Nun wird der Herbstwald zu einer golden leuchtenden Farbenpracht, die jeden Tag mehr verblasst. Die Blätter fallen bei jedem Windstoss. Noch sind die Temperaturen angenehm warm (fast überdurchschnittlich) und auch Fliegen, Mücken und andere Insekten wissen das zu schätzen. So wird man bei der Arbeit draussen dauernd “umschwärmt”.
Am vergangenen Wochenende haben wir es dank unseren Freunden nun doch noch auf den Berg geschafft. Die Aussicht ist mächtig!
Man sieht über die Cariboo-Mountains bis zu den Rocky Mountains in der Nähe von Jasper (die schneebedeckten Berge in der Ferne).
Leider ist auch die Aussicht auf die verbrannten Wälder gut sichtbar und weniger überwältigend.
Die braunen Flächen stammen von den grossen Waldbränden im Jahr 2018. Nur noch Teile des Waldes sind nutzbar oder lebendig. Es wird Jahre dauern, bis sich der Wald erholt hat. Leider war dieses Feuer offenbar von Menschen verursacht worden und nicht durch Blitzschlag entstanden.
Gestern hatten wir von morgens 5 Uhr bis um 14:20 am Nachmittag keinen Strom. Die Notbatterien waren rasch aufgebraucht, Wasserpumpe und Kühlschrank stillgelegt. Die Stromfirma teilte nach einem Anruf bei der “Power-outage” Hotline mit, dass seit 08:00 eine Crew vor Ort sei und mit den Reparaturarbeiten begonnen habe. Wie lange die Reparatur dauern würde, konnte man nicht sagen. So fuhr ich dann los, um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Schon an der nächsten Einmündung in die grössere Strasse wurde ich “fündig”:
Die Stromleitungen hingen schief, schienen abgehängt zu sein. Nach einem Blick um die Kurve entdeckte ich die Reparaturfahrzeuge der Stromfirma und auf dem nächsten Strommasten entdeckte ich einen Arbeiter, der an den Isolatoren herumhantierte. Unser Quartier und der weiter nordöstlich gelegene Teil der Ortschaft waren offenbar ohne Strom. Nach einem kurzen Gespräch mit den Arbeitern wurde klar, warum trotz schönem, windstillem Wetter ein Stromausfall entstanden war: Der gefrässige Biber, der schon weitere Bäume entlang der Strasse gefällt hatte, war diesmal offenbar besonders hungrig und hatte eine grosse Aspe / Poppel gefällt, welche dann direkt auf die Stromleitung gefallen war. Nicht sicher, ob der Biber das überlebt hat, doch falls in ein paar Tagen wieder der Strom ausfallen wird, dann fällt/frisst er wohl weiterhin nacheinander alle Bäume entlang dem Fluss (eigentlich frisst er die Bäume ja nicht auf, sondern knabbert an den Blättern, den kleinen Ästen und nagt dann grössere Äste ab, um seinen Biberdamm zu verdichten/zu erweitern). Falls es mir noch gelingt, werde ich ein paar Fotos der abgenagten Bäume machen. So mussten wir kurzerhand unsere Camping-Ausrüstung mobilisieren, um einen Morgenkaffee zu brauen und warmes Wasser zu machen. Kein Internet, kein Licht, kein Kühlschrank/Gefrierer, keine Wasserpumpe!
Erst wenn man hier draussen lebt, merkt man, wie wir heutzutage auf solche Annehmlichkeiten angewiesen sind. Die Natur spielt da offenbar schon manchmal etwas “unfair” mit, doch eben: Wilde Tiere sind hier draussen genau so oft anzutreffen, wie die wenigen Menschen. Natur pur!
Unser Waldbord ist nun gerodet und wieder auf ein neues Jahr Wildnis vorbereitet. Der Buschwald ist etwas zurückgedrängt und die abgebrochenen Aspen/Poppels lieferten etwas Brennholz für die nächste Saison. Mehr als ein Dutzend Tannenbäume wurden gefällt und immer noch stehen genügend Bäume am Hang, um ihn zu befestigen/zu halten.
Wenn mal wieder ein Regenschauer in der Nähe niedergeht, zeigen sich immer wunderbare Regenbogen.
Die Sonne geht nun früher unter und nach 18:00 wird es bereits langsam dunkel. Ein letzter Regenbogen bevor die Sonne untergeht!
Nun ist unser diesjähriger Aufenthalt bald zu Ende und die Koffer sind bereits zur Hälfte gepackt. Schon bald heisst es “Winterzeit einrichten” und das Haus “stilllegen”.
Nun setzt die Regenzeit ein – “endlich” würden die Kanadier sagen. Das kalte Nass wird dringend benötigt, denn auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar. Gemäss Aussagen der Behörden von British Columbia war dies die schlimmste Waldbrand-Saison seit Beginn der Aufzeichnungen (sowohl bezüglich der Anzahl Brände, der dabei vernichteten Fläche, welche abbrannte, als auch der dadurch entstandenen Schäden – rund 190 Gebäude wurden alleine im Raum Kelowna vernichtet, davon zwei grössere Hotel-Ressorts).
Hier bei uns ist alles sehr trocken, auf den Wiesen wuchs in den letzten 4-5 Wochen fast kein Gras mehr und die Bauern haben ihre Kühe aus den offenen Weideflächen in den Wäldern zurückgeholt. Im Oktober beginnt jetzt dann die Jagdsaison und auch die Wildtiere haben sich bereits versteckt/zurückgezogen. Seit 2 Wochen haben wir weder Bären noch Rehe bei uns gesehen.
Die Blätter fallen von den Bäumen und die gelbe Pracht liegt braun am Boden und beginnt den natürlichen Verfaulungsprozess, um im nächsten Frühjahr wieder Nahrung für die jungen Bäume zu liefern.
Unser Ofen wird fast jeden Tag in Betrieb genommen und die Temperaturen sind schon gerne einmal gegen den Gefrierpunkt. Noch ist kein Schnee gefallen und der Boden ist weich und nass. Die Strassen werden zu glitschigen Dreckschleudern und unser Auto hat bereits den typischen “Cariboo-Anstrich” (bis zu den Türgriffen hinauf braun, das Nummernschild nicht mehr lesbar). Zusammen mit den feuchten Blättern auf der Fahrbahn und den ständig zu schnell fahrenden lokalen Bewohnern gibt es dann gerne so manche “Landung im Strassenbord” oder auf dem Dach.
Die Stämme der Aussenwände konnten wir dank ein paar Tagen mit trockenem Wetter fertig streichen und nun sind die Log’s für den Winter geschützt.
Die oberen Stämme werden eher selten nass und der Imprägnierungsschutz hält noch ein paar Jahre. Nun muss noch die Umgebung fertig zurückgeschnitten werden und dann haben wir die Ziele für den diesjährigen Aufenthalt erreicht und werden wieder zurückreisen.
Zwischendurch gibt es tolle Wettersituation und die Regenbogen scheinen riesig gross und farbig zu leuchten, obwohl es schon bald Nacht wird.
Nun werden die Tage rasch kürzer, denn wir befinden uns hier ungefähr auf der Höhe von Hannover in Norddeutschland, also ein Stück nördlicher als die Schweiz.
Schon bald heisst es also wieder “Koffer packen” !
Die Farbenwelt des Herbstwaldes scheint regelrecht zu explodieren. Obwohl der kurze Herbstregen die Blätter beschleunigt fallen liess, strahlen die Dutzenden von Farben im Sonnenlicht in immer wechselnden Kombinationen. Ein Poppel (eine Art der Aspen) hinter unserem Haus hat am gleichen Baum grüne, gelbe, rote und braune Blätter (siehe Titelbild) – einfach herrlich!
Doch jetzt hat die Jagdsaison begonnen und immer wieder hört man in der Nähe oder etwas ferner weg die Flinten knallen. Die Tiere sind verängstigt und wechseln schneller zwischen den Waldabschnitten. Da scheint unser Grundstück ein sicherer Hafen für viele Tiere zu sein, denn in den letzten Tagen haben wir wieder Besuch der Bärenfamilie gehabt.
Mama Bär schaute sich jeden Strauch genau an, um mögliche Haselnüsse zu finden, doch leider waren auch bei diesem Busch keine Nüsse dran. Und auch die Kleinen üben sich bereits fleissig und schauten alle Büsche genau an.
Geschickt kletterten sie den steilen Hang hinter unserer Garage hoch und kontrollierten dann die kleinen Büsche, ob nicht doch noch ein Leckerbissen zu erhaschen wäre. Niedliche Bärenfamilie!
Heute während dem Frühstück tauchte plötzlich eine Rehmutter mit ihren zwei Jungen auf, waren aber sehr verängstigt durch die Geräusche draussen und verschwanden so schnell, dass uns keine Zeit blieb, ein paar Bilder zu machen.
Auf unserem heutigen Ausflug konnten wir zahlreiche weitere Wildtiere beobachten. Da flattern Moorhühner in grosser Zahl hin und her, stellen sich umbeweglich am Strassenrand auf, aber rennen dann plötzlich über die Fahrbahn oder fliegen nur wenige Zentimeter über dem Asphalt auf den nächsten Baum. Da sieht man höchstens im Rückspiegel noch ein paar Federn davonfliegen (deshalb auch der kanadische Begriff “suicide-chicken”). Einen Stopp zu reissen ist sehr riskant und man sollte das höchstens auf einer wenig befahrenen Waldstrasse machen. Hier sind Schweizer offenbar die Einzigen, welche wegen Wildtieren bremsen…. (ausser es ist ein Elch auf der Strasse). Die übrigen Verkehrsteilnehmer haben deshalb Beulen in der Fronthaube, seltsame Windschutzscheiben oder rote Flecken auf der Karrosserie – Standard bei vielen Fahrzeugen im Cariboo.
Dieses weibliche Moorhuhn hat sich vor uns in einen Baum geflüchtet und sitzt unbeweglich dort auf dem Ast.
Ein männliches Moorhuhn tappt langsam ein paar Schritte vor uns über den Weg und spreizt dabei stolz seine Schwanzfedern, um zu zeigen, wie toll es doch aussieht.
Als wir anfangs Woche unser Fahrzeug aus der Garage holten und beluden, schaute uns auch ein kleiner Winzling keck zwischen den Steinen heraus an. Das Tier sah aus wie ein Wiesel, war aber viel kleiner. Auch diesen kleinen Nager konnten wir nicht fotografieren, weil er so schnell wieder verschwunden war (Bild stammt von einer anderen Quelle).
Das Tierchen nennt sich Mauswiesel (weil es etwa so gross wie eine Maus ist) oder auf Englisch “least weasel“, weil es eben fast nur ein richtiges Wiesel ist. Das putzige Wesen schaute uns zu, wie wir unser Auto beluden, denn wer weiss, vielleicht wäre da noch etwas Essbares heruntergefallen….
Heute genossen wir die warmen Sonnenstrahlen bei einem Ausflug auf einen nahegelegenen Berg, von welchem aus man einen herrlichen Ausblick über die Seen und die Rocky Mountains haben könnte – nun ja, wir haben es nicht bis auf den Gipfel geschafft und vor lauter Bäumen im Wald die Aussicht nur bedingt geniessen können. Da müssen wir wohl ein anderes Fahrzeug oder einen Tagesmarsch planen, um den Gipfel zu erreichen!!
Auf diesem Ausflug haben wir auch noch einen anderen Ausblick auf die hohen Berge werfen können:
So sieht es aus, wenn die kanadischen Logger (Holzfäller) ein Stück Wald fertig abgeholzt haben. Eine gewisse Ähnlichkeit zur derzeitigen Ukraine ist unverkennbar… Hier wurde offenbar vor 1-2 Jahren ein Stück Wald (ca. 2 km2 Fläche) abgeholzt. Die riesigen Berge von Abfallholz (bis 20m hoch) haben wir nicht bildlich festgehalten – kein erbauliches Bild.
So verfliegen die Tage und unser Haus sowie die Umgebung werden langsam fertig renoviert. Noch ein paar Balken schleifen und streichen, ein paar Tännchen fällen und hunderte von Büschen zurückschneiden bevor der Winter kommt. Es bleiben noch ein paar wenige Wochen Zeit dafür (nebst einem Warentransport über 1200 km und 2-mal die Woche Kinder hüten).
Schon bald heisst es dann “zusammenpacken”. Der Rückflug ist gebucht.
Es wird langsam Herbst hier und die Bäume tauschen rasch ihre grünen Blätter gegen gelbe, rote und braune um. Ein herrlicher Anblick, doch noch etwas verfrüht für die Herbstsaison. Die kalten Nächte lassen die Natur ihr Blätterkleid früher tauschen, als in anderen Jahren. Dabei ist es noch nicht einmal Mitte September.
Der Herbstwald zieht auch verschiedene Tiere an, welche nun versuchen, die Früchte des späten Sommers zu ernten. Die Kühe beissen die letzten saftigen Gräser ab und suchen nun vermehrt im tiefen Wald nach weiteren essbaren Pflanzen. Die gelben Haselstauden versprechen Nüsse und Mutter Bär mit ihren 3 Kindern ist wieder aufgetaucht.
Während Mama Bär (hier nicht sichtbar) nach essbaren Pflanzen sucht, tummeln sich diese beiden kleinen Bärlein in der Wiese, rollen umher und putzen sich das Fell. Doch so schnell wie sie erschienen waren, sind sie auch wieder verschwunden. Zwei-drei Fotos und schon sind sie wieder weg!
Doch schon am nächsten Tag tauchten sie wieder auf, diesmal unmittelbar bei unserem Haus. Aber wir wurden auf sie aufmerksam. weil es schauerlich vor der Haustüre bellte oder vielmehr laut schrie. Die ganze Bärenfamilie war nur wenige Meter von uns entfernt.
Mama mit 2 Jungen erschien zuerst und sie schleckte mit der Zunge über einen der kleinen Bären. Das dritte Junge erschien etwas später, doch weshalb die kleinen Bärlein geschrien hatten, wurde uns erst am nächsten Tag klar.
Hier sind alle 4 Bären zu sehen (ein Kleines versteckt sich gerade hinter einem Busch, Mama Bär ist zuvorderst. So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie wieder im Unterholz unseres Grundstücks.
Als ich am nächsten Morgen begann, Büsche und Bäume entlang des Weges, den die Bären beschritten hatten, zu roden, entdeckte ich ein völlig zerstörtes Wespennest, das vorher so gross wie ein Fussball gewesen sein musste. Nun wurde uns klar, was geschehen war: Die kleinen Bären hatten das Wespennest entdeckt und hatten es offenbar zerschlagen/zerstört, worauf sie von den Wespen natürlich angegriffen und auch gestochen wurden. Nun ergaben die Schrei vom Vortag und das Lecken der Mutter auch einen Zusammenhang und machten so durchaus Sinn. Wir hoffen, dass diese Lektion für die kleinen Bären lehrreich war und sie sich in Zukunft merken, dass man mit einem Wespennest nicht spielen kann und dass dort kein Honig zu holen ist.
Nun sind wir gespannt, wann diese Bärenfamilie wieder auftauchen wird, denn reife Haselnüsse haben sie offenbar noch keine gefunden. Auch beim Spazerigang über unser Grundstück haben wir nicht viele Haselstauden mit Nüssen entdeckt. Offenbar war die Befruchtung im Frühjahr nicht besonders erfolgreich und der trockene Sommer hat den Pflanzen ausserdem zugesetzt, sodass die Nüsse nur spärlich gewachsen sind.
Nun ist auch die Frontseite des Hauses fertig abgeschliffen und neu gestrichen. Hoffen wir, dass der neue Anstrich ein paar Jahre hinhält und das Zedernholz gut vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützt. Nun sind noch ein paar Balken an der Seitenwand zu bearbeiten, dann sind die Wände aussen fertig renoviert. Noch bleiben uns ein paar Wochen, um auch diese Arbeiten zu erledigen.
Solange das Wetter trocken und warm bleibt, sollten sich diese Aufgaben problemlos noch abschliessen lassen. Packen wir auch diese Aufgabe noch an.
Wenn man hier frühmorgens (bei Tageslicht um 07:45) auf die Terrasse tritt und die frische Luft geniessen will, erwartet man nicht bereits Besuch. Doch als ich um die Ecke gehe, klettert gerade ein kleiner Schwarzbär auf die Terrasse. Wir beide sind völlig überrascht, denn Mama Bär ist ebenfalls nur ein paar Meter (ca. 5m) entfernt und sucht Futter. Für ein gutes Bild reicht die Zeit nicht, denn die Kamera habe ich nicht dabei und bis ich im Haus zurück bin und die Kamera gezückt habe, sind Mama Bär und die 3 Jungen bereits im Gebüsch verschwunden.
Das nennt man einen Bear-Bump !!
Bis heute sind die 4 niedlichen schwarzen Gesellen nicht mehr aufgetaucht, doch ich bin sicher, dass wenn es genug ruhig ist, werden sie wieder auf der Futtersuche vorbeikommen. Die Blätter der Büsche und Bäume verfärben sich bereits gelb und es gibt hier nicht viel Futter um diese Jahreszeit (wenig Himbeeren oder Lachsbeeren an den Stauden).
Neben den Renovationsarbeiten (die eine Seite des Hauses ist fertig, an der anderen Seite sind 2/3 gestrichen) kommen langsam voran.
Die Ostseite ist bis auf die obersten 2-3 Balken gestrichen.
Die Westseite gibt noch im hinteren Teil etwas Arbeit. Die oberen Balken streiche ich dann zu einem späteren Zeitpunkt. Wichtig ist der Wetterschutz auf dieser Seite vor allem im unteren Bereich, da das Wasser vom Dach immer auf die Terrasse tropft und so die untersten 3 Balken am meisten gefährdet sind. Die unterschiedliche Farbgebung entsteht, wenn ich nicht die gesamte alte Farbe abschleifen kann und diese dann mit der frischen Farbe überstreiche. Aber wenn die oberste Holzsschicht durch die Sonne nicht verbrannt wurde, haftet die alte Farbe sehr gut und kann nur mit viel Aufwand abgetragen werden (15 Schleifscheiben sind bereits verbraucht…).
Gestern Abend habe ich mich mit der Vollmond-Fotografie befasst, doch mangels Stativ (das blieb in diesem Jahr zuhause) gelang mir kein wirklich gutes Foto des Mondes.
Immerhin, die Kontraste sind beeindruckend (das ist nicht ein Foto bei Sonnenschein, sondern bei Vollmond).
Eigentlich sollten die von Auge sichtbaren hellen und dunklen Flecken auf der Mondoberfläche erscheinen, doch das ist mir mit diesem Foto noch nicht wirklich gelungen. Da muss ich noch etwas mehr mit der neuen Kamera üben…..
Nun stehen noch weitere Renovationsarbeiten am Haus an und die Umgebung muss noch weiter gerodet/abgeholzt werden. Es bleiben noch ein paar Wochen Zeit, um diese Arbeiten für dieses Jahr zu erledigen, bevor dann der Winter möglicherweise Einzug halten wird (ab 1. Oktober sind Winterreifen hier obligatorisch).
Jetzt sind wir gespannt auf den diesjährigen Salmon-Run (also die Wanderung der Lachse vom Meer hierher). Wieviele werden es dieses Jahr wohl schaffen, hier oben ihren Laich abzulegen, damit neue Lachse schlüpfen können bevor es Winter wird und alles zufriert?
Nun sind wir endlich wieder hier und geniessen die kanadische Wildnis – im wahrsten Sinne des Wortes. Seit unserem letzten Aufenthalt hat die Natur sich einiges zurückerobert und sich bis vor die Haustüre ausgebreitet. Man fühlt sich wie in einem Dschungel-Camp!
Die kleinen Tannenbäume und Föhren, welche wir das letzte Mal mit ca. 30-50 cm Höhe fotografiert hatten, sind in der Zwischenzeit 100-160 cm hoch und ich könnte mich schon bald als Christbaumverkäufer betätigen.
Die Föhre (etwas rechts der Bildmitte, mit mehreren Spitzen) wurde von unserem Sohn als 30 cm hohe Pflanze aus der Schule mitgebracht. Nun ist sie knapp 6-7 m hoch. Die Tannenbäume auf diesem Bild sind mehrheitlich in Christbaumgrösse oder schon zu gross für’s Wohnzimmer.
Im Gegensatz dazu haben die meisten Aspen (oder “Poppels” wie sie hier genannt werden) ihre Krone oder die ganze obere Hälfte des Stammes verloren. Diese Bäume sind zwischen 40-60 Jahre alt und haben ihr Lebensende erreicht. Im nächsten Sturmwind werden sie abbrechen und dann rasch vermodern (als Brennholz ungeeignet). Es ist nur zu hoffen, dass sie nicht auf die Elektroleitung oder unser Haus fallen werden – alles unberechenbare Faktoren (ausser man würde sie gezielt fällen – aber das ist bei diesem Dschungel nur während der Winterzeit möglich, da die Gebüsche mit ihrem Blätterwerk zu dicht sind).
Auch die Wiese (oder besser die bis zu 50 cm hohen Grasbüschel, Wildgräser und Sträucher) haben die Auffahrt überwuchert. Zum Glück gibt es hier einen “Fädelimäher”, mit dem man dieser Dinge einigermassen rasch Herr werden kann. Also ist klar, was ich in den nächsten Tagen/Wochen zu erledigen habe ;-(
Auch im Haus gibt es zahlreiche Arbeiten zu erledigen:
Die Arbeit wird uns also in den nächsten Wochen nicht ausgehen.
Hier ein Sortiment unserer Christbäume – falls jemand Interesse dafür hat, einfach melden.
Sobald wir einigermassen mit den Arbeiten nach sind, werden wir wieder einen Blog-Eintrag schreiben und Bilder zeigen.
Also mit Vollgas in den Dschungel und aufräumen.
P.S. Flug und Reise hierher verliefen soweit problemlos (eine Stunde Verspätung beim Abflug, anfangs keine elektronische Reisegenehmigung, über 100 Minuten Wartezeit bei der Autovermietung, Rauch von Waldbränden während 2 Stunden Fahrzeit von Vancouver, ….). Alles vernachlässigbare Details, wenn einer eine Reise tut.
Langsam sind die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeiten erledigt (Holz für den Winter vorbereiten, Umgebung pflegen, Fassade montieren, Tiere beobachten, Blumen bestaunen, etc, etc,) und wir warten im Moment auf die Metallbleche für das Garagentor.
So bleibt mir genug Zeit, an der Modellbahn-Anlage weiter zu arbeiten. Die weissen Hügel und Landschaften sind verschwunden und langsam wächst auch der erste Wald.
Die Uferanlage entlang des Sees nimmt Gestalt an und der Strand ist für die ersten Badegäste bereit.
Auch der Berg im Hintergrund ist fertig gewachsen und hat seine Gipfel ausgestreckt. Nun fehlen nur noch die Schneefelder, die Gemsen und Bergschafe….
Diese Details brauchen speziell viel Zeit und sind mit viel sorgfältigen Arbeiten verbunden. Immer wieder entdecke ich neue Werkprobleme, die mit einer passenden Lösung umgesetzt werden müssen. Im Moment versuche ich mich im “Einschottern” – einer Tätigkeit, die mit kleinen Schwierigkeiten immer wieder neue Herausforderungen darstellt. Problem: Was macht man, wenn der Schotter bei der Verteilung unter die Geleise rutscht/rollt?
Lösung: Rasch ankleben, damit nicht noch mehr Schotter nachrutscht !
Hier ist das Endresultat im Detail zu sehen.
Nein, das ist keine echte Bahnstrecke der CN oder der CPR, das ist nur mein kleiner Viadukt mit dem fertig eingeschotterten Geleise auf der Modellbahn.
Beim Blumenbestaunen bin ich auf die derzeit häufig blühenden Margeriten gestossen, die bei uns in 2 verschiedenen Varianten wachsen.
Und langsam werden beim derzeit schöneren Wetter auch die Himbeeren reif.
Also, bis bald – muss schnell die Himbeeren in Sicherheit bringen, sonst frisst der Chipmunk alle vor mir weg !
🙁
Also das Wetter ist in den letzten nich wirklich besser geworden. Tägliche Regengüsse erschweren die Arbeiten im Freien oder man wird mal wieder nass. Bei knapp 15° C ist das nicht wirklich eine Erholung, man holt sich da eher einen Schnupfen im Sommer. Aber wenigstens keine Waldbrände!
Die Fassade an der Garage ist nun fertig installiert.
Das Holz ist wieder aufgeschichtet und für den Winter verpackt.
Somit fehlt nun nur noch die Verkleidung am Tor. Die Elemente sind bestellt, aber die Lieferung dauert (wie nicht anders zu erwarten) 1-2 Wochen. Vielleicht kriegen wir das aber doch noch rechtzeitig hin.
Das lässt mir Zeit, um ander Modelleisenbahn weiter zu arbeiten. Die Landschaft ist fast fertig gestaltet und ich bin nun mit der Einfärbung der Oberflächen, Felspartien und Gewässer beschäftigt.
Auch eine erste Abbildung der Naturgegebenheiten habe ich ausprobiert und das Gelände noch ein wenig farbiger gestaltet.
In den nächsten Tagen folgt nun ein Versuch zur Einschotterung der Geleise. Ich werde verschiedene Methoden ausprobieren und dann schauen, was sich am besten bewährt (Bild folgt).
Auch in unserer Umgebung gibt es immer mal wieder Neuerungen.
Die Westseite des Hauses sieht nun mit dem heranwachsenden Tannen recht ansprechend aus. Die Gestrüppe und Büsche sind zurückgestutzt und vor allem Himbeeren gedeihen nun herrlich. Mal schauen, ob es dieses Jahr wieder eine erfolgreiche Ernte gibt.
Auch den Tieren gefällt unsere Umgebung. Der junge Rehbock hat sich auf jeden Fall wohl gefühlt und von allem ein wenig probiert. Da ein paar Blätter genascht, dort ein paar junge Pflanzen angeknabbert.
Er liess sich durch meine Anwesenheit auf der Terrasse nicht gross beirren und wanderte von einem Leckerbissen zum nächsten. Wohl bekomms!
Heute früh haben wir dann auch ein einzigartiges Exemplar von einem Nachtfalter an unserem Fenster gefunden.
Der Falter hing ganz ruhig ander Wand und ist etwa Hand-gross, also ca. 15-18 cm breit. Ein solch grosses Exemplar habe ich noch nie gesehen. Eine Fledermaus kann sich an diesem Exemplar problemlos überessen.
Die Blumen gedeihen auf dem ganzen Grundstück prächtig. Es ist eine riesige Blumenwiese mit Margeriten (Leucanthemum), Weidenröschen (Epilobium), rote Akalei (Aquilegia), gelbem Türkenbund (Lilium martagon). Einzig die Echinacea-Blume habe noch nicht gesehen. Eine Zusammenstellung unserer Blumen findet ihr hier abgebildet.
Die Temperaturen sind etwas gestiegen, sodass wir wenigstens nicht mehr heizen müssen.
Willkommen im kanadischen Sommer 🙂
Tja, statt von vielen Waldbränden geplagt zu werden, haben wir in diesem Jahr den Kampf gegen die Mücken ausrufen müssen. Die lästigen Biester vermehren sich bei idealem Klima (tägliche Regengüsse) und 97 % Luft-Feuchtigkeit wie die Pest. Kein Tag, ohne dass man sich nicht 2-3-viele Stiche einfängt. Ein paar Minuten draussen und schon umschwirren einem diese fliegenden Dinger wie wild. Wir sprühen uns zwar mit den hier üblichen Mitteln ein (die europäischen Anti-Mückenmittel wirken hier gar nicht), doch das kann die Plaggeister nicht gross aufhalten.
Daneben versuche ich in den regenfreien Pausen an der Garagen-Fassade zu arbeiten. Die hintere Seite (mein Lehrstück) ist fertig und auch die erste Seitenwand habe ich heute fertiggestellt.
Nun müssen die Holzvorräte für die nächsten Winter wieder aufgeschichtet werden, damit sie besser trocknen können.
Wenn es dann zu feucht wird, verziehe ich mich ins Untergeschoss, wo ich noch das Täfer für die 2. Aussendwand angebracht habe. Das Gestell musste natürlich weichen, doch jetzt ist es schon wieder eingeräumt.
Auch für die Modelleisenbahn bleibt genügend Zeit. Die Gestaltung der Landschaft schreitet voran und langsam sind die einzelnen Gebirge zu erkennen. Auch der See, mit den entsprechenden Details wie Steinufer, Farbgebung und optische Tiefengestaltung, sind bereits entstanden. Hier ein paar Beispiele:
Gebirgslandschaft mit Bergsee.
Rampe zur Brücke und zur oberen Ebene.
Im Moment kann ich gleichzeitig mit 2 Zügen unabhängig von einander die Anlage befahren. Der eine Kohlenzug ist im Vordergrund sichtbar, der Güterzug ist neben dem Fluss sichtbar.
Die tierischen Besucher sind etwas seltener geworden, denn nun sind die Kühe im “open range”-Status eingetroffen. Und da ziehen es die Wildtiere vor, diesen aus dem Weg zu gehen. Das Braunvieh ist überall auf und neben der Strasse anzutreffen und wir müssen wieder Kuhfladen-Slalom fahren. Lästige Sache !!
Einzig die Kolibri sind im Rudel hier und lassen sich nicht vom Zuckerwasser abhalten. Und auch die Streifen-Hörnchen (Chip-Munks) sind fleissig auf der Baustelle anzutreffen. Eines der kleinen Dinger hat sich in die Garage gewagt und wollte dann nicht mehr raus. Hätte das Ding fast über Nacht eingeschlossen. Er hat dann mächtig reklamiert und auf sich aufmerksam gemacht. Also, Garagentor weit offen lassen und hoffen, dass er sich wieder nach draussen bewegt. Zum Dank hat er dann eine grosse Löwenzahn-Blüte vor dem Schlafzimmerfenster verspiesen.
Verspielte Dinger, diese Streifenhörnchen !!
Übrigens: Die niedlichen Steifenhörnchen sollte man unter keinen Umständen mit blossen Händen berühren! Sie tragen einige Viren auf sich, die dem Menschen gefährlich werden könnten (z.B. Hirnhautentzündung, Fieber und Durchfall, etc.).
Aber zuschauen kann man ihnen immer wieder. Sie spielen herum, schnappen uns die Walderdbeeren weg und spielen fast täglich “Fangis” auf der Sonnenterrasse. Dann tollen sie über die diversen Hindernisse, auf den Gartentisch, unter dem Balken hindurch und wieder runter von der Terrasse. Schwupps, sind sie im nächsten Felsenloch verschwunden.
Nun hoffen wir auf etwas besseres Wetter, damit ich noch die Rückseite der Garage mit einer Fassade versehen kann. Wer kann ein paar graue Regenwolken gebrauchen? Wir hätten da ein paar übrig 🙂
Immer wieder dürfen wir besondere Besucher auf unserem Grundstück willkommen heissen. Vor kurzem kam ein alter Bekannter vorbei, liess sich aber leider nur von hinten ablichten.
Der wohlgenährte braune Schwarzbär wurde wohl durch die in der Nähe weilenden Kühe in seiner Verpflegungspause gestört. Und so konnten wir beobachten, wie er sich trotz Grösse und Gewicht (er wiegt sicher um die 100 kg) zügig und wendig unsere Zufahrtsstrasse hinunter bewegt, mit Eleganz und Geschmeidigkeit durch den Stacheldrahtzaun glitt, sich auf der Strasse noch kurz umdrehte und gemächlich davon trottete. Beeindruckend, ein stolzes Bärentier!
Die kleinen Gäste am Zuckerwasser-Esstisch können recht laut werden und ein spezielles Zwitschern erfüllt dann die Luft. Wenn wir auf der Terrasse essen, ist es immer gefährlich, nicht mit den kleinen, rasanten Tieffliegern zusammen zu stossen. Aufgrund des grossen Flatter-Aufkommens sahen wir uns gezwungen, den grossen Zuckerwasser-Feeder aufzuhängen.
Dieser Behälter hat 6 Sitzplätze, aber offenbar ebenso viele Schwebeplätze. Oft ist ein wildes Gepiepse zu hören, wenn sie sich um die freien Plätze balgen, flattern und sich gegenseitig vom Feeder wegjagen. Dann gibt es eine wilde Verfolgungsjagd ums Haus herum. Doch 6 Sekunden später flattern sie schon wieder neben dem Feeder. Das ganze Geflatter scheint aber auch ein Spiel zu sein. Offenbar machen diese Spielereien auch durstig und wir sind bereits bei ca. 7 dl Zuckerwasser pro Tag angelangt, Tendenz steigend. Da ist auch der grosse Behälter nach 2 Tagen schon wieder leer. Zur Stillung dieses Heisshungers müssten wohl hunderte von Blumen in der Nähe blühen, um den Süsswarenbedarf decken zu können! Es ist wie am Zuckerwatte-Stand bei der Chilbi – ein reges Treiben von früh bis Einnachten.
Die Rehkuh, welche mit ihrem neugeborenen Kitz vor ein paar Tagen vorbeispaziert ist, scheint sich mit ihrem Nachwuchs ganz in der Nähe (innerhalb unserer Umzäunung) niedergelassen zu haben, sodass das Kitz nicht von den durch die Büsche streifenden Kühen aufgescheucht oder zertrampelt wird. Die Mutter selber spaziert beinahe jeden Tag irgendwo über das Grundstück und knabbert genüsslich an den frischen Blättern der Lachsbeeren, schnappt sich ein paar junge Triebe der Weidenröschen (siehe Bild) oder verspeisst gemütlich ein paar zarte Himbeerblätter.
Leider hat sie bisher das junge Rehkitz noch nicht mitgebracht, doch in ein paar Tagen wird das sicher bald seiner Mutter auf Schritt und Tritt folgen. Wir müssen jeden Tag vorsichtig sein, wenn wir raus gehen, damit wir die beiden nicht erschrecken. Häufig ist die Reh-Mutter nur knapp 10 m von mir entfernt und eigentlich recht zutraulich, aber immer noch misstrauisch. Da klappt sie schon mal die Ohren ganz nach hinten, um auch unerwartete Geräusche hinter sich wahrnehmen zu können. Natur pur!
Die Landschaftsgestaltung der Modelleisenbahn nimmt langsam tolle Formen an. Tunnels und Steigungen werden modelliert, der See ist langsam am Entstehen und schon bald fehlt nur noch das Wasser darin. Die Modelliermasse erlaubt einfache und effiziente Gestaltung und ist nach 2-3 Tagen bereits trocken und ausgehärtet. Nun sind noch ein paar Berge, sanfte Steigungen und Übergänge fertig zu gestalten. Danach geht es an die farblichen Aspekte, die Wiesen und Wälder, die Häuser und Bahngebäude. Nachdem das Farbset nun eingetroffen ist, wird auch dieser Tätigkeit wohl nicht mehr viel im Wege stehen.
Auch im Grossen hege und pflege ich unsere Umgebung, um der Wildnis “die notwendige Pflege” zukommen zu lassen. Da müssen schon ein paar unartige Pflanzen weggeschnitten werden, ein paar Lachsbeeren-Stauden gekürzt oder einige Disteln umgelegt werden. Dazwischen gedeihen unsere Tannenbäume nun prächtig und in 2-3 Jahren werden wir problemlos den lokalen Christbaum-Markt beliefern können. Leider ist hier draussen die Nachfrage relativ gering – wir sind ja schliesslich am Ende der Welt und jeder hier hat seine eigenen paar Aren Grundstücksfläche mit Tannenbäumen. Vielleicht lässt sich damit also doch kein Geld verdienen 🙁
Nach den heutigen Regengüssen scheint nun wieder die Sonne, also höchste Zeit, draussen nach dem Rechten zu sehen – schnipp, schnapp…
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