolken werden sichtbar. Es liegen in der Zwischenzeit rund 20 cm Schnee auf dem Sonnendeck (siehe Geländer).
Im warmen Obergeschoss sitzen wir an unserem grossen Tisch und arbeiten uns durch Hobby und Semesterarbeiten, Berichte und Journale. Ein echt kanadisches Spinnrad dreht seine Spulen und wickelt langsam aus farbiger Wolle gezwirnte Fäden auf.
Die Tage wirken kürzer und das Neue Jahr startet mit Schnee und kalten Temperaturen. Das Haus kühlt langsam herunter und wir verheizen jeden Tag ca. 4 Bananenschachteln voll Holz. Zum Glück habe ich im Sommer einen ausreichenden Holzvorrat bereitgelegt 😉
Morgen ist wieder ein Schneesturm mit ca. 10-15 cm Neuschnee angesagt. Fast jeden Tag müssen wir wieder unser Auto ausgraben und startbereit machen. Es ist Winter in British Columbia – so wie er eben sein muss – kalt und mit viel Schnee.
Wir wünschen zum Jahreswechsel allen unseren Freunden und Bekannten einen erfolgreichen Start ins Neue Jahr !!
Im Verlaufe unseres Aufenthaltes haben wir uns natürlich auch um die weiteren Ausbauten und das Grundstück und die Waldpflege gekümmert.
Unser Abstellraum hat zum Abschluss noch einen wasserfesten Plattenboden erhalten und ist nun “betriebsbereit” (samt Waschmaschine).
Daneben ist uns die Aufzucht des neuen Waldes auf dem Grundstück ein Anliegen. Dutzende von Bäumen haben begonnen, um den Platz an der Sonne zu kämpfen und die kräftigsten/stärksten gewinnen (wie immer auf dieser Welt und häufig in der Natur). Doch einige Pflanzen nützen die Situation und bereiten sich im Schatten der grösseren Pflanzen einen “Startplatz” vor.
So wachsen neben den Himbeersträuchern und den Lachsbeeren (diese gibt es in der Schweiz nicht, sind jedoch ähnlich wie Himbeeren, aber mit grösseren Blättern und matschigen, weichen Beeren, die weniger kräftig schmecken) zahlreiche kleine Pappeln, Birken und diverse Arten von Tannenbäumen.
Hier ein paar Beispiele:
Hier wachsen nebeneinander gleich 3 Rottannen und eine Weisstanne (könnt ihr die Bäumchen und deren Unterschiede erkennen?)
Alle Bäume sind bereits zwischen 2o und 40 cm hoch.
Etwas weiter unten am Abhang wächst auch die von Fabio gepflanzte Föhre bestens heran. Sie ist in den 4 Jahren von ungefähr 30 cm Höhe auf heute stolze rund 140 cm empor gewachsen und behauptet ihren Platz neben den Poppels, Lachs-/Himbeeren und Birken.
Die einen Tannen haben sich einen eher schwierigen Startplatz ausgesucht und werden sicher mehr Mühe bekunden, auf rasch auf eine stolze Grössen heranzuwachsen. Doch auch sie haben gute Chancen, einmal als Weihnachtsbaum auf dem Strässchen zum Septic-Feld zu stehen.
Dies kleine Douglas-Tanne (ca. 15 cm hoch) ist übrigens ein Nachkomme der grossen Douglasie hinter dem Haus, die der Sturm im vorletzten Herbst umgeblasen hat. Bis sie wieder eine stolze Höhe erreicht hat, wie ihre Vorfahren, wird es sicher noch eine Weile dauern; am Ursprungsbaum habe ich doch immerhin stolze 256 Jahrringe gezählt.
Mal schauen, wer nach dieser Zeit mehr erzählen kann: Unser Haus oder der Baum?
So haben wir im Verlaufe dieses Sommers vielen neuen, kleinen Bäumen geholfen, gute oder bessere Startbedingungen für ein erfolgreiches Wachstum zu erlangen. Vielleicht werden wir in einigen Jahrzehnten hier wieder einen kräftigen kleinen Wald vorfinden, der sich um unser Haus gebildet hat. Einzig die beiden kleinen Rottannen gleich neben der Haustüre haben sich vermutlich jedoch nicht den richtigen Standort für ihr Wachstum ausgesucht und werden früher oder später bei uns als Christbäume enden. Eine Tanne von mehreren Metern Höhe gleich 2 Meter neben der Haustüre ist vermutlich nicht wünschenswert/zielführend. Doch bis diese beiden Tannen grösser als der Vorbau zur Haustüre sind, werden vermutlich noch 10-12 Jahre vergehen. Und dann sehen wir weiter.
Usere Aufgaben und Tätigkeiten diesen Sommer sind also vielfältig gewesen:
Einzig auf die Funktionen “Jäger” und “Fischer” haben wir im Moment verzichtet (siehe den Artikel über die Bären, bei dem die Bären bei einem kanadischen Hausbesitzer vermutlich schlechtere Karten gehabt hätten und nun als Bärenfell die Wohnung zieren würden). Da betätige ich mich lieber als “Bilderjäger” und zeige Euch die putzigen Tiere auf unserem Blog.
Die Winterlandschaft präsentiert sich wieder herrlich.
Wir geniessen einen Spaziergang im Neuschnee (ca. 15 cm diese Nacht) entlang unserem kleinen See. Auf der Strasse zum Haus entdecken wir eine neue Spur im Schnee:
Da war wohl ein Elch (canadisch = Moos) auf der Suche nach etwas Essbarem bei uns vorbeispaziert. Auch Spuren anderer Tiere entdecken wir im Schnee, so vom Hund der Nachbarn, von Vögeln, Eichhörnchen, einem Fuchs und weitere Elch-Spuren.
Am Ende unserer Strasse dann der herrliche Ausblick auf die Horsefly-Mountains – ein grossartiges Panorama, das wir vermissen werden.
Morgen heisst es nämlich wieder “Koffer packen und nach Hause reisen”. Es war eine herrliche Winterzeit !!
Bis bald – mit neuen Sommerbildern und weiteren Erlebnissen.
Neulich während dem Korrigieren von Studentenarbeiten hörte ich ein seltsames Klopfen (nicht an der Haustüre) sondern eher “hinter dem Haus”. Bei näherer Betrachtung der Details stellte sich heraus, dass wir einen neuen Gast zu Besuch haben:
Die zahlreichen Fliegen, die auch aus den Fensterrahmen ins Freie krabbelten, waren natürlich auch auf seinem Speiseplan aufgeführt und wenn das Futter nicht sofort herausgekommen ist, dann hat Herr Specht eben etwas nachgeholfen.
-> Sofern er nicht zuviel hilft und dabei unsere Logs beschädigt, sind ein paar Dutzend Fliegen weniger im Haus auch kein Verlust – es bleiben uns immer noch ein paar Hundert erhalten, die lästig um den Kopf schwirren, sich überall verkriechen und die Fensterscheiben versch…
Alles Natur pur!
Genauso wie der fast täglich neue Schnee, der sich um unser Haus ansammelt. Die Winterlandschaft ist herrlich (vor allem wenn die Sonne scheint) und Lawinengefahr besteht nur vom Dach her.
Die Schneehöhe auf dem Dach/auf der Terrasse beträgt mittlerweile stolze 50-60 cm.
Damit ihr das Wetter hier besser verfolgen könnt, haben wir eine Wetterstation aufgebaut.
Hier die aktuellsten Werte unserer Wetterstation:
Here is the new Version of our weather-site on the Wunderground website:
Die Werte werden alle 30 Minuten aktualisiert und von unserem Wetterfühler auf den neusten Stand gebracht. Was man heute via Internet nicht alles machen kann !!!!
Wichtig:
Beim Warn-Hinweis “Nur sichere Inhalte anzeigen” die Funktion “alle Inhalte anzeigen” (show all content) auswählen.
Ihr könnt HIER auch direkt auf die Daten der Wetterstation bei Wunderground zugreifen.
Nun sind wir also in der Winterwelt von Kanada angekommen. Der Schnee liegt herrlich hoch (ca. 50 cm) und die Tiere haben sich verkrochen. Die Strassen sind schnee- und eisbedeckt, aber mit unserem Truck kommen wir im Moment noch problemlos durch (ausserdem hat ja auch der Pfadschlitten seinen Job gemacht).
Im Haus ist es wohlig warm (zumindest im oberen Stock fast schon heiss) und zusammen mit den tausenden von Fliegen fühlen wir uns soweit wohl und “heiss umschwärmt”.
Neben Holznachschub für unseren gefrässigen Ofen (ca. 1.5 Bananenschachteln pro Tag) und einigen Spaziergängen in der herrlichen Winterlandschaft kümmere ich mich an meinem Pult vor allem um den daraufliegenden Papierberg.
Die Eiszapfen hängen bis zu 80 cm lang von den Dachkanten
und auch unser Eichhörnchen hat sich wieder unter diesem Schneehaufen versteckt (oranger Pfeil).
Um heute an unser Holz zu gelangen braucht es schon etwas mehr als bisher (gelber Pfeil).
Ihr seht, wir sind (zumindest im Moment) wohlauf und tief eingeschneit – ein wirklich tolles Wintererlebnis in Kanada.
Bis bald – die Schnee-Brossi’s
Der Winter ist eingekehrt – der Schnee liegt herrlich auf der Landschaft.
Doch was auf den ersten Blick so toll und wunderschön aussieht, täuscht etwas über die Realität hinweg.
Denn auch in Britisch Kolumbien spürt man die globale Erwärmung.
Die Schneedecke hat gerade mal 4-5 Tage gehalten, dann hatte es geregnet und die ganze Pracht war wieder weggeschmolzen. Die Temperaturen sind zwar in der Zwischenzeit wieder gesunken (heute Morgen ist es dort rund -12°C), doch die weisse Pracht ist weitgehend verschwunden.
Das Haus liegt auf rund 856 m über dem Meeresspiegel und geografisch etwa auf der gleichen Höhe wie Hannover (DE). Die Wintertemperaturen müssten also zu dieser Jahreszeit tiefer liegen (siehe Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert beim Weatherchannel).
Auch Wintertemperaturen bis minus -30°C sind keine Seltenheit (wir haben bis -26°C miterlebt), doch die Perioden, während denen solche Temperaturen herrschen beschränken sich meistens auf ein paar wenige Tage, maximal eine Woche.
Doch geniessen wir doch lieber die herrliche Winterlandschaft und den Anblick des Hauses mit Schnee. Weitere Bilder findet Ihr im Fotoblog (vielen Dank an Esthi und Beat für die tollen Aufnahmen).
Die Koffer sind gepackt, die Flugtickets gelöst – morgen Samstag beginnt der 2. Teil unseres Canada-Abenteuers
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