Die Waldbrände in British Columbia geraten immer mehr ausser Kontrolle. Die Behörden sind überfordert, die Feuerwehrleute nach 3 Wochen völlig erschöpft, die Leute in den evakuierten Gebieten murren gegen die sinnlosen Paragraphen-Tiger und die politischen Führer: Sie lassen sich Zeit und schauen sich die Sache mal etwas genauer an (was genau, ist nicht ganz klar).
Damit man sich ein Bild der Lage machen kann, hier zuerst mal die Übersichtskarte mit den Feuern (das ist nur ein Ausschnitt von B.C.):
Unsere wichtigste Stadt (Williams Lake) ist seit Samstag früh wieder für uns zugänglich, doch immer noch wüten rund 15 grosse Feuer rundherum, und jede Woche kommen (wegen Unachtsamkeit von Leuten [60%] und Blitzschlägen [40%]) neue Feuer dazu (rote Punkte). Unser Dorf ist der blaue Kreis, rechts von der Mitte.
Die Rauchdichte hat wegen dem starken Wind wieder zugenommen, ein Rauchschleier liegt über der Landschaft wie Dunst, die Sichtweite beträgt knapp 3 km. In der Zwischenzeit ist die Fläche der Ostschweiz + Aargau + Schaffhausen abgebrannt, immer noch sind rund 30’000 Leute evakuiert (nun schon seit mehr als 2 Wochen). Der wirtschaftliche Schaden geht in die 3-stelligen Milionenbeträge, die Touristik-Saison ist gelaufen, die meisten Besucher haben abgesagt oder andere Reiseziele ausgewählt, teilweise ganz annulliert. Ein Teil der National- und Provinzparks ist gesperrt. Die Feuer breiten sich vor allen von Westen nach Osten aus. Das Satellitenbild der NASA vom 30. Juli 2017 gibt einen Überblick, über die grössten Feuer und die Wirkung des Rauches:
Alle roten Punkte sind Feuer, die vom Weltraum aus erkannt werden können. Horsefly ist etwas oberhalb der Ortsbezeichnung “Black Creek”, oben rechts.
Wir werden am Montag den Versuch wagen, uns für die nächsten 3 Wochen mit Waren und Lebensmittel einzudecken. Den unsere immer noch zahlreichen Gäste sind auch hungrig und möchten ihren täglichen Nachschub an Zuckerwasser oder frischen Körnern.
Eigentlich sollten wir noch Feuerholz für den nächsten Winter vorbereiten, doch bei dieser Trockenheit ist die Arbeit mit der Motorsäge gefährlich (Funken, Entzündung von Laub/Gras). Mal schauen, was sich mit dem Wetter in den nächsten Wochen so tut. Vielleicht regnet es doch noch einmal.
Aber auch die Aussenmauer sollte noch fertig verputzt werden und so bleibt uns im Moment noch genug Arbeit.
Ansonsten ist die Stimmung etwas angespannt, denn wir fragen uns langsam, wie wir am Ende heimreisen sollen, wenn Flugverbindungen nicht funktionieren oder Strassen gesperrt sind. Aber das hat ja noch etwas Zeit……..
Howdy, und sendet doch ein paar Regentänze an den Wassergott. Vielleicht kann er ein paar Wolken aus der Schweiz hierher verlegen 😉
Endlich ist der Rauch weg gewaschen worden. Seit zwei Tagen hat das Wetter gewechselt und es hat sogar mehrmals leicht geregnet. Die Rauchschwaden sind verschwunden und die Luft riecht frisch und die Sicht ist wieder klar, wie wir es gewohnt sind. Die Temperaturen sind gesunken, heute Morgen war es gerade mal 12 Grad.
Auch die Blumenpracht hat sich um ein paar Exemplare erweitert. Die neuen Bilder findet ihr in der Blumen & Bäumegallerie.
Auch gibt es derzeit zum Frühstück jeweils frische Himbeeren aus eigener Produktion. Sie sind zwar klein und oft etwas hart, aber geschmacklich hervorragend.
Leider sind die Informationen über die Feuersituation oft unklar oder widersprüchlich. Zahlreiche Leute sind frustriert, dass sie nicht in ihre Häuser zurückkehren können, doch die Behörden wiegeln ab, ob die Feuergefahr gesunken ist oder ob doch noch ein Risiko bestehen könnte. Einzig in 100 Mile House sind die offiziellen Stellen mutiger und habe die Stadt seit Samstag wieder für die Leute zugänglich gemacht. Viele kehren nun zurück und versuchen sich ein Bild über das Ausmass der Zerstörungen zu machen und abzuklären, ob sie betroffen sind oder nicht.
Ob tatsächlich alle Waldbrände gelöscht sind oder zumindest unter Kontrolle sind, wissen wir trotz Facebook, Internet, Chat-Groups und Online-Presse aber nicht genau. Auch die Grösse der vom Feuer zerstörten Flächen und Gebäude wird unterschiedlich geschildert. Sicher ist, dass mindestens 100 Gebäude zerstört wurden und dass die Fläche von ungefähr der Ostschweiz (ca. 2’800 km2) abgebrannt sind.
Wir können uns noch immer nicht gross aus Horsefly heraus bewegen oder müssten total rund 320-340 km fahren, um in die einzige zugängliche Stadt zu gelangen, die für uns derzeit geöffnet ist.
Solange wir noch etwas zu Essen haben, bleiben wir aber hier. Und am vergangenen Freitag haben wir tatsächlich 2 Liter Milch vom Roten Kreuz erhalten, zusammen mit einer Grapefruit und einer Packung Teigwaren (gibt zwar kein zweckmässiges Menü, aber wir haben noch andere Esswaren, damit ein sinnvolles Menü daraus entsteht). Heute Abend gibt es selber gemachte Pizza!
En Guete 🙂
Der Blutmond hängt rot am Nachthimmel – wegen des vielen Rauches, der die Luft verunreinigt. Nach fast 2 Wochen Waldbränden hat sich die Lage zwar etwas entspannt, doch Normalität wäre anders.
Zuerst die gute Nachricht: Heute hat es während etwa 90 Minuten geregnet, zwar nicht riesig, doch es wird einigen Feuern sicher den Garaus gemacht haben oder zumindest die Arbeit der Feuerwehrleute verbessert haben, die hier pausenlos im Einsatz sind. Rund 2900 Feuerwehrleute aus den verschiedendsten Provinzen Kanadas sind hier im Einsatz und die neuesten Teams kommen sogar aus Australien angereist. Da brauchen wohl ein paar Leute noch echtes Waldbrand-Training.
Nun die schlechte Nachricht: Die staatlichen Behörden haben die Lage nur bedingt im Griff und sind teilweise hoffnungslos überfordert. Rund 37’000 Leute sind nun aus einer Fläche, die der Grösse der halben Schweiz entspricht (ca. 23’000 km2), in verschiedene Auffangzentren verteilt worden, teilweise bis nach Vancouver hinunter. Die Evakuation in eine Ortschaft musste abgebrochen werden, nachdem dort ebenfalls Waldbrände ausgebrochen waren. Viele Leute hinterlassen Tiere auf den Weiden und in den Ställen, aber offenbar gibt es nun nicht genug Futter.
Auch hier gilt: Der Kanadische Amtsschimmel wiehert mächtig. Hier ein paar Beispiele:
Wir sind immer noch in Horsefly eingeschlossen und können nirgends hin, auch nicht einkaufen gehen. Im Moment reichen die Lebensmittel noch und heute haben wir eine Ladung mit Spenden des kanadischen Roten Kreuzes erhalten, darunter auch Milch, was alle Leute hier seit langem dringendst erwartet haben. Pro Familie wurden 2 Liter abgegeben.
Nun ja, bei uns geht das Leben mit minimaler Sicht, viel Rauch und schlechter Luft weiter.
Heute während dem Morgenessen hatten wir Besuch von Frau Reh mit ihrem Jungen (ca. 3-4 Wochen alt).
Leider konnte ich kein besseres Bild machen, denn die beiden haben uns anschliessend gehört und sind wieder im schützenden Wald verschwunden. Auch Herr Reineke (einer der verschiedenen Füchse, welcher auf unserem Grundstück wohnen) sass mitten vor dem Haus auf der Strasse und observierte das Gelände (Chip-Munks, Mäuse, etc.). Er hat mich nicht gesehen und auch nicht gerochen und ich konnte ihm 5 Minuten lang zuschauen. Es dann hat er wegen dem drehenden Wind die Witterung aufgenommen und ist schleunigst verschwunden.
Auch ein weiteres Möbelstück aus meiner Werkstatt ist fertig geworden: Der Fernseh-Tisch. Die von Fabio vor 7 Jahren mühsam geschälten Bäume sind nun zu Ehren gekommen, geschliffen und als Beine für dieses Möbel eingesetzt.
Alles Birkenholz, wie der Fussboden (einzig für die Stellflächen musste ich Tannenbretter verwenden). Langsam wird es wohnlich bei uns (und auch meine Frau ist zufrieden, dass die Kartonschachteln endlich verschwunden sind)!
Die Blumen-Gallerie habe ich noch um ein paar Gräser ergänzt, welche derzeit wunderbar blühen und mich immer wieder zum Niessen bringen. Aber schön anzusehen sind sie trotzdem.
Seit unserer Ankunft haben wir mehrere neue Gäste in der Umgebung unseres Hauses entdeckt. Da wäre das Reh, welches uns schon mehrmals besucht hat, die Knospen der verschiedenen Pflanzen etwas anknabbert und dann wieder im Unterholz verschwindet. Dabei konnten wir vom Balkon aus ca. 4-5 m zuschauen und sehen, wie Ohren und Nase immer auf die Umgebung fixiert waren, es sich aber trotzdem gewagt hat, gemütlich direkt an uns vorbei zu marschieren (natürlich haben wir uns fast nicht bewegt).
Nachdem wir von unseren Kollegen einen Topf mit Oregano erhalten und diese auf die Terrasse gestellt hatten, entdeckten wir am nächsten Morgen beim Wassergeben diesen kleinen grünen Frosch, gut getarnt unter den Oreganoblättern.
Perfekt getarnt sitzt er oft den ganzen Tag hindurch im Topf, ist wieder für ein paar Stunden verschwunden, um dann plötzlich wieder unter den Blättern am Schatten zu sitzen. Gestern während den Nachtessen hat er uns sogar mit einem Quak-Konzert beglückt.
Daneben gibt es derzeit eine reiche Blumenpracht auf unserem Grundstück. Die einen Pflanzen sind willkommen, die anderen eher nicht und die dritte Sorte müssen wir leider “beseitigen”, da sie als invasive Pflanzen gelten. Um einen Überblick zu geben, habe ich eine Bildergallerie zusammengestellt, welche unter diesem Link abrufbar oder unter “about us -> Flowers and Trees” zu finden ist.
Die Lage mit den Waldbränden hat sich heute bei starkem Wind wieder verschärft. Mehrere Feuer konnten die von den Feuerwehrn/Manschaften angelegten Sperrzonen überspringen. Williams Lake wurde heute Abend evakuiert und die Evakuations-Zonen rücken immer näher gegen uns. Hier die aktuelle Feuersituation von heute Abend.
Da wir gestern noch kurzfristig in Williams Lake einkaufen konnten, sind unsere Vorräte für ca. 2 Wochen gesichert. Das war aber ein spezielles Abenteuer, denn wir mussten rund 160 km Umweg über Wald-Schotterstrassen fahren (nur Hinweg), um in die Stadt zu gelangen, da alle anderen Strassen gesperrt sind. Wir haben fast alles erhalten, was wir hier draussen für die kommenden Wochen benötigen. Dabei sind wir teilweise an den verschiedenen Feuern vorbeigefahren. Überall ist Polizei stationiert, denn es hat leider bereits Plünderungen gegeben. Am späten Nachmittag sind wir dann mit dem vollgeladenen Truck die ganzen 160 km wieder zurückgefahren. Ein Tortur für Mensch und Fahrzeug mit 80 km/h über diese Schotterstrassen zu brettern, immer eine riesige Staubwolke hinter sich herziehend, mit dem Risiko irgendwo mitten auf der Strasse unerwartet eine Kuh, ein Reh oder einen Elch anzutreffen. Aber wir sind heil und ohne Verluste zurück im Haus.
Nun hoffen wir auf den angekündigten Regen von heute Nacht und morgen Sonntag, damit wir hier bleiben können und uns nicht ebenfalls irgendwohin evakuieren müssen.
Heute Dienstag, 11.07.17 hat sich die Lage betreffend den Waldbränden etwas stabilisiert. Gestern Abend wurde es relativ kalt und ein paar wenige Tropfen Regen (ca. 1.5 mm) sind gefallen. Über Nacht sanken die Temperaturen auf 4.3 Grad.
Diese Situation half, dass sich die Feuer nicht weiter gross ausdehnen konnten. Durch riesige Schneisen von ca. 200 m Breite werden Korridore in die Landschaft gelegt (mit Bulldozern, die im 24-h Schichtbetrieb arbeiten), damit die Feuer gestoppt werden können. Alles an der Oberfläche, was brennen kann wird entfernt, bis nur noch der blanke Erdboden sichtbar ist. Entlang dieser Korridore können dann auch Feuerwehren aufmarschieren und ein überspringen des Feuers auf die andere Seite aufhalten/verzögern.
Heute Mittag sah es von unserer Terrasse aus etwa so aus:
Ein Dunstschleier liegt über der Landschaft. Wo man normalerweise die Black Creek Montains sieht (ca. 14 km von uns entfernt), ist nur eine Dunst-Rauchwand sichtbar. Heute Abend um 20:00 sah es dann so aus:
Leider hat sich die Anzahl der grossen Feuer nicht vermindert, sondern vergrössert. Mehrere Feuer zwischen Quesnel, Alexis Creek und Williams Lake haben die Lage nordwestlich von uns verschärft. Unsere Ortschaft ist aber weiterhin nicht betroffen, doch sind wir wie die Mäuse im Käsekeller eingeschlossen und können das Dorf nicht verlassen, ausser wir wollten abreisen und nicht mehr zurückkehren. Gehen, aber nicht zurückkommen ist derzeit die Devise. Doch seit gestern Mittag ist auch ein Rückzug nach Kamloops über die Strasse Nr. 5 (Jasper – Kamloops) nicht mehr möglich. Zwei grosse Feuer in Little Fork (auf der Karte unten rechts mit Chu Chua angegeben) versperren den Weg.
Aktuell sieht die Lage etwa so aus:
Also bleiben wir, wo wir sind. Bis am kommenden Wochenende haben wir noch genügend Verpflegung. Strom und Wasser sind wieder genügend vorhanden und auch eine Internetverbindung ist möglich.
Derzeit sind insgesamt rund 53 Feuer im Bereich des CARIBOO (so heisst diese Gegend von British Columbia) aktiv, welche insgesamt rund die halbe Fläche des Kantons Zürich (also rund 850 km2) verbrennen oder verbrannt haben. Wieviele Gebäude den verschiedenen Feuern schon zum Opfer gefallen sind, ist noch nicht bekannt. Zumindest ein bekanntes Restaurant “Lee’s Corner Café” aus der Zeit des Goldrush von 1897 ist vollständig abgebrannt. Insbesondere die dort beliebte Softeis-Maschine wird bereits von vielen Leuten bedauert/vermisst. Verletzte Personen sind bisher keine zu beklagen. Der Sachschaden wird aber mehrere dutzend Millionen betragen. Ein Nothilfekredit von 100 Mio Canada-Dollar wurde von der Regierung bereits freigegeben, damit die Leute, welche alles verloren haben, wenigstens irgendwie über die Runde kommen.
Ihr seht, wir sind wohlauf und geniessen das “nichts-tun” ausser malen, heuen, schleifen, Mauer bauen, Wohnwagen flicken, etc. etc.
In den nächsten Tagen wird sich die Lage:
a) entschärfen, weil die Feuer unter Kontrolle sein werden und sich die Situation verbessert
b) verschärfen, weil neue Gewitter aufziehen und mit Blitzschlägen neue Feuer entfachen
Ihr seht, es besteht Hoffnung 😉
Tee/Kaffee trinken und warten – Howdy !!
Seit wir vor 2 Wochen angekommen hat sich das Wetter kaum verändert: Jeden Tag blauer Himmel und wenig Wolken, Temperaturen zwischen 25 – 35 Grad.
Leider hat sich seit gestern dieses schöne Wetter zum Schlechten gewendet: Innerhalb von 24 Stunden sind rund 3-4 grössere Waldbrände in unserer unmittelbaren Umgebung ausgebrochen. Eines beim Flughafen Williams Lake (dort sollten eigentlich die Löschflugzeuge aufgefüllt werden), eines zwischen Williams Lake und 150 Mile House, ein weiteres auf dem Weg nach Horsefly, ca. 10 km von 150 Mile House entfernt und ein riesiges bei 100 Mile House haben wir am Donnerstag auf der Heimfahrt von Kamloops selber gesehen:
Dieses Feuer hatte gestern Nachmittag zu dieser Zeit bereits eine Fläche von rund 2 Quadratkilometer eingenommen und sich über Nacht auf Freitag während dem Tag auf etwas die 10-fache Fläche vergrössert. Der Rauchpilz steigt bis auf 6000 m hoch. Über 3500 Leute haben begonnen, ihre Häuser zu verlassen und müssen das Gebiet räumen. Wie wir laufend über Facebook erfahren, verschlimmert sich die Lage von Stunde zu Stunde. Die Sonne scheint nur noch durch rosa-orange Wolken und es riecht permanent nach Holzfeuer. Vom Himmel regnet es verbrannte Tannennadeln und weisse Ascheflocken fallen wie Schneeflocken und legen eine Schaubschicht auf alles.
Wir waren 3 Tage ohne Strom und Informationen. Die Strom-/Telefonleitungen waren unterbrochen und auch die Internet-Verbindung war weg (mangels Strom). Der Kühlschrank begann warm zu werden und auch das Gefrierfach mit dem Fleisch begann aufzutauen. Zum Glück ist heute Dienstag der Strom wieder eingeschaltet worden (die Strommasten entlang der Strasse nach Horsefly warem dem Feuer zum Opfer gefallen). Es herrscht eine angespannte Stimmung. Die Strassen sind gesperrt und die Nahrungsmittel im einzigen Laden im Dorf verkauft, das Benzin an der Tankstelle aufgebraucht. Eine Weile lang konnte man noch Landwirtschaftsbenzin für die Generatoren holen, welche bei den meisten Leuten Tag und Nacht liefen, damit sie die Kühltruhen betreiben und Fernseh schauen konnten (via Satellit natürlich). Doch damit ist jetzt auch Schluss. Und: Wir haben weder Generator noch Satelliten-TV 🙁
Hier die aktuelle Feuerkarte von British Columbia (die Legende zuerst, danach die Überblickskarte von ganz B.C. und dann der Ausschnitt von unserer Gegend).
Legende der farbigen Punkte auf der Karte (Stand vom 10.07.17, 11:00 Lokalzeit)
Gesamtkarte aller Waldbrände in B.C.
Karte der Feuer in unserer Gegend (CARIBOO):
Die 3 Grossfeuer im Cariboo haben je etwa eine Ausdehnung von 25-50 Quadratkilometer (km2). Sie werden von den Feuerwehren 24 Stunden rund um die Uhr bekämpft, doch bei auffrischenden Winden ist das schwierig. Das Unterholz ist völlig ausgetrocknet und die Feuerwalzen sind teilweise bis zu 50m hoch. Grüne Laubbäume sind innert Minuten ausgetrocknet und dürr, Tannen und Föhren explodieren förmlich.
Wie wir gerade erfahren haben, wird nun die Armee aufgeboten und Feuerwehren aus anderen Provinzen werden nach B.C. entsandt.
Im Moment sind wir noch nicht in Gefahr, doch unsere sieben Sachen sind gepackt im Flur bereit und wir können innert Minuten aufbrechen. Wir passen auf uns auf und die Behörden sind sehr vorsichtig und geben rechtzeitig Warnungen heraus. Auf jeden Fall werden wir Euch über unser Blog auf dem Laufenden halten. Internet und Telefon können aber jeden Moment wieder ausfallen. Zurzeit sind wir immer noch in unserem Haus und warten, dass das Wetter etwas Regen bringt (bitte ohne Blitzschlag).
Alles okay bei uns!
Neben den bekannten Haustieren (Eichhörnchen, Chip Munk, Hummingbird, Rehe) haben wir am vergangenen Freitag nicht schlecht gestaunt, als wir auf der Strasse nicht die üblichen Kühe sichteten, sondern einen einsamen Scharzbär, der gelangtweilt auf der Strasse dahertrottete. Nicht links, nicht rechts schauend, spazierte er durch die Gegend.
Nein, nicht durchs Gebüsch (denn Beeren gibt es noch sehr wenige, die Pflanzen blühen erst), sondern auf der staubigen Strasse. Was für ein trostloses Bärenleben! Kein Lachs im Fluss, keine Him-/Heidelbeeren im Gebüsch 😉
Auch ein neuer Besucher schaute uns beim Frühstück zu: Ein vorwitziges Eichhörnchen wagte sich auf den Balkon und schaute durch die Scheibe herein. Nein, wir füttern keine Wildtiere!
Dafür herrscht auf den Wiesen rund ums Haus eine herrliche Farbenpracht und ein Reichtum an Düften. Summsen und brummeln ist angesagt! Es ist herrlich auf der Terrasse zu sitzen, den putzigen Hummingbirds beim Streit ums Zuckerwasser zuzusehen oder die vielen wunderbaren Wilddüfte einzuatmen. Weidenröschen, Margeriten, Klee, verschiedene Gräser, gelber Türkenbund, Akalai, Tannen/Föhren, Bärenklau, etc. Eine genüssliche Herrlichkeit, die wir auf unseren Grundstück äusserst schätzen.
Doch der letzte Sturm hat auch bei uns etwas Spuren im Wald hinterlassen, jedoch keine massgeblichen Schäden angerichtet (ein paar Stacheldrähte am Zaun mussten frisch gespannt werden). Hübsch sieht es aber trotzdem nicht aus:
Und auch die schief hängenden Bäume sind keine Pracht, denn sie werden bald einmal absterben.
Daneben sind wir wie immer fleissig und verbessern dies und das. Ein Bänklein, um die Dinge für den nächsten Einkauf bereitlegen zu können,
und ein Gewürzgestell aus Zedernholz sind die neuesten Möbelstücke aus eigener Kreation.
Daneben rodeten wir die Waldfläche über dem Septic-Feld, Beseitigung von invasiven Pflanzen und Disteln, etc. etc. Auch in der Küche werden neue Kreationen geschaffen: Selbstgemachte Löffelbiscuits, frisches Brot und ein frischer Zitronen-Keks – alles aus eigener Produktion.
Auch dieses Jahr wird es uns nicht langweilig ab der vielen Arbeit! Und das alles bei herrlichem Sommerwetter und 28-30 Grad Celsius.
Und am Abend werden wir mit dem wunderbarem Farben-Feuerwerk der Sonne beglückt. 🙂
-> siehe Blog Hauptbild