Nun haben wir die Balken der Seitenwände bis unters Dach geschliffen und frisch gestrichen. Auch die Ecken des Hauses sind frisch überarbeitet und strahlen nun in neuem Glanz. Die ganze Arbeit ist eine sehr staubige Angelegenheit und konnte nur mit einem Schwingschleifer und einer Schmirgelscheibe erledigt werden.
Vorher:
Nachher:
Auch das Vordach zur Eingangstüre haben wir nochmals geschliffen und aufgefrischt.
Im Rohzustand mit geschliffenen Balken:
Frisch gestrichen:
Die zementverputzten Seitenwände des Untergeschosses haben wir mit Farbe übermalt, um die etwas seltsam anmutenden Konturen der ursprünglichen Zementwand etwas zu überdecken. Die Wände haben nun ein einheitliches Erscheinungsbild erhalten.
und auch die Wand unterhalb der Terrasse haben wir nochmals aufgefrischt.
Unser Blumenfeld zwischen der Steinwand ist derzeit in Vollblüte.
Jedes Jahr präsentiert sich dieser Teil des Grundstücks mit anderen Blumen. Einmal sind es weisse Margeriten, einmal ein Gemisch verschiedener Blumen (einmal sogar mit einer einzigen wunderbaren Echinacea) und dieses Jahr mit langstieligen Goldsturm/Rudbeckia. Einen Überblick unserer vielseitigen Blumenpracht findet man hier in unserem Blog.
Ein Teil der (kranken) Tannenbäumchen haben wir gefällt, da deren Gesundheitszustand nicht mehr gut war (mehrheitlich braune Astspitzen – vermutlich durch eine Krankheit oder Erfrierungen). Ausserdem wachsen genügen bessere Christbäume auf unserem Grundstück.
Auch ein Zitronen-Thymian liefert uns seit Jahren eine spezielle Geschmacksnote für unsere Gemüse- und Fleischgerichte. Davon sollte man jedoch nicht zuviel als Gewürz hinzufügen, sonst erhält das Gericht eine etwas “spezielle Note”.
Eine grosse Libelle hat sich gestern auf der Terrasse niedergelassen, um hier zu sterben.
Trotzdem leuchten ihre Farben immer noch herrlich!
Am vergangenen Mittwoch beim Einnachten hatten wir den Eindruck, dass ein Tier um unser Haus schleicht. Ein Blick aus unserem Fenster im Obergeschoss bestätigte unsere Vermutung: Ein grosser Schwarzbär spazierte die Auffahrt zur Garage hinauf, schnupperte hier und dort, balancierte sich geschickt über ein paar Steine, frass irgend etwas beim Gebüsch, nahm die Abkürzung über die kürzlich gefällten Bäume und war verschwunden. Das Ganze spielte sich innerhalb von knapp zwei Minuten ab. Und schon war er wieder verschwunden……
Es war ein stattlicher Bär, aufgerichtet sicher 180-190 cm hoch und vermutlich 80-90 kg schwer. Dem wäre ich wohl lieber nicht in den Weg gekommen! Aus sicherer Distanz hinter den Fenstern war es herrlich, dieses Tier aus nächster Nähe zu erleben.
Natur pur, wie man sie so häufig wohl nur hier antreffen kann. Einmalig!
Im letzten Jahr erschien mehrmals ein Reh-Pärchen und schlenderte über das Grundstück. Sie waren nicht sehr scheu und fühlten sich hier offenbar sicher.
Nun ist der Rehbock erneut aufgetaucht und spazierte fressend ums Haus herum. Auch als wir auf der Terrasse erschienen rannte er nicht weg, sondern stolzierte einfach weiter. Die Auswahl der Gräser, Blumen und Büsche schien ihm sehr zu gefallen.
Einzig die Himbeeren haben wir nicht mit ihm geteilt, denn die schmecken auch uns zum Frühstrück sehr. Und so haben wir fleissig gesammelt, denn die Beeren sind jetzt reif und alle Waldbewohner wollen ein paar von ihnen:
Nun warum das Murmeltier bei uns verhasst ist?
Das ist einerseits, weil es überall ums Haus Höhlen gräbt und Löcher zwischen den Holzlagern und den Steinen erstellt, aber auch wegen der seltsamen “Lust” auf Kabel (diese Geschichte könnt ihr hier nachlesen). So wird es dieses Jahr wohl wieder umziehen müssen. Die Löcher sind nun mit Steinen verstopft und unter dem Holzlager habe ich Eisenstangen und Beton verwendet, damit dort keine Höhlen mehr entstehen.
Die Natur ist wieder üppig gewachsen und präsentiert sich in diesem Jahr sehr grün (dank der bisher nicht zu langen Trockenzeit und weniger grossen Hitze).
Die Zufahrt habe ich gemäht und geschnitten/aufgeräumt (darum auch etwas bräunlich vom Mulch).
Neben dem Haus hat sich die Anzahl der Aspen (canad. = Poppels) jedes Jahr verringert. Von den ursprünglich 12 Bäumen unmittelbar neben dem Haus im Jahr 2010 stehen heute gerade noch 3 Stück und vom einen Baum, welcher im letzten Jahr noch farbige Blätter hatte (siehe Titelbild von “Herbstlicher Farbenzauber“), steht nur noch das Gerippe – auch er hat seine Lebenszeit beendet und ist nun idealer Werkplatz für die Spechte.
So werde ich auch ihn bald fällen, damit der obere Teil nicht im nächsten Sturm abbricht und das Haus/die Terrasse treffen könnte. Dann sind noch zwei (2) dieser Bäume übrig. Fast wie die Geschichte von den 10 kleinen N…….
Doch der Wald stirbt nicht. Vielmehr haben eine Vielzahl von jungen Bäumen die Plätze der alten Aspen übernommen. Eine kleine Föhre, welche unser Sohn 2010 von der Schule nach Hause gebracht hat und die damals 30 cm hoch war, ist heute zu einem stattlichen 6 m Baum herangewachsen (rechts neben der Tanne und der Aspe, knapp rechts neben der Bildmitte). Ja, die Föhre hat 2 Stämme und wird vermutlich nie allzu hoch wachsen, doch bis jetzt geht es ihr gut und sie entwickelt sich wunderbar.
Auch dieses Jahr könnten wir wieder einen Christbaum-Markt eröffnen. Die bisher kleinen Tännchen sind nochmals massiv gewachsen und geben nun stattliche Christbäume ab – ungefähr 300 Stück davon!
Einige sehen zwar nicht ganz gesund aus und werden wohl abgeschnitten, doch die Mehrzahl hat sich toll entwickelt, sodass bald ein kleiner Nadelwald heranwachsen wird (ungefähr 5-6 verschiedene Sorten von Nadelbäumen sind entstanden: Rottanne/Fichte, Weisstanne, Douglasie, Blautanne, Föhre/Kiefer und Zuckertanne). Einzig Zedern haben wir noch keine entdeckt. Dafür ist es auf unserem Grundstück an dieser Stelle wohl zu trocken, denn Zedern haben es gerne etwas feuchter, denn eigentlich sind diese nicht wirklich Nadelbäume, sondern gehören zur Familie der Tuja-Pflanzen, sind aber eben auch Bäume der Ordnung Konifere.
Bisher wurden wir von Waldbränden verschont und auch im Rest des Cariboo (unsere Region) gibt es relativ wenige aktive Feuer, sodass die Menge Rauch eher gering ausfällt und je nach Windrichtung wieder verblasen wird. In ganz British Columbia wüten aber derzeit ca. 400 Waldbrände und nach jedem Gewittertag kommen etwa 8 weitere Feuer dazu. Noch ist die Waldbrand-Saison nicht zu Ende und wir hoffen, dass wir auch weiterhin von Feuern verschont bleiben.
Zum Glück gibt es Smoky, den Waldschutzbären!
Nun ist die Umgebung wieder aufgeräumt und Väterchen “Winter” kann mit seinen Schneeladungen kommen. Büsche und Bäume sind zurückgeschnitten, die Blumen verdorrt oder gekürzt. Das Laub ist gefallen und nur noch wenige Bäume haben ein paar Blätter. Die ursprüngliche Wildnis ist wieder für ein oder zwei Jahre gebändigt.
Auch die Tiere scheinen den heranziehenden Winter zu spüren. Wie bereits im letzten Blog-Eintrag angekündigt haben wir auch die Tätigkeiten der Biber verfolgt, die den Baum gefällt hatte, welcher dann auf die Stromleitung gefallen war. Das Resultat der Wintervorbereitungen ist bei der Brücke über den Fluss gut sichtbar: Bäume jeder Grösse liegen kreuz und quer, teilweise sogar mitten auf der Strasse.
Alle diese Bäume wurden innerhalb von nur einer Woche gefällt. Auch grössere Bäume sind nicht vor ihnen sicher, wie dieser Baumstrunk deutlich zeigt, hat er doch immerhin stolze 30 cm Durchmesser und ist mit den, für Biber typischen, Schab-/Frasflächen versehen! Schnitzel um Schnitzel werden die Holzspäne abgenagt, bis der Baum in der gewünschten Richtung fällt.
Wie ein Profi-Holzfäller hat den Baum in die einzig mögliche Fallrichtung gefällt. Es bleibt da nur noch der typische Bodenstrunk übrig. Wozu er wohl diesen dicken Baum brauchen wird, bleibt uns ein Rätsel und wurde auch nach umfangreicheren Überlegungen nicht klar. Meistens braucht der Biber hautpsächlich die Äste und die Blätter (für den Bau des Dammes/Nestes und als Nahrung).
Die letzten Aspen und Birken leuchten durch den inzwischen fast Blätter-leeren Wald und entlang des benachbarten Hügels. Die Überreste eines mächtigen Tiefdrucksystems werden in den nächsten Tagen auch diese Blätter “verjagen”.
Der Wald beginnt seinen Winterschlaf, die Tiere suchen sich eine warme Stelle oder Höhle im Schutze von ein paar Bäumen. Der Chipmunk (das Streifenhörnchen) ist nicht mehr erschienen, um die letzten Samen und Früchte der Bäume als Wintervorrat in seine Höhle zu verlegen. Wo er wohl diesmal sein Winterquartier bauen wird?
Für alle von Euch, die mich bei den Vorbereitung für Winterferien jeweils fragen, ob ich keine Angst vor den Bären hätte, hier noch ein Hinweis:
Der Bär macht in der Regel einen Winterschlaf in einer Höhle oder unter grossen Gebüschen/Bäumen. Er verfällt dann in den sogenannten “Hybridschlaf”, bei welchem er seine Körpertemperatur und die Blutzirkulation/den Herzschlag absenkt. Dann zerrt er langsam seine Fettreserven auf und deshalb fressen Bären im Herbst gerne fettreiche Nahrung (Nüsse, Lachse oder er erlegt ein Reh oder einen Hasen). Dann wird der “Vegetarier” für kurze Zeit zum “Fleischfresser”. Ohne diese Fettreserven wird er den Winter nicht gut überstehen.
So fragen wir uns in diesem Jahr besonders, wie der gesichtete Schwarzbär wohl seine drei (3) Jungtiere den ganzen Winter hindurch warm halten kann, denn die Bärenkinder haben noch kein sehr dickes Fell und können sich nur bedingt mit Jagen die Nahrungsgrundlage für den Winter beschaffen.
Hoffentlich treffen wir die Schwarzbärenfamilie im nächsten Frühling wieder an. Dann sehen wir, wie streng der Winter für die Vier geworden ist….
Happy Snowflakes!!
Nun wird der Herbstwald zu einer golden leuchtenden Farbenpracht, die jeden Tag mehr verblasst. Die Blätter fallen bei jedem Windstoss. Noch sind die Temperaturen angenehm warm (fast überdurchschnittlich) und auch Fliegen, Mücken und andere Insekten wissen das zu schätzen. So wird man bei der Arbeit draussen dauernd “umschwärmt”.
Am vergangenen Wochenende haben wir es dank unseren Freunden nun doch noch auf den Berg geschafft. Die Aussicht ist mächtig!
Man sieht über die Cariboo-Mountains bis zu den Rocky Mountains in der Nähe von Jasper (die schneebedeckten Berge in der Ferne).
Leider ist auch die Aussicht auf die verbrannten Wälder gut sichtbar und weniger überwältigend.
Die braunen Flächen stammen von den grossen Waldbränden im Jahr 2018. Nur noch Teile des Waldes sind nutzbar oder lebendig. Es wird Jahre dauern, bis sich der Wald erholt hat. Leider war dieses Feuer offenbar von Menschen verursacht worden und nicht durch Blitzschlag entstanden.
Gestern hatten wir von morgens 5 Uhr bis um 14:20 am Nachmittag keinen Strom. Die Notbatterien waren rasch aufgebraucht, Wasserpumpe und Kühlschrank stillgelegt. Die Stromfirma teilte nach einem Anruf bei der “Power-outage” Hotline mit, dass seit 08:00 eine Crew vor Ort sei und mit den Reparaturarbeiten begonnen habe. Wie lange die Reparatur dauern würde, konnte man nicht sagen. So fuhr ich dann los, um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Schon an der nächsten Einmündung in die grössere Strasse wurde ich “fündig”:
Die Stromleitungen hingen schief, schienen abgehängt zu sein. Nach einem Blick um die Kurve entdeckte ich die Reparaturfahrzeuge der Stromfirma und auf dem nächsten Strommasten entdeckte ich einen Arbeiter, der an den Isolatoren herumhantierte. Unser Quartier und der weiter nordöstlich gelegene Teil der Ortschaft waren offenbar ohne Strom. Nach einem kurzen Gespräch mit den Arbeitern wurde klar, warum trotz schönem, windstillem Wetter ein Stromausfall entstanden war: Der gefrässige Biber, der schon weitere Bäume entlang der Strasse gefällt hatte, war diesmal offenbar besonders hungrig und hatte eine grosse Aspe / Poppel gefällt, welche dann direkt auf die Stromleitung gefallen war. Nicht sicher, ob der Biber das überlebt hat, doch falls in ein paar Tagen wieder der Strom ausfallen wird, dann fällt/frisst er wohl weiterhin nacheinander alle Bäume entlang dem Fluss (eigentlich frisst er die Bäume ja nicht auf, sondern knabbert an den Blättern, den kleinen Ästen und nagt dann grössere Äste ab, um seinen Biberdamm zu verdichten/zu erweitern). Falls es mir noch gelingt, werde ich ein paar Fotos der abgenagten Bäume machen. So mussten wir kurzerhand unsere Camping-Ausrüstung mobilisieren, um einen Morgenkaffee zu brauen und warmes Wasser zu machen. Kein Internet, kein Licht, kein Kühlschrank/Gefrierer, keine Wasserpumpe!
Erst wenn man hier draussen lebt, merkt man, wie wir heutzutage auf solche Annehmlichkeiten angewiesen sind. Die Natur spielt da offenbar schon manchmal etwas “unfair” mit, doch eben: Wilde Tiere sind hier draussen genau so oft anzutreffen, wie die wenigen Menschen. Natur pur!
Unser Waldbord ist nun gerodet und wieder auf ein neues Jahr Wildnis vorbereitet. Der Buschwald ist etwas zurückgedrängt und die abgebrochenen Aspen/Poppels lieferten etwas Brennholz für die nächste Saison. Mehr als ein Dutzend Tannenbäume wurden gefällt und immer noch stehen genügend Bäume am Hang, um ihn zu befestigen/zu halten.
Wenn mal wieder ein Regenschauer in der Nähe niedergeht, zeigen sich immer wunderbare Regenbogen.
Die Sonne geht nun früher unter und nach 18:00 wird es bereits langsam dunkel. Ein letzter Regenbogen bevor die Sonne untergeht!
Nun ist unser diesjähriger Aufenthalt bald zu Ende und die Koffer sind bereits zur Hälfte gepackt. Schon bald heisst es “Winterzeit einrichten” und das Haus “stilllegen”.
Nun setzt die Regenzeit ein – “endlich” würden die Kanadier sagen. Das kalte Nass wird dringend benötigt, denn auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar. Gemäss Aussagen der Behörden von British Columbia war dies die schlimmste Waldbrand-Saison seit Beginn der Aufzeichnungen (sowohl bezüglich der Anzahl Brände, der dabei vernichteten Fläche, welche abbrannte, als auch der dadurch entstandenen Schäden – rund 190 Gebäude wurden alleine im Raum Kelowna vernichtet, davon zwei grössere Hotel-Ressorts).
Hier bei uns ist alles sehr trocken, auf den Wiesen wuchs in den letzten 4-5 Wochen fast kein Gras mehr und die Bauern haben ihre Kühe aus den offenen Weideflächen in den Wäldern zurückgeholt. Im Oktober beginnt jetzt dann die Jagdsaison und auch die Wildtiere haben sich bereits versteckt/zurückgezogen. Seit 2 Wochen haben wir weder Bären noch Rehe bei uns gesehen.
Die Blätter fallen von den Bäumen und die gelbe Pracht liegt braun am Boden und beginnt den natürlichen Verfaulungsprozess, um im nächsten Frühjahr wieder Nahrung für die jungen Bäume zu liefern.
Unser Ofen wird fast jeden Tag in Betrieb genommen und die Temperaturen sind schon gerne einmal gegen den Gefrierpunkt. Noch ist kein Schnee gefallen und der Boden ist weich und nass. Die Strassen werden zu glitschigen Dreckschleudern und unser Auto hat bereits den typischen “Cariboo-Anstrich” (bis zu den Türgriffen hinauf braun, das Nummernschild nicht mehr lesbar). Zusammen mit den feuchten Blättern auf der Fahrbahn und den ständig zu schnell fahrenden lokalen Bewohnern gibt es dann gerne so manche “Landung im Strassenbord” oder auf dem Dach.
Die Stämme der Aussenwände konnten wir dank ein paar Tagen mit trockenem Wetter fertig streichen und nun sind die Log’s für den Winter geschützt.
Die oberen Stämme werden eher selten nass und der Imprägnierungsschutz hält noch ein paar Jahre. Nun muss noch die Umgebung fertig zurückgeschnitten werden und dann haben wir die Ziele für den diesjährigen Aufenthalt erreicht und werden wieder zurückreisen.
Zwischendurch gibt es tolle Wettersituation und die Regenbogen scheinen riesig gross und farbig zu leuchten, obwohl es schon bald Nacht wird.
Nun werden die Tage rasch kürzer, denn wir befinden uns hier ungefähr auf der Höhe von Hannover in Norddeutschland, also ein Stück nördlicher als die Schweiz.
Schon bald heisst es also wieder “Koffer packen” !
Die Farbenwelt des Herbstwaldes scheint regelrecht zu explodieren. Obwohl der kurze Herbstregen die Blätter beschleunigt fallen liess, strahlen die Dutzenden von Farben im Sonnenlicht in immer wechselnden Kombinationen. Ein Poppel (eine Art der Aspen) hinter unserem Haus hat am gleichen Baum grüne, gelbe, rote und braune Blätter (siehe Titelbild) – einfach herrlich!
Doch jetzt hat die Jagdsaison begonnen und immer wieder hört man in der Nähe oder etwas ferner weg die Flinten knallen. Die Tiere sind verängstigt und wechseln schneller zwischen den Waldabschnitten. Da scheint unser Grundstück ein sicherer Hafen für viele Tiere zu sein, denn in den letzten Tagen haben wir wieder Besuch der Bärenfamilie gehabt.
Mama Bär schaute sich jeden Strauch genau an, um mögliche Haselnüsse zu finden, doch leider waren auch bei diesem Busch keine Nüsse dran. Und auch die Kleinen üben sich bereits fleissig und schauten alle Büsche genau an.
Geschickt kletterten sie den steilen Hang hinter unserer Garage hoch und kontrollierten dann die kleinen Büsche, ob nicht doch noch ein Leckerbissen zu erhaschen wäre. Niedliche Bärenfamilie!
Heute während dem Frühstück tauchte plötzlich eine Rehmutter mit ihren zwei Jungen auf, waren aber sehr verängstigt durch die Geräusche draussen und verschwanden so schnell, dass uns keine Zeit blieb, ein paar Bilder zu machen.
Auf unserem heutigen Ausflug konnten wir zahlreiche weitere Wildtiere beobachten. Da flattern Moorhühner in grosser Zahl hin und her, stellen sich umbeweglich am Strassenrand auf, aber rennen dann plötzlich über die Fahrbahn oder fliegen nur wenige Zentimeter über dem Asphalt auf den nächsten Baum. Da sieht man höchstens im Rückspiegel noch ein paar Federn davonfliegen (deshalb auch der kanadische Begriff “suicide-chicken”). Einen Stopp zu reissen ist sehr riskant und man sollte das höchstens auf einer wenig befahrenen Waldstrasse machen. Hier sind Schweizer offenbar die Einzigen, welche wegen Wildtieren bremsen…. (ausser es ist ein Elch auf der Strasse). Die übrigen Verkehrsteilnehmer haben deshalb Beulen in der Fronthaube, seltsame Windschutzscheiben oder rote Flecken auf der Karrosserie – Standard bei vielen Fahrzeugen im Cariboo.
Dieses weibliche Moorhuhn hat sich vor uns in einen Baum geflüchtet und sitzt unbeweglich dort auf dem Ast.
Ein männliches Moorhuhn tappt langsam ein paar Schritte vor uns über den Weg und spreizt dabei stolz seine Schwanzfedern, um zu zeigen, wie toll es doch aussieht.
Als wir anfangs Woche unser Fahrzeug aus der Garage holten und beluden, schaute uns auch ein kleiner Winzling keck zwischen den Steinen heraus an. Das Tier sah aus wie ein Wiesel, war aber viel kleiner. Auch diesen kleinen Nager konnten wir nicht fotografieren, weil er so schnell wieder verschwunden war (Bild stammt von einer anderen Quelle).
Das Tierchen nennt sich Mauswiesel (weil es etwa so gross wie eine Maus ist) oder auf Englisch “least weasel“, weil es eben fast nur ein richtiges Wiesel ist. Das putzige Wesen schaute uns zu, wie wir unser Auto beluden, denn wer weiss, vielleicht wäre da noch etwas Essbares heruntergefallen….
Heute genossen wir die warmen Sonnenstrahlen bei einem Ausflug auf einen nahegelegenen Berg, von welchem aus man einen herrlichen Ausblick über die Seen und die Rocky Mountains haben könnte – nun ja, wir haben es nicht bis auf den Gipfel geschafft und vor lauter Bäumen im Wald die Aussicht nur bedingt geniessen können. Da müssen wir wohl ein anderes Fahrzeug oder einen Tagesmarsch planen, um den Gipfel zu erreichen!!
Auf diesem Ausflug haben wir auch noch einen anderen Ausblick auf die hohen Berge werfen können:
So sieht es aus, wenn die kanadischen Logger (Holzfäller) ein Stück Wald fertig abgeholzt haben. Eine gewisse Ähnlichkeit zur derzeitigen Ukraine ist unverkennbar… Hier wurde offenbar vor 1-2 Jahren ein Stück Wald (ca. 2 km2 Fläche) abgeholzt. Die riesigen Berge von Abfallholz (bis 20m hoch) haben wir nicht bildlich festgehalten – kein erbauliches Bild.
So verfliegen die Tage und unser Haus sowie die Umgebung werden langsam fertig renoviert. Noch ein paar Balken schleifen und streichen, ein paar Tännchen fällen und hunderte von Büschen zurückschneiden bevor der Winter kommt. Es bleiben noch ein paar wenige Wochen Zeit dafür (nebst einem Warentransport über 1200 km und 2-mal die Woche Kinder hüten).
Schon bald heisst es dann “zusammenpacken”. Der Rückflug ist gebucht.
Es wird langsam Herbst hier und die Bäume tauschen rasch ihre grünen Blätter gegen gelbe, rote und braune um. Ein herrlicher Anblick, doch noch etwas verfrüht für die Herbstsaison. Die kalten Nächte lassen die Natur ihr Blätterkleid früher tauschen, als in anderen Jahren. Dabei ist es noch nicht einmal Mitte September.
Der Herbstwald zieht auch verschiedene Tiere an, welche nun versuchen, die Früchte des späten Sommers zu ernten. Die Kühe beissen die letzten saftigen Gräser ab und suchen nun vermehrt im tiefen Wald nach weiteren essbaren Pflanzen. Die gelben Haselstauden versprechen Nüsse und Mutter Bär mit ihren 3 Kindern ist wieder aufgetaucht.
Während Mama Bär (hier nicht sichtbar) nach essbaren Pflanzen sucht, tummeln sich diese beiden kleinen Bärlein in der Wiese, rollen umher und putzen sich das Fell. Doch so schnell wie sie erschienen waren, sind sie auch wieder verschwunden. Zwei-drei Fotos und schon sind sie wieder weg!
Doch schon am nächsten Tag tauchten sie wieder auf, diesmal unmittelbar bei unserem Haus. Aber wir wurden auf sie aufmerksam. weil es schauerlich vor der Haustüre bellte oder vielmehr laut schrie. Die ganze Bärenfamilie war nur wenige Meter von uns entfernt.
Mama mit 2 Jungen erschien zuerst und sie schleckte mit der Zunge über einen der kleinen Bären. Das dritte Junge erschien etwas später, doch weshalb die kleinen Bärlein geschrien hatten, wurde uns erst am nächsten Tag klar.
Hier sind alle 4 Bären zu sehen (ein Kleines versteckt sich gerade hinter einem Busch, Mama Bär ist zuvorderst. So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie wieder im Unterholz unseres Grundstücks.
Als ich am nächsten Morgen begann, Büsche und Bäume entlang des Weges, den die Bären beschritten hatten, zu roden, entdeckte ich ein völlig zerstörtes Wespennest, das vorher so gross wie ein Fussball gewesen sein musste. Nun wurde uns klar, was geschehen war: Die kleinen Bären hatten das Wespennest entdeckt und hatten es offenbar zerschlagen/zerstört, worauf sie von den Wespen natürlich angegriffen und auch gestochen wurden. Nun ergaben die Schrei vom Vortag und das Lecken der Mutter auch einen Zusammenhang und machten so durchaus Sinn. Wir hoffen, dass diese Lektion für die kleinen Bären lehrreich war und sie sich in Zukunft merken, dass man mit einem Wespennest nicht spielen kann und dass dort kein Honig zu holen ist.
Nun sind wir gespannt, wann diese Bärenfamilie wieder auftauchen wird, denn reife Haselnüsse haben sie offenbar noch keine gefunden. Auch beim Spazerigang über unser Grundstück haben wir nicht viele Haselstauden mit Nüssen entdeckt. Offenbar war die Befruchtung im Frühjahr nicht besonders erfolgreich und der trockene Sommer hat den Pflanzen ausserdem zugesetzt, sodass die Nüsse nur spärlich gewachsen sind.
Nun ist auch die Frontseite des Hauses fertig abgeschliffen und neu gestrichen. Hoffen wir, dass der neue Anstrich ein paar Jahre hinhält und das Zedernholz gut vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützt. Nun sind noch ein paar Balken an der Seitenwand zu bearbeiten, dann sind die Wände aussen fertig renoviert. Noch bleiben uns ein paar Wochen, um auch diese Arbeiten zu erledigen.
Solange das Wetter trocken und warm bleibt, sollten sich diese Aufgaben problemlos noch abschliessen lassen. Packen wir auch diese Aufgabe noch an.
Wenn man hier frühmorgens (bei Tageslicht um 07:45) auf die Terrasse tritt und die frische Luft geniessen will, erwartet man nicht bereits Besuch. Doch als ich um die Ecke gehe, klettert gerade ein kleiner Schwarzbär auf die Terrasse. Wir beide sind völlig überrascht, denn Mama Bär ist ebenfalls nur ein paar Meter (ca. 5m) entfernt und sucht Futter. Für ein gutes Bild reicht die Zeit nicht, denn die Kamera habe ich nicht dabei und bis ich im Haus zurück bin und die Kamera gezückt habe, sind Mama Bär und die 3 Jungen bereits im Gebüsch verschwunden.
Das nennt man einen Bear-Bump !!
Bis heute sind die 4 niedlichen schwarzen Gesellen nicht mehr aufgetaucht, doch ich bin sicher, dass wenn es genug ruhig ist, werden sie wieder auf der Futtersuche vorbeikommen. Die Blätter der Büsche und Bäume verfärben sich bereits gelb und es gibt hier nicht viel Futter um diese Jahreszeit (wenig Himbeeren oder Lachsbeeren an den Stauden).
Neben den Renovationsarbeiten (die eine Seite des Hauses ist fertig, an der anderen Seite sind 2/3 gestrichen) kommen langsam voran.
Die Ostseite ist bis auf die obersten 2-3 Balken gestrichen.
Die Westseite gibt noch im hinteren Teil etwas Arbeit. Die oberen Balken streiche ich dann zu einem späteren Zeitpunkt. Wichtig ist der Wetterschutz auf dieser Seite vor allem im unteren Bereich, da das Wasser vom Dach immer auf die Terrasse tropft und so die untersten 3 Balken am meisten gefährdet sind. Die unterschiedliche Farbgebung entsteht, wenn ich nicht die gesamte alte Farbe abschleifen kann und diese dann mit der frischen Farbe überstreiche. Aber wenn die oberste Holzsschicht durch die Sonne nicht verbrannt wurde, haftet die alte Farbe sehr gut und kann nur mit viel Aufwand abgetragen werden (15 Schleifscheiben sind bereits verbraucht…).
Gestern Abend habe ich mich mit der Vollmond-Fotografie befasst, doch mangels Stativ (das blieb in diesem Jahr zuhause) gelang mir kein wirklich gutes Foto des Mondes.
Immerhin, die Kontraste sind beeindruckend (das ist nicht ein Foto bei Sonnenschein, sondern bei Vollmond).
Eigentlich sollten die von Auge sichtbaren hellen und dunklen Flecken auf der Mondoberfläche erscheinen, doch das ist mir mit diesem Foto noch nicht wirklich gelungen. Da muss ich noch etwas mehr mit der neuen Kamera üben…..
Nun stehen noch weitere Renovationsarbeiten am Haus an und die Umgebung muss noch weiter gerodet/abgeholzt werden. Es bleiben noch ein paar Wochen Zeit, um diese Arbeiten für dieses Jahr zu erledigen, bevor dann der Winter möglicherweise Einzug halten wird (ab 1. Oktober sind Winterreifen hier obligatorisch).
Jetzt sind wir gespannt auf den diesjährigen Salmon-Run (also die Wanderung der Lachse vom Meer hierher). Wieviele werden es dieses Jahr wohl schaffen, hier oben ihren Laich abzulegen, damit neue Lachse schlüpfen können bevor es Winter wird und alles zufriert?
Nicht lustig, wenn man draussen einen dichten Rauchschleier hat, der die Sonne am Mittag orange erscheinen lässt!
Es ist Waldbrand-Saison hier in British Columbia und obwohl wir diesmal von den Feuern nicht direkt betroffen sind, gelangen die gigantischen Rauchwolken bis hierher (teilweise über 200 km vom eigentlichen Brandherd entfernt).
Diesmal hat es eine andere Region im Süden von B.C. (Osoyoos, Kelowna, Shuswap Lake, westlich von Lillooet) und ganz im Norden von B.C. (Grenze zu Alberta) getroffen. Während es in der Cariboo-Region fast keine Feuer hat, wüten die anderen Feuer so schlimm wie noch selten. Die Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern ist bereits abgebrannt, und eine Besserung ist noch nicht wirklich in Sicht.
Aktuelle Karte mit den Feuern der südlichen Region:
Draussen arbeiten ist, wie wenn man mitten in einem Kamin drin stecken würde – permanenter Rauchgeschmack in Nase und Mund. So musste ein Teil der geplanten Arbeiten auf die Periode nach den zwei Regentagen verschoben werden. Dieser Regen hat nun etwas bessere Luft gebracht, doch die Feuer sind dadurch leider noch nicht gelöscht worden. Einige Waldbrände werden vermutlich noch bis Ende September oder Oktober brennen. Leider hat es diesmal mehr als 180 Häuser getroffen, welche den beiden grossen Feuer bei Kelowna zum Opfer gefallen sind. Der Wind hat die Glutfunken sogar über den See geweht und auf der anderen Seite ebenfalls neue Feuer entfacht.
Die Sicht von unserer Terrasse war deshalb mehrere Tage “getrübt”.
Nach einem Wechsel der Windrichtung hat es heute nun aufgeklart, bei leichter Wolkenbedeckung. So hat die erste Hälfte der Frontseite unseres Hauses den dringend benötigten Auffrischungs-Anstrich erhalten.
Nun kommen weitere Seiten des Hauses dran, bis dann die meisten Balkenlagen den goldbraunen Anstrich erhalten haben. Leider müssen dieselben zuerst abgeschliffen werden, was eine Arbeit mit Maske bedeutet, da der alte Anstrich zusammen mit dem feinen Staub der sonnenverbrannten Zederholzschicht zu Atembeschwerden oder Husten führen kann. Eine Dusche ist am Ende dieser Arbeit Pflicht, da der Staub teilweise milimeterdick auf Haaren und Gesicht klebt!
Ansonsten betätige ich mich bei gutem Wetter als “Gebüsch-Zerleger” und “Christbaum-Baumfäller” (von diesen hat es sicher 200 Stück gegeben). Langsam lichtet sich der Dschungel und die Umgebung macht wieder einen gepflegten Eindruck.
Hoffen wir auf rauchfreie Zeiten und genügend Regen, damit es der Natur hier bald etwas besser geht.
Nun sind wir endlich wieder hier und geniessen die kanadische Wildnis – im wahrsten Sinne des Wortes. Seit unserem letzten Aufenthalt hat die Natur sich einiges zurückerobert und sich bis vor die Haustüre ausgebreitet. Man fühlt sich wie in einem Dschungel-Camp!
Die kleinen Tannenbäume und Föhren, welche wir das letzte Mal mit ca. 30-50 cm Höhe fotografiert hatten, sind in der Zwischenzeit 100-160 cm hoch und ich könnte mich schon bald als Christbaumverkäufer betätigen.
Die Föhre (etwas rechts der Bildmitte, mit mehreren Spitzen) wurde von unserem Sohn als 30 cm hohe Pflanze aus der Schule mitgebracht. Nun ist sie knapp 6-7 m hoch. Die Tannenbäume auf diesem Bild sind mehrheitlich in Christbaumgrösse oder schon zu gross für’s Wohnzimmer.
Im Gegensatz dazu haben die meisten Aspen (oder “Poppels” wie sie hier genannt werden) ihre Krone oder die ganze obere Hälfte des Stammes verloren. Diese Bäume sind zwischen 40-60 Jahre alt und haben ihr Lebensende erreicht. Im nächsten Sturmwind werden sie abbrechen und dann rasch vermodern (als Brennholz ungeeignet). Es ist nur zu hoffen, dass sie nicht auf die Elektroleitung oder unser Haus fallen werden – alles unberechenbare Faktoren (ausser man würde sie gezielt fällen – aber das ist bei diesem Dschungel nur während der Winterzeit möglich, da die Gebüsche mit ihrem Blätterwerk zu dicht sind).
Auch die Wiese (oder besser die bis zu 50 cm hohen Grasbüschel, Wildgräser und Sträucher) haben die Auffahrt überwuchert. Zum Glück gibt es hier einen “Fädelimäher”, mit dem man dieser Dinge einigermassen rasch Herr werden kann. Also ist klar, was ich in den nächsten Tagen/Wochen zu erledigen habe ;-(
Auch im Haus gibt es zahlreiche Arbeiten zu erledigen:
Die Arbeit wird uns also in den nächsten Wochen nicht ausgehen.
Hier ein Sortiment unserer Christbäume – falls jemand Interesse dafür hat, einfach melden.
Sobald wir einigermassen mit den Arbeiten nach sind, werden wir wieder einen Blog-Eintrag schreiben und Bilder zeigen.
Also mit Vollgas in den Dschungel und aufräumen.
P.S. Flug und Reise hierher verliefen soweit problemlos (eine Stunde Verspätung beim Abflug, anfangs keine elektronische Reisegenehmigung, über 100 Minuten Wartezeit bei der Autovermietung, Rauch von Waldbränden während 2 Stunden Fahrzeit von Vancouver, ….). Alles vernachlässigbare Details, wenn einer eine Reise tut.
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