Wenn man hier frühmorgens (bei Tageslicht um 07:45) auf die Terrasse tritt und die frische Luft geniessen will, erwartet man nicht bereits Besuch. Doch als ich um die Ecke gehe, klettert gerade ein kleiner Schwarzbär auf die Terrasse. Wir beide sind völlig überrascht, denn Mama Bär ist ebenfalls nur ein paar Meter (ca. 5m) entfernt und sucht Futter. Für ein gutes Bild reicht die Zeit nicht, denn die Kamera habe ich nicht dabei und bis ich im Haus zurück bin und die Kamera gezückt habe, sind Mama Bär und die 3 Jungen bereits im Gebüsch verschwunden.
Das nennt man einen Bear-Bump !!
Bis heute sind die 4 niedlichen schwarzen Gesellen nicht mehr aufgetaucht, doch ich bin sicher, dass wenn es genug ruhig ist, werden sie wieder auf der Futtersuche vorbeikommen. Die Blätter der Büsche und Bäume verfärben sich bereits gelb und es gibt hier nicht viel Futter um diese Jahreszeit (wenig Himbeeren oder Lachsbeeren an den Stauden).
Neben den Renovationsarbeiten (die eine Seite des Hauses ist fertig, an der anderen Seite sind 2/3 gestrichen) kommen langsam voran.
Die Ostseite ist bis auf die obersten 2-3 Balken gestrichen.
Die Westseite gibt noch im hinteren Teil etwas Arbeit. Die oberen Balken streiche ich dann zu einem späteren Zeitpunkt. Wichtig ist der Wetterschutz auf dieser Seite vor allem im unteren Bereich, da das Wasser vom Dach immer auf die Terrasse tropft und so die untersten 3 Balken am meisten gefährdet sind. Die unterschiedliche Farbgebung entsteht, wenn ich nicht die gesamte alte Farbe abschleifen kann und diese dann mit der frischen Farbe überstreiche. Aber wenn die oberste Holzsschicht durch die Sonne nicht verbrannt wurde, haftet die alte Farbe sehr gut und kann nur mit viel Aufwand abgetragen werden (15 Schleifscheiben sind bereits verbraucht…).
Gestern Abend habe ich mich mit der Vollmond-Fotografie befasst, doch mangels Stativ (das blieb in diesem Jahr zuhause) gelang mir kein wirklich gutes Foto des Mondes.
Immerhin, die Kontraste sind beeindruckend (das ist nicht ein Foto bei Sonnenschein, sondern bei Vollmond).
Eigentlich sollten die von Auge sichtbaren hellen und dunklen Flecken auf der Mondoberfläche erscheinen, doch das ist mir mit diesem Foto noch nicht wirklich gelungen. Da muss ich noch etwas mehr mit der neuen Kamera üben…..
Nun stehen noch weitere Renovationsarbeiten am Haus an und die Umgebung muss noch weiter gerodet/abgeholzt werden. Es bleiben noch ein paar Wochen Zeit, um diese Arbeiten für dieses Jahr zu erledigen, bevor dann der Winter möglicherweise Einzug halten wird (ab 1. Oktober sind Winterreifen hier obligatorisch).
Jetzt sind wir gespannt auf den diesjährigen Salmon-Run (also die Wanderung der Lachse vom Meer hierher). Wieviele werden es dieses Jahr wohl schaffen, hier oben ihren Laich abzulegen, damit neue Lachse schlüpfen können bevor es Winter wird und alles zufriert?
Nicht lustig, wenn man draussen einen dichten Rauchschleier hat, der die Sonne am Mittag orange erscheinen lässt!
Es ist Waldbrand-Saison hier in British Columbia und obwohl wir diesmal von den Feuern nicht direkt betroffen sind, gelangen die gigantischen Rauchwolken bis hierher (teilweise über 200 km vom eigentlichen Brandherd entfernt).
Diesmal hat es eine andere Region im Süden von B.C. (Osoyoos, Kelowna, Shuswap Lake, westlich von Lillooet) und ganz im Norden von B.C. (Grenze zu Alberta) getroffen. Während es in der Cariboo-Region fast keine Feuer hat, wüten die anderen Feuer so schlimm wie noch selten. Die Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern ist bereits abgebrannt, und eine Besserung ist noch nicht wirklich in Sicht.
Aktuelle Karte mit den Feuern der südlichen Region:
Draussen arbeiten ist, wie wenn man mitten in einem Kamin drin stecken würde – permanenter Rauchgeschmack in Nase und Mund. So musste ein Teil der geplanten Arbeiten auf die Periode nach den zwei Regentagen verschoben werden. Dieser Regen hat nun etwas bessere Luft gebracht, doch die Feuer sind dadurch leider noch nicht gelöscht worden. Einige Waldbrände werden vermutlich noch bis Ende September oder Oktober brennen. Leider hat es diesmal mehr als 180 Häuser getroffen, welche den beiden grossen Feuer bei Kelowna zum Opfer gefallen sind. Der Wind hat die Glutfunken sogar über den See geweht und auf der anderen Seite ebenfalls neue Feuer entfacht.
Die Sicht von unserer Terrasse war deshalb mehrere Tage “getrübt”.
Nach einem Wechsel der Windrichtung hat es heute nun aufgeklart, bei leichter Wolkenbedeckung. So hat die erste Hälfte der Frontseite unseres Hauses den dringend benötigten Auffrischungs-Anstrich erhalten.
Nun kommen weitere Seiten des Hauses dran, bis dann die meisten Balkenlagen den goldbraunen Anstrich erhalten haben. Leider müssen dieselben zuerst abgeschliffen werden, was eine Arbeit mit Maske bedeutet, da der alte Anstrich zusammen mit dem feinen Staub der sonnenverbrannten Zederholzschicht zu Atembeschwerden oder Husten führen kann. Eine Dusche ist am Ende dieser Arbeit Pflicht, da der Staub teilweise milimeterdick auf Haaren und Gesicht klebt!
Ansonsten betätige ich mich bei gutem Wetter als “Gebüsch-Zerleger” und “Christbaum-Baumfäller” (von diesen hat es sicher 200 Stück gegeben). Langsam lichtet sich der Dschungel und die Umgebung macht wieder einen gepflegten Eindruck.
Hoffen wir auf rauchfreie Zeiten und genügend Regen, damit es der Natur hier bald etwas besser geht.
Nun sind wir endlich wieder hier und geniessen die kanadische Wildnis – im wahrsten Sinne des Wortes. Seit unserem letzten Aufenthalt hat die Natur sich einiges zurückerobert und sich bis vor die Haustüre ausgebreitet. Man fühlt sich wie in einem Dschungel-Camp!
Die kleinen Tannenbäume und Föhren, welche wir das letzte Mal mit ca. 30-50 cm Höhe fotografiert hatten, sind in der Zwischenzeit 100-160 cm hoch und ich könnte mich schon bald als Christbaumverkäufer betätigen.
Die Föhre (etwas rechts der Bildmitte, mit mehreren Spitzen) wurde von unserem Sohn als 30 cm hohe Pflanze aus der Schule mitgebracht. Nun ist sie knapp 6-7 m hoch. Die Tannenbäume auf diesem Bild sind mehrheitlich in Christbaumgrösse oder schon zu gross für’s Wohnzimmer.
Im Gegensatz dazu haben die meisten Aspen (oder “Poppels” wie sie hier genannt werden) ihre Krone oder die ganze obere Hälfte des Stammes verloren. Diese Bäume sind zwischen 40-60 Jahre alt und haben ihr Lebensende erreicht. Im nächsten Sturmwind werden sie abbrechen und dann rasch vermodern (als Brennholz ungeeignet). Es ist nur zu hoffen, dass sie nicht auf die Elektroleitung oder unser Haus fallen werden – alles unberechenbare Faktoren (ausser man würde sie gezielt fällen – aber das ist bei diesem Dschungel nur während der Winterzeit möglich, da die Gebüsche mit ihrem Blätterwerk zu dicht sind).
Auch die Wiese (oder besser die bis zu 50 cm hohen Grasbüschel, Wildgräser und Sträucher) haben die Auffahrt überwuchert. Zum Glück gibt es hier einen “Fädelimäher”, mit dem man dieser Dinge einigermassen rasch Herr werden kann. Also ist klar, was ich in den nächsten Tagen/Wochen zu erledigen habe ;-(
Auch im Haus gibt es zahlreiche Arbeiten zu erledigen:
Die Arbeit wird uns also in den nächsten Wochen nicht ausgehen.
Hier ein Sortiment unserer Christbäume – falls jemand Interesse dafür hat, einfach melden.
Sobald wir einigermassen mit den Arbeiten nach sind, werden wir wieder einen Blog-Eintrag schreiben und Bilder zeigen.
Also mit Vollgas in den Dschungel und aufräumen.
P.S. Flug und Reise hierher verliefen soweit problemlos (eine Stunde Verspätung beim Abflug, anfangs keine elektronische Reisegenehmigung, über 100 Minuten Wartezeit bei der Autovermietung, Rauch von Waldbränden während 2 Stunden Fahrzeit von Vancouver, ….). Alles vernachlässigbare Details, wenn einer eine Reise tut.