Sicher haben sich viele von Euch gewundert, dass wir auf unserem Blog nichts mehr publiziert haben. Nun ja, die Pandemie blockiert uns seit dem Frühling 2020 und wir können derzeit nicht mehr in Kanada einreisen.
Somit ist auch unser Projekt im Moment gestoppt. Es geht gar nichts mehr, ausser, dass wir natürlich weiterhin Steuern in Kanada zahlen müssen, und so weiter…..
Wann wir wieder zu unserem Haus reisen können, wissen wir nicht und wir haben wenig Hoffnung, dass dies im 2021 noch passieren wird.
Also warten wir und trinken Tee.
Wenn wieder “Bewegung” in die Angelegenheit kommt, lassen wir von uns hören. Bis dann wünschen wir Euch allen eine gute Zeit und bleibt gesund!
Also das Wetter ist in den letzten nich wirklich besser geworden. Tägliche Regengüsse erschweren die Arbeiten im Freien oder man wird mal wieder nass. Bei knapp 15° C ist das nicht wirklich eine Erholung, man holt sich da eher einen Schnupfen im Sommer. Aber wenigstens keine Waldbrände!
Die Fassade an der Garage ist nun fertig installiert.
Das Holz ist wieder aufgeschichtet und für den Winter verpackt.
Somit fehlt nun nur noch die Verkleidung am Tor. Die Elemente sind bestellt, aber die Lieferung dauert (wie nicht anders zu erwarten) 1-2 Wochen. Vielleicht kriegen wir das aber doch noch rechtzeitig hin.
Das lässt mir Zeit, um ander Modelleisenbahn weiter zu arbeiten. Die Landschaft ist fast fertig gestaltet und ich bin nun mit der Einfärbung der Oberflächen, Felspartien und Gewässer beschäftigt.
Auch eine erste Abbildung der Naturgegebenheiten habe ich ausprobiert und das Gelände noch ein wenig farbiger gestaltet.
In den nächsten Tagen folgt nun ein Versuch zur Einschotterung der Geleise. Ich werde verschiedene Methoden ausprobieren und dann schauen, was sich am besten bewährt (Bild folgt).
Auch in unserer Umgebung gibt es immer mal wieder Neuerungen.
Die Westseite des Hauses sieht nun mit dem heranwachsenden Tannen recht ansprechend aus. Die Gestrüppe und Büsche sind zurückgestutzt und vor allem Himbeeren gedeihen nun herrlich. Mal schauen, ob es dieses Jahr wieder eine erfolgreiche Ernte gibt.
Auch den Tieren gefällt unsere Umgebung. Der junge Rehbock hat sich auf jeden Fall wohl gefühlt und von allem ein wenig probiert. Da ein paar Blätter genascht, dort ein paar junge Pflanzen angeknabbert.
Er liess sich durch meine Anwesenheit auf der Terrasse nicht gross beirren und wanderte von einem Leckerbissen zum nächsten. Wohl bekomms!
Heute früh haben wir dann auch ein einzigartiges Exemplar von einem Nachtfalter an unserem Fenster gefunden.
Der Falter hing ganz ruhig ander Wand und ist etwa Hand-gross, also ca. 15-18 cm breit. Ein solch grosses Exemplar habe ich noch nie gesehen. Eine Fledermaus kann sich an diesem Exemplar problemlos überessen.
Die Blumen gedeihen auf dem ganzen Grundstück prächtig. Es ist eine riesige Blumenwiese mit Margeriten (Leucanthemum), Weidenröschen (Epilobium), rote Akalei (Aquilegia), gelbem Türkenbund (Lilium martagon). Einzig die Echinacea-Blume habe noch nicht gesehen. Eine Zusammenstellung unserer Blumen findet ihr hier abgebildet.
Die Temperaturen sind etwas gestiegen, sodass wir wenigstens nicht mehr heizen müssen.
Willkommen im kanadischen Sommer 🙂
Immer wieder dürfen wir besondere Besucher auf unserem Grundstück willkommen heissen. Vor kurzem kam ein alter Bekannter vorbei, liess sich aber leider nur von hinten ablichten.
Der wohlgenährte braune Schwarzbär wurde wohl durch die in der Nähe weilenden Kühe in seiner Verpflegungspause gestört. Und so konnten wir beobachten, wie er sich trotz Grösse und Gewicht (er wiegt sicher um die 100 kg) zügig und wendig unsere Zufahrtsstrasse hinunter bewegt, mit Eleganz und Geschmeidigkeit durch den Stacheldrahtzaun glitt, sich auf der Strasse noch kurz umdrehte und gemächlich davon trottete. Beeindruckend, ein stolzes Bärentier!
Die kleinen Gäste am Zuckerwasser-Esstisch können recht laut werden und ein spezielles Zwitschern erfüllt dann die Luft. Wenn wir auf der Terrasse essen, ist es immer gefährlich, nicht mit den kleinen, rasanten Tieffliegern zusammen zu stossen. Aufgrund des grossen Flatter-Aufkommens sahen wir uns gezwungen, den grossen Zuckerwasser-Feeder aufzuhängen.
Dieser Behälter hat 6 Sitzplätze, aber offenbar ebenso viele Schwebeplätze. Oft ist ein wildes Gepiepse zu hören, wenn sie sich um die freien Plätze balgen, flattern und sich gegenseitig vom Feeder wegjagen. Dann gibt es eine wilde Verfolgungsjagd ums Haus herum. Doch 6 Sekunden später flattern sie schon wieder neben dem Feeder. Das ganze Geflatter scheint aber auch ein Spiel zu sein. Offenbar machen diese Spielereien auch durstig und wir sind bereits bei ca. 7 dl Zuckerwasser pro Tag angelangt, Tendenz steigend. Da ist auch der grosse Behälter nach 2 Tagen schon wieder leer. Zur Stillung dieses Heisshungers müssten wohl hunderte von Blumen in der Nähe blühen, um den Süsswarenbedarf decken zu können! Es ist wie am Zuckerwatte-Stand bei der Chilbi – ein reges Treiben von früh bis Einnachten.
Die Rehkuh, welche mit ihrem neugeborenen Kitz vor ein paar Tagen vorbeispaziert ist, scheint sich mit ihrem Nachwuchs ganz in der Nähe (innerhalb unserer Umzäunung) niedergelassen zu haben, sodass das Kitz nicht von den durch die Büsche streifenden Kühen aufgescheucht oder zertrampelt wird. Die Mutter selber spaziert beinahe jeden Tag irgendwo über das Grundstück und knabbert genüsslich an den frischen Blättern der Lachsbeeren, schnappt sich ein paar junge Triebe der Weidenröschen (siehe Bild) oder verspeisst gemütlich ein paar zarte Himbeerblätter.
Leider hat sie bisher das junge Rehkitz noch nicht mitgebracht, doch in ein paar Tagen wird das sicher bald seiner Mutter auf Schritt und Tritt folgen. Wir müssen jeden Tag vorsichtig sein, wenn wir raus gehen, damit wir die beiden nicht erschrecken. Häufig ist die Reh-Mutter nur knapp 10 m von mir entfernt und eigentlich recht zutraulich, aber immer noch misstrauisch. Da klappt sie schon mal die Ohren ganz nach hinten, um auch unerwartete Geräusche hinter sich wahrnehmen zu können. Natur pur!
Die Landschaftsgestaltung der Modelleisenbahn nimmt langsam tolle Formen an. Tunnels und Steigungen werden modelliert, der See ist langsam am Entstehen und schon bald fehlt nur noch das Wasser darin. Die Modelliermasse erlaubt einfache und effiziente Gestaltung und ist nach 2-3 Tagen bereits trocken und ausgehärtet. Nun sind noch ein paar Berge, sanfte Steigungen und Übergänge fertig zu gestalten. Danach geht es an die farblichen Aspekte, die Wiesen und Wälder, die Häuser und Bahngebäude. Nachdem das Farbset nun eingetroffen ist, wird auch dieser Tätigkeit wohl nicht mehr viel im Wege stehen.
Auch im Grossen hege und pflege ich unsere Umgebung, um der Wildnis “die notwendige Pflege” zukommen zu lassen. Da müssen schon ein paar unartige Pflanzen weggeschnitten werden, ein paar Lachsbeeren-Stauden gekürzt oder einige Disteln umgelegt werden. Dazwischen gedeihen unsere Tannenbäume nun prächtig und in 2-3 Jahren werden wir problemlos den lokalen Christbaum-Markt beliefern können. Leider ist hier draussen die Nachfrage relativ gering – wir sind ja schliesslich am Ende der Welt und jeder hier hat seine eigenen paar Aren Grundstücksfläche mit Tannenbäumen. Vielleicht lässt sich damit also doch kein Geld verdienen 🙁
Nach den heutigen Regengüssen scheint nun wieder die Sonne, also höchste Zeit, draussen nach dem Rechten zu sehen – schnipp, schnapp…
Ein imposanter Blick aus 11’000 m Höhe auf Grönland – mit all dem schmelzenden Eis. Die Welt unter uns war mehrmals aus solch herrlicher Perspektive zu sehen.
Und nun sind wir also wieder in unserer wunderbaren kanadischen Wildnis angelangt. Tiere besuchen uns fast täglich. Die Natur spriesst und wächst und ich muss ab und zu wieder zur Säge oder Rebschere greifen, um dem Wachstum ums Haus etwas Einhalt zu gebieten. Die Christbäume vor der Haustüre gedeihen prächtig und haben neue grüne Spitzen gemacht.
Und da ist auch schon wieder der erste Bär.
Ein prächtiges Exemplar von einem braunen Schwarzbär (= Cinnamon-Bear) wälzt sich in der blühenden Löwenzahnwiese neben dem Wohnwagen, zieht knurrend eine Runde um denselben und verschwindet im Gebüsch. Die ganze Aktion dauert wenige Minuten und schon ist er aus unserem Gesichtsfeld verschwunden.
Kaum schaut man auf, wird man von den kleinen, tollen Vögelchen umschwirrt, die durch ihren Tanz in der Luft auf das fehlende Zuckerwasser aufmerksam machen: Die Kolibri sind auch schon wieder da und begehren ihren süssen Trank. Waren es anfangs zwei dieser Hummingbirds (die brauchen ca. 3 Tage um einen Zuckerwasserbehälter zu leeren), so sind es in der Zwischenzeit bereits deren 6-7 und 5 dl Zuckerwasser sind innert 24 Stunden verschwunden. Also heisst es: Zuckerwasser bereitstellen, Wasser abkochen, mischen und abfüllen.
Beim Aufräumen ums Haus bin ich dann dem Nest der kleinen Vögelchen offenbar etwas zu nahe gekommen. Die Kolibri mögen das gar nicht und begannen mich mit wilden Flattern und lautem Zwitschern zu attakieren. Kaum zu glauben, wie einem diese kleinen Vögel mit ihrem Verhalten einschüchtern können!
Da in den letzten Tagen Regenwetter angesagt war, habe ich gewisse Aktivitäten ins Haus verlegt. Die Modelleisenbahn wurde aus dem Winterschlaf geweckt und hat sich über die kalte Jahreszeit gut bewährt. Keine verzogenen Schienen oder aufgeplatzten Gebirge. Nun wurde die Landschaft weiter gestaltet, die Tunnels aufgebaut und der Schienenunterbau geplant.
Die ganze Anlage wurde nochmals um einen halben Meter nach vorne verschoben, damit wir noch die schützenden Vorhänge montieren konnten.
Nach ein paar Testfahrten mit den mitgebrachten Wagen und Lokomotiven zeigen sich auch gewisse Schwierigkeiten und Probleme in der Anlage: Die Kuvenradien sind teilweise für die langen US-Modelle zu eng. Die Fahrgestelle der Wagen werden dabei an Weichen aus der Schienenführung gedrückt und der Zug entgleist. Diese Problematik ist wohl kaum zu korrgieren und die “überlangen” Wagen müssen wohl in der Schachtel bleiben oder als Exponate ohne Fahrfunktion aufs Abstellgeleise. Auch die Tunnels sind höhenmässig zu knapp bemessen, die Öffnungen müssen vergrössert werden. Also müssen die Berge “angehoben” und die Steigungen angepasst werden; kein einfaches Unternehmen, doch am Ende klappte alles und die Container-Wagen verschwinden mit knapp 2 mm Freiraum im Tunnel.
Das Leben hier ist spannend, das Wetter abwechslungsreich und überraschend (raus, rein, Regenjacke an, ab,..) und die Tiere statten uns immer mal wieder einen Besuch ab, sei es nun das Steifenhörnchen, das genüsslich vor unserem Fenster eine Löwenzahnblüte verspeist oder Mama Reh, die mit ihrem Neugeborenen auf der Strasse vor dem Haus die ersten Gehversuche unternimmt (das Rehkitz ist kaum ein-zwei Tage alt). Langsam spazieren sie zusammen die Waldstrasse entlang, Mama voraus um den Weg zu sichern, das kleine stolpern und hoppelnd hinterher. Warum muss der Löwenzahn dieses Jahr nur so hoch gewachsen sein…
Es wird still, die Tiere verschwinden im schützenden Wald, das Vogelgezwitscher verstummt. Die Nacht bricht herein, Zeit zum Schlafen (für die einen), Beginn der Jagd für die anderen. Eine Fledermaus gleitet lautlos vor dem Fenster vorbei und schnappt sich noch die letzten Mücken und Insekten, die über der Terrasse tanzen.
Gute Nacht, bis zum nächsten Mal.
Wenn man so am Basteln ist, vergeht die Zeit wie im Flug – oder in meinem Fall wie im Zug.
Die Modellanlage ist zuerst mit Styrofoam vormodelliert worden:
Damit kann ich die Berge und Landschaftselemente simulieren, die Steigungen der Strecken planen und die Schienen entsprechend bereitlegen, sowie die Nivellierungen prüfen. Oft fehlen nur ein paar wenige Millimeter, damit die Loks oder Wagen nicht mit den Kupplungshaken anstossen, oder die seitliche Neigung unpassend ist und die Wagen kippen.
Mit einer speziellen Modellier-Masse, welche ich einfach nach Mengenbedarf mit Wasser anmischen kann, wird dann die Landschaft über diese Styrofoam-Berge modelliert. Das Resultat ist eine recht harte, aber extrem leichte Oberfläche, die dann weiter mit Messer oder Bohrer bearbeitet werden kann.
Das Zwischenresultat sieht dann ungefähr so aus:
Mit selber geschnitzten Spachteln wird diese Masse über die Styrofoam-Landschaft aufgetragen und damit werden dann die Konturen und Geländeelemente besser sichtbar (z.B. entlang den Schienen oder an den Hängen der Steigungen). Am Ende müssen dann noch spezielle Elemente (z.B. ein kleiner Bergsee, eine Brücke über den [noch nicht existenten Flusslauf]) geformt werden. Geländeformen und -konturen sind auf diese Weise nun bereits vorgegeben und können mit Farbe oder Gras-/Wiesenmatten überdeckt werden.
Fast alle Modelliermasse ist aufgebraucht und das Endresultat sieht nun etwa so aus:
Von den “blauen Bergen” ist fast nichts mehr sichtbar. Die erste Lok kann nun bereits durch den Canyon und über die Steigung zur Brücke hoch fahren.
Nun wird die Arbeit an der Anlage vorerst ruhen.
Das wechselhafte Wetter zwingt uns, Fahrweise und Laufweise in den sogenannten “Eisgang” zu verlegen. Die ganze Landschaft ist mit einer Eisschicht überzogen, die über dem Schnee sogar so dick geworden ist, dass sie einen Menschen tragen kann, ohne dass man einbricht/einsinkt. Für die Waldtiere ist das extrem schwierig, weil sie darauf ausrutschen und sich gerne Muskelzerrungen holen, die dann zu einer langsameren Gangart zwingen, was wiederum die anderen Jäger unter den Tieren freut, denn dann ist die Beute einfacher zu fangen.
Einzig unser Eis-Krebs wird wohl noch eine Weile an Ort und Stelle ausharren müssen, bevor er dann bei warmen Wetter im wahrsten Sinne “davonfliessen” wird.
Launen des Winters 🙂
Ihr fragt Euch sicher, was wir da am Ende der Welt im Winter so alles machen. Die Antwort dazu ist komplex einfach – eigentlich nichts! Wir geniessen die Ruhe im warmen Obergeschoss (dort ist es am wärmsten), backen uns unsere eigenen Pizza’s und kreieren das Kugelbrot.
Eine besondere Köstlichkeit zu Minestrone Suppe, aus dem Rest des Pizza-Teigs gebacken. Wir sind also kulinarisch kreativ und bereiten viele unserer alltäglichen Nahrungsmittel selber frisch zu – soweit das im Winter möglich ist. Bierbrot backen, Salate kreieren (z.B. Baby-Spinatblätter mit Baumnusskernen, getrockneten Cranberries und kleinen Orange-Stückchen, an einer Weinessig-Balsamico-Sauce) und genüssliche Saucen zu unserem Fleisch abschmecken.
Daneben gibt es ganz alltägliche Tätigkeiten wie heizen (unser kleiner Ofen glüht fast, bei -10 Grad draussen, damit wir wenigstens 21 Grad im unteren Geschoss hinkriegen), Holzschleppen (wir verbrauchen derzeit 2-3 Bananenschachteln pro Tag, 1 Schachtel mehr als ursprünglich vorgesehen), Zufahrtsstrasse von der Eisschicht befreien (der gepflügte Weg erweist sich als veritable “Eisbahn”, mit 5-8 cm massivem Eis).
Immerhin haben wir es geschafft, dass sich der Truck (mit rund 3 Tonnen Eigengewicht) auf dem Eis selbstständig an einem Nachmittag um rund 50 cm bergab bewegt hat, mit angezogener Handbremse – versteht sich. Leider haben wir für unser Auto noch keine Schlittschuhe gefunden, aber die wären im Moment passend !
Dazwischen erledigen wir auch die Buchhaltungen unserer Kunden oder spielen etwas Modell-Eisenbahn. Die Anlage ist (nach der Erweiterung um den Brückenteil – links im Bild) und einer Fehlerkorrektur im Bahnhof fast fertig.
Jetzt beginnt die Landschaftsgestaltung (mit Styrofoam fabriziere ich vorgeformte Gebirge, die dann noch mit Spachtelmasse fertig ausgestaltet werden) und die elektrische Verdrahtung (ich bleibe aber Analog, keine digitale Steuerung). Die ersten Wagen sind bereits im Bahnhof parkiert und die Lok kann über die improvisierten Steigungen in die obere Ebene gelangen. So langsam nimmt die Sache Form an.
Ihr seht, es wird uns nicht langweilig hier draussen. Und wenn mal Langeweile aufkommen würde, dann nehmen wir unseren Truck und machen einen tage-langen Ausflug in die Stadt, um wieder Esswaren, Getränke und Treibstoff zu holen. Immerhin sind das rund 170 km über Eisstrassen, mit Elch-Begegnung, überladenen Holzlastwagen (bis zu 70 Tonnen Holz auf rasenden Semi’s, denen man besser nicht in die Quere kommt, weil sie nicht bremsen können) und einer herrlichen Winterlandschaft mit überfrierendem Nebel.
Die einen von uns lesen kiloweise Bücher, wir hören den ganzen Tag Musik (so laut wie wir wollen und keiner reklamiert), surfen mit der limiterten Bandbreite etwas im Internet herum oder schauen uns einen der mitgebrachten Filme an (die Auswahl und Möglichkeiten der lokalen Bibliothek haben wir schon fast ausgeschöpft, ein Grossteil der dort erhältlichen Filme entspricht nicht unseren Vorstellungen).
Abenessen mit Kerzenlicht, gemütliches Ausspannen vor dem Kaminfeuer und kuscheliges Schlafen im “boden-nahen Bett” – schon wieder ist ein Tag vorbei.
Mit all diesen täglichen Herausforderungen bleiben wir auf jeden Fall auch an Ende der Welt fit !
Seit den zahlreichen Schneefällen der vergangenen Tage haben sich die Temperaturen eher wieder nach oben bewegt. Es tropft vom Dach und die Eiszapfen sind bereits heruntergefallen. Zum Glück kam heute der Schneepflug und machte unsere Strasse wieder befahrbar. Nun können wieder bis vor’s Haus fahren und müssen unseren Truck nicht unten an der Strasse parkieren.
Der viele (nasse) Schnee hatte uns in den vergangenen Tagen wieder gezeigt, dass hier nicht alles selbstverständlich ist, vor allem nicht eine regelmässige Stromversorgung. Im Viertelstunden-Takt ist der Strom jeweils kurz ausgefallen, weil Bäume sich unter ihrer Schneelast gebogen und die Stromleitungen berührt hatten. Insgesamt haben wir mehr als 20 Stromausfälle in zwei Tagen gehabt. Stabiles Internet, geruhsames Lesen eines Buches oder Basteln an der Modelleisenbahn waren während dieser Zeit “Wunschdenken” geworden.
Vor kurzem hat uns der Sonnenaufgang am Morgen diesen wunderbaren Himmel “hingezaubert”. Ein herrlicher Sonnenaufgang perfekt zum Frühstück 🙂
Ansonsten gehen wir das neue Jahr geruhsam an und lassen etwas die Seele baumeln, um uns mit neuen Ideen und Plänen für das angebrochene Jahr vorzubereiten.
Die Winterstimmung passt ideal dazu, im Kamin prasselt den ganzen Tag ein wärmendes Feuer und wir geniessen die Ruhe.
Willkommen im 2019 und alles Gute für unsere Kollegen, Familien und Freunde !!
Das haben wir uns zumindest von “winterlichen Weihnachten” vorgestellt – naja, als wir angekommen sind lag nicht einmal Schnee hier!
Einzig die Temperaturen sind fast wie zu einer typisch kanadischen Winterzeit. Einzig fehlen da noch 10 Minusgrade an den heutigen Zahlen. Der See ist nur teilweise zugefroren und die Eisschicht ist noch nicht wirklich dick, geschweige denn gut tragfähig. Unsere kanadischen Nachbarn aus dem Lower Mainland sind trotzdem fröhlich über den See spaziert (wohl gegen Ende des Jahres etwas lebensmüde?).
Untenstehend wäre dann auch ein Auswahlbeispiel unseres “imaginären Weihnachtsbaums“. Da wir aber alle Bäume wegen ihrer “beschränkten Grösse und Eignung” noch stehen liessen, gab es dieses Jahr keinen Baum drinnen. Der soll doch ruhig noch etwas wachsen und grösser werden – wir haben 6 m Höhe als Freiraum in der Stube!
Mit dem Holz, das unser Sohn vor 9 Jahren geschält hat, habe ich vor Weihnachten noch einen kleinen Ecktisch für unsere Himalaya-Salzlampe gebaut. Das sieht doch eher festtäglich aus!
Nun habe ich mit dem Aufbau der Modelleisenbahnanlage begonnen. Ein erster Versuch endete in einem Kurzschluss, weil ich mit Gleichstrom eine Umkehrschleife mit gebaut hatte.
Hier ein Bild des ersten Grundlayouts der Anlage.
So wie sich die Situation im Moment präsentiert, ist entweder die Anlage zu klein geraten oder ich habe zuviele gerade Schienen für einen “imaginären Grossbahnhof” übrig, denn diesen Bahnhof wird es vermutlich nie geben 🙂 oder ich muss die Anlage wesentlich vergrössern, was wieder andere Probleme verursacht.
Aber ich bin ja immer noch am Aufbau. Vielleicht lässt sich das eine oder andere noch realisieren, mal schauen.
Frohe Festtage für alle und geruhsame Stunden im alten Jahr senden wir Euch vom Ende der kanadischen Wildnis !!
P.S.
Wir haben zwar keine Bären gesehen, aber solange der Schnee nicht auf dem Pelz festsitzt/auf das Fell drückt und sie das erste Mal eingeschneit werden, gehen diese Tiere hier noch nicht in die Winterruhe. Hoffen wir also auf viel Schnee in den nächsten Tagen, damit die Bären endlich schlafen können.
Wer ist am Ende?
Das Wetter? Das Klima? Die Waldbrände? Der Bau der Garage? Wir mit unseren Nerven?
Eigentlich trifft fast alles zu, ausser unsere Nerven. Die liegen nicht blank, sondern wir machen uns Sorge: Wie soll das Wetter in den nächsten Tagen werden? Kommt nun endlich der erhoffte Regen? Die Wetterseite, welche wir regelmässig für einigermassen zuverlässiges Wetter kontaktieren, ändert jeden halben Tag die Prognose für die kommenden 2-3 Tage. Mal 15 mm Regen und Niederschläge am Freitag Abend, am Samstag, am Sonntag, am Dienstag und am kommenden Mittwoch. Doch schon heute Nachmittag wurde korrigiert: Nur noch am Samstag etwas Regen (1-3 mm), am Sonntag (<1 mm) und dann vielleicht am nächsten Mittwoch nochmals 1 mm. Sind die Wetterfrösche am Ende ihrer Weisheit?
Mit über 560 aktiven Feuern, zählt dieses Jahr zur beinahe schlimmsten Waldbrandsaison, nur übertroffen von derjenigen im letztem Jahr (2017). Zuwenig Leute, teilweise auch zuwenig Material, zuviele gleichzeitige Feuer, zuwenig Hoffnung auf Besserung. Der Klimawandel wird in B.C. offensichtlicher denn je. Die Sägewerke haben bereits begonnen, die verbrannten Stämme vom letzten Jahr abzuholzen und zu verarbeiten, weil sie durch die aktuellen Feuer immer weniger Möglichkeiten haben, neue Gebiete abholzen zu können. Nichts desto trotz werden Wohnblock-hohe Berge von überflüssigem Holz an den Clear-Cuts (Waldrodungen) hinterlassen, welche in diesem Jahr nach Blitzeinschlägen in Brand geraten waren und reichlich Nahrung für das Feuer geboten haben (pro Clear-Cut habe ich vom Flugzeug aus schon bis zu 30 solcher riesigen Holzhaufen erkannt).Sind die Leute von der Waldverwaltung am Ende ihrer Weisheit und der Waldbrandbekämpfung?
Die Rauchluft hängt dichter denn je in den Bäumen und es stinkt Tag und Nacht erbärmlich. Das untenstehende Bild habe ich am 23.8.2018 um 13:00 hier aufgenommen.
Einen Vergleich zur weniger schlimmen Situation findet ihr im letzten Blogpost. Heute wurde der Alaska-Highway wegen der Waldbrände gesperrt. Sind diese Waldbrände denn nie am Ende?
Unsere Garage ist nun fast fertig. Noch ein paar Kleinigkeiten und ein Schloss an die Türe und dann ist das Projekt wohl für dieses Jahr beendet. Das Holzlager ist wieder aufgeschichtet. Sind wir mit dem Bau am Ende? Nein, es fehlt noch die Aussenfassade, aber die kommt erst im nächsten Jahr dran. Doch die eigentlichen Bauten sind abgeschlossen, die Mauselöcher verstopft, die Lücken wegen den Wespen mit Chink geschlossen. Nun trocknet noch der Boden mit Flüssigbeton aus, damit eine gewisse Stabilität des Untergrundes gegeben sein wird. Also: Fast am Ende!
Und wir? Wir machen uns daran, aufzuräumen, Diverses umzupacken, die Esswaren weg zu räumen, die Werkzeuge zu putzen und bis zum nächsten Einsatz zu versorgen.
Bei all den obigen Punkten fällt uns das Leben hier draussen mit “den schlechtesten Luftbedingungen der Welt” (Zitat der Vancouver Zeitung) nicht ganz leicht, es ist keine wirkliche Erholung mehr – eher eine Plage.
Hoffen wir, dass sich die Situation in den nächsten Wochen etwas verbessert, sonst ist das schöne British Columbia am Ende…
Wir sind fleissig wie die Ameisen, arbeiten wie ein Stier und schwirren herum wie Bienen. Doch Honig gibt es nur zum Frühstück!
Der Bau ist schon ein ganzes Stück weiter und in den vergangenen 2 Wochen habe ich das Fundament (rund 90 cm in den Boden hinein) fertiggestellt und die ganzen Erdhaufen wieder zurückgeschaufelt und den Platz ausgeebnet. So präsentierte sich der Bauplatz gestern Mittag:
Rund 2 Tonnen Beton und 1.5 Tonnen Zementsteine sind verarbeitet. Nun kommen noch 2 Reihen Zementsteine oben drauf, ab dann folgen die Zimmereiarbeiten und das Aufrichten der Balken und Träger. Dazu ist aber noch ein Kran nötig, denn die rund 8 m langen Träger der Dachkonstruktion sind knapp 200 kg schwer. Das stemme ich beim besten Willen nicht mehr alleine.
Am letzten Donnerstag musste ich die Arbeiten wegen Dauerregen einstellen. Diese Wolken waren die Vorboten des schlechten Wetters.
Da braute sich ein kräftige Regenwetter mit Blitz und Donner auf und es regnete in Strömen während fast 16 Stunden.
Doch das freute ein paar andere Besucher bei uns umso mehr. Der kleine grüne Frosch ist wieder zwischen den Salatköpfen aufgetaucht und auch ein nettes junges Paar hat uns einen Besuch abgestattet und fleissig alle Weidenröschen gefressen. Muss lecker gewesen sein 🙂
Das Reh-Paar ist nun schon mehrmals aufgekreuzt, völlig ohne Scheu weiden sie über das Grundstück, zupfen hier ein paar Blüten ab, knabbern dort an einem Baum ein paar Blätter oder schnappen sich rasch den saftigen Klee. Der kleine Bock ist heute wieder gekommen und liess uns sogar von der Terrasse zuschauen, wie er die verschiedenen Leckereien verzehrte. Völlig ohne Scheu oder eine rasche Flucht.
Auch die vielen kleinen Tännchen auf dem Grundstück haben dank dem Regenwetter “Besucher” erhalten. Sie werden von den verschiedensten Pflanzen umrankt. Eine Art violetter wilder Rittersporn und gelbe Mini-Frauenschüchen.
Wenn diese Pflanzen dann zu üppig werden, muss ich korrigierend eingreifen, damit die Tännchen nicht von ihnen erstickt werden.
Wir sind also vollauf (fast rund um die Uhr) beschäftigt, denn nebenbei müssen wir noch Wespen am Bau von Nestern in den Hohlräumen zwischen den Balken des Hauses hindern, Vögel wieder flügge machen, welche mit unseren Fenster kollidieren (alle 2 Tage kracht es dumpf “doing” und dann ist wieder einer in irgend eine Scheibe geflogen) und natürlich unsere (in der Zwischenzeit sehr zahlreichen) Kollibri’s füttern. Das muntere Treiben der rund 8-10 Hummingbirds will auch gefüttert werden. In den letzten Tagen trinken sie jeweils 2 Feeder pro Tag leer (ca. 7 dl Zuckerlösung). Von Sonnenaufgang bis zum Einnachten fliegen sie halsbrecherisch um uns herum und melden uns auf ihre lustige, verspielte Art, wenn der Feeder wieder leer ist. Ein Gezwitscher und Geflatter erfüllt die Luft und zum Spass halte ich den Feeder mit ausgestrecktem Arm (statt ihn aufzuhängen) und warte, ob sie trotzdem hinzufliegen. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht irgendwann im Geflatter der kleinen Vögelchen den Feeder aus der Hand gleiten lässt. Muntere 4 Kollibri hängen dann am Feeder mit dem ausgestreckten Arm, während die übrigen Vögelchen immer noch am alten Ort (wo der Feeder sonst hängt) um den immaginären Feeder streiten. Auge in Auge mit 4 Kollibri, auf 30 cm Distanz!!
Lustiges Federvieh – man könnte Stunden lang zuschauen, wenn man nicht eben eine Garage bauen müsste 😉
M | T | W | T | F | S | S |
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1 | 2 | 3 | 4 | 5 | ||
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13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 |
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