Nun ist die Umgebung wieder aufgeräumt und Väterchen “Winter” kann mit seinen Schneeladungen kommen. Büsche und Bäume sind zurückgeschnitten, die Blumen verdorrt oder gekürzt. Das Laub ist gefallen und nur noch wenige Bäume haben ein paar Blätter. Die ursprüngliche Wildnis ist wieder für ein oder zwei Jahre gebändigt.
Auch die Tiere scheinen den heranziehenden Winter zu spüren. Wie bereits im letzten Blog-Eintrag angekündigt haben wir auch die Tätigkeiten der Biber verfolgt, die den Baum gefällt hatte, welcher dann auf die Stromleitung gefallen war. Das Resultat der Wintervorbereitungen ist bei der Brücke über den Fluss gut sichtbar: Bäume jeder Grösse liegen kreuz und quer, teilweise sogar mitten auf der Strasse.
Alle diese Bäume wurden innerhalb von nur einer Woche gefällt. Auch grössere Bäume sind nicht vor ihnen sicher, wie dieser Baumstrunk deutlich zeigt, hat er doch immerhin stolze 30 cm Durchmesser und ist mit den, für Biber typischen, Schab-/Frasflächen versehen! Schnitzel um Schnitzel werden die Holzspäne abgenagt, bis der Baum in der gewünschten Richtung fällt.
Wie ein Profi-Holzfäller hat den Baum in die einzig mögliche Fallrichtung gefällt. Es bleibt da nur noch der typische Bodenstrunk übrig. Wozu er wohl diesen dicken Baum brauchen wird, bleibt uns ein Rätsel und wurde auch nach umfangreicheren Überlegungen nicht klar. Meistens braucht der Biber hautpsächlich die Äste und die Blätter (für den Bau des Dammes/Nestes und als Nahrung).
Die letzten Aspen und Birken leuchten durch den inzwischen fast Blätter-leeren Wald und entlang des benachbarten Hügels. Die Überreste eines mächtigen Tiefdrucksystems werden in den nächsten Tagen auch diese Blätter “verjagen”.
Der Wald beginnt seinen Winterschlaf, die Tiere suchen sich eine warme Stelle oder Höhle im Schutze von ein paar Bäumen. Der Chipmunk (das Streifenhörnchen) ist nicht mehr erschienen, um die letzten Samen und Früchte der Bäume als Wintervorrat in seine Höhle zu verlegen. Wo er wohl diesmal sein Winterquartier bauen wird?
Für alle von Euch, die mich bei den Vorbereitung für Winterferien jeweils fragen, ob ich keine Angst vor den Bären hätte, hier noch ein Hinweis:
Der Bär macht in der Regel einen Winterschlaf in einer Höhle oder unter grossen Gebüschen/Bäumen. Er verfällt dann in den sogenannten “Hybridschlaf”, bei welchem er seine Körpertemperatur und die Blutzirkulation/den Herzschlag absenkt. Dann zerrt er langsam seine Fettreserven auf und deshalb fressen Bären im Herbst gerne fettreiche Nahrung (Nüsse, Lachse oder er erlegt ein Reh oder einen Hasen). Dann wird der “Vegetarier” für kurze Zeit zum “Fleischfresser”. Ohne diese Fettreserven wird er den Winter nicht gut überstehen.
So fragen wir uns in diesem Jahr besonders, wie der gesichtete Schwarzbär wohl seine drei (3) Jungtiere den ganzen Winter hindurch warm halten kann, denn die Bärenkinder haben noch kein sehr dickes Fell und können sich nur bedingt mit Jagen die Nahrungsgrundlage für den Winter beschaffen.
Hoffentlich treffen wir die Schwarzbärenfamilie im nächsten Frühling wieder an. Dann sehen wir, wie streng der Winter für die Vier geworden ist….
Happy Snowflakes!!