Langsam sind die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeiten erledigt (Holz für den Winter vorbereiten, Umgebung pflegen, Fassade montieren, Tiere beobachten, Blumen bestaunen, etc, etc,) und wir warten im Moment auf die Metallbleche für das Garagentor.
So bleibt mir genug Zeit, an der Modellbahn-Anlage weiter zu arbeiten. Die weissen Hügel und Landschaften sind verschwunden und langsam wächst auch der erste Wald.
Die Uferanlage entlang des Sees nimmt Gestalt an und der Strand ist für die ersten Badegäste bereit.
Auch der Berg im Hintergrund ist fertig gewachsen und hat seine Gipfel ausgestreckt. Nun fehlen nur noch die Schneefelder, die Gemsen und Bergschafe….
Diese Details brauchen speziell viel Zeit und sind mit viel sorgfältigen Arbeiten verbunden. Immer wieder entdecke ich neue Werkprobleme, die mit einer passenden Lösung umgesetzt werden müssen. Im Moment versuche ich mich im “Einschottern” – einer Tätigkeit, die mit kleinen Schwierigkeiten immer wieder neue Herausforderungen darstellt. Problem: Was macht man, wenn der Schotter bei der Verteilung unter die Geleise rutscht/rollt?
Lösung: Rasch ankleben, damit nicht noch mehr Schotter nachrutscht !
Hier ist das Endresultat im Detail zu sehen.
Nein, das ist keine echte Bahnstrecke der CN oder der CPR, das ist nur mein kleiner Viadukt mit dem fertig eingeschotterten Geleise auf der Modellbahn.
Beim Blumenbestaunen bin ich auf die derzeit häufig blühenden Margeriten gestossen, die bei uns in 2 verschiedenen Varianten wachsen.
Und langsam werden beim derzeit schöneren Wetter auch die Himbeeren reif.
Also, bis bald – muss schnell die Himbeeren in Sicherheit bringen, sonst frisst der Chipmunk alle vor mir weg !
🙁
Also das Wetter ist in den letzten nich wirklich besser geworden. Tägliche Regengüsse erschweren die Arbeiten im Freien oder man wird mal wieder nass. Bei knapp 15° C ist das nicht wirklich eine Erholung, man holt sich da eher einen Schnupfen im Sommer. Aber wenigstens keine Waldbrände!
Die Fassade an der Garage ist nun fertig installiert.
Das Holz ist wieder aufgeschichtet und für den Winter verpackt.
Somit fehlt nun nur noch die Verkleidung am Tor. Die Elemente sind bestellt, aber die Lieferung dauert (wie nicht anders zu erwarten) 1-2 Wochen. Vielleicht kriegen wir das aber doch noch rechtzeitig hin.
Das lässt mir Zeit, um ander Modelleisenbahn weiter zu arbeiten. Die Landschaft ist fast fertig gestaltet und ich bin nun mit der Einfärbung der Oberflächen, Felspartien und Gewässer beschäftigt.
Auch eine erste Abbildung der Naturgegebenheiten habe ich ausprobiert und das Gelände noch ein wenig farbiger gestaltet.
In den nächsten Tagen folgt nun ein Versuch zur Einschotterung der Geleise. Ich werde verschiedene Methoden ausprobieren und dann schauen, was sich am besten bewährt (Bild folgt).
Auch in unserer Umgebung gibt es immer mal wieder Neuerungen.
Die Westseite des Hauses sieht nun mit dem heranwachsenden Tannen recht ansprechend aus. Die Gestrüppe und Büsche sind zurückgestutzt und vor allem Himbeeren gedeihen nun herrlich. Mal schauen, ob es dieses Jahr wieder eine erfolgreiche Ernte gibt.
Auch den Tieren gefällt unsere Umgebung. Der junge Rehbock hat sich auf jeden Fall wohl gefühlt und von allem ein wenig probiert. Da ein paar Blätter genascht, dort ein paar junge Pflanzen angeknabbert.
Er liess sich durch meine Anwesenheit auf der Terrasse nicht gross beirren und wanderte von einem Leckerbissen zum nächsten. Wohl bekomms!
Heute früh haben wir dann auch ein einzigartiges Exemplar von einem Nachtfalter an unserem Fenster gefunden.
Der Falter hing ganz ruhig ander Wand und ist etwa Hand-gross, also ca. 15-18 cm breit. Ein solch grosses Exemplar habe ich noch nie gesehen. Eine Fledermaus kann sich an diesem Exemplar problemlos überessen.
Die Blumen gedeihen auf dem ganzen Grundstück prächtig. Es ist eine riesige Blumenwiese mit Margeriten (Leucanthemum), Weidenröschen (Epilobium), rote Akalei (Aquilegia), gelbem Türkenbund (Lilium martagon). Einzig die Echinacea-Blume habe noch nicht gesehen. Eine Zusammenstellung unserer Blumen findet ihr hier abgebildet.
Die Temperaturen sind etwas gestiegen, sodass wir wenigstens nicht mehr heizen müssen.
Willkommen im kanadischen Sommer 🙂
Tja, statt von vielen Waldbränden geplagt zu werden, haben wir in diesem Jahr den Kampf gegen die Mücken ausrufen müssen. Die lästigen Biester vermehren sich bei idealem Klima (tägliche Regengüsse) und 97 % Luft-Feuchtigkeit wie die Pest. Kein Tag, ohne dass man sich nicht 2-3-viele Stiche einfängt. Ein paar Minuten draussen und schon umschwirren einem diese fliegenden Dinger wie wild. Wir sprühen uns zwar mit den hier üblichen Mitteln ein (die europäischen Anti-Mückenmittel wirken hier gar nicht), doch das kann die Plaggeister nicht gross aufhalten.
Daneben versuche ich in den regenfreien Pausen an der Garagen-Fassade zu arbeiten. Die hintere Seite (mein Lehrstück) ist fertig und auch die erste Seitenwand habe ich heute fertiggestellt.
Nun müssen die Holzvorräte für die nächsten Winter wieder aufgeschichtet werden, damit sie besser trocknen können.
Wenn es dann zu feucht wird, verziehe ich mich ins Untergeschoss, wo ich noch das Täfer für die 2. Aussendwand angebracht habe. Das Gestell musste natürlich weichen, doch jetzt ist es schon wieder eingeräumt.
Auch für die Modelleisenbahn bleibt genügend Zeit. Die Gestaltung der Landschaft schreitet voran und langsam sind die einzelnen Gebirge zu erkennen. Auch der See, mit den entsprechenden Details wie Steinufer, Farbgebung und optische Tiefengestaltung, sind bereits entstanden. Hier ein paar Beispiele:
Gebirgslandschaft mit Bergsee.
Rampe zur Brücke und zur oberen Ebene.
Im Moment kann ich gleichzeitig mit 2 Zügen unabhängig von einander die Anlage befahren. Der eine Kohlenzug ist im Vordergrund sichtbar, der Güterzug ist neben dem Fluss sichtbar.
Die tierischen Besucher sind etwas seltener geworden, denn nun sind die Kühe im “open range”-Status eingetroffen. Und da ziehen es die Wildtiere vor, diesen aus dem Weg zu gehen. Das Braunvieh ist überall auf und neben der Strasse anzutreffen und wir müssen wieder Kuhfladen-Slalom fahren. Lästige Sache !!
Einzig die Kolibri sind im Rudel hier und lassen sich nicht vom Zuckerwasser abhalten. Und auch die Streifen-Hörnchen (Chip-Munks) sind fleissig auf der Baustelle anzutreffen. Eines der kleinen Dinger hat sich in die Garage gewagt und wollte dann nicht mehr raus. Hätte das Ding fast über Nacht eingeschlossen. Er hat dann mächtig reklamiert und auf sich aufmerksam gemacht. Also, Garagentor weit offen lassen und hoffen, dass er sich wieder nach draussen bewegt. Zum Dank hat er dann eine grosse Löwenzahn-Blüte vor dem Schlafzimmerfenster verspiesen.
Verspielte Dinger, diese Streifenhörnchen !!
Übrigens: Die niedlichen Steifenhörnchen sollte man unter keinen Umständen mit blossen Händen berühren! Sie tragen einige Viren auf sich, die dem Menschen gefährlich werden könnten (z.B. Hirnhautentzündung, Fieber und Durchfall, etc.).
Aber zuschauen kann man ihnen immer wieder. Sie spielen herum, schnappen uns die Walderdbeeren weg und spielen fast täglich “Fangis” auf der Sonnenterrasse. Dann tollen sie über die diversen Hindernisse, auf den Gartentisch, unter dem Balken hindurch und wieder runter von der Terrasse. Schwupps, sind sie im nächsten Felsenloch verschwunden.
Nun hoffen wir auf etwas besseres Wetter, damit ich noch die Rückseite der Garage mit einer Fassade versehen kann. Wer kann ein paar graue Regenwolken gebrauchen? Wir hätten da ein paar übrig 🙂
Immer wieder dürfen wir besondere Besucher auf unserem Grundstück willkommen heissen. Vor kurzem kam ein alter Bekannter vorbei, liess sich aber leider nur von hinten ablichten.
Der wohlgenährte braune Schwarzbär wurde wohl durch die in der Nähe weilenden Kühe in seiner Verpflegungspause gestört. Und so konnten wir beobachten, wie er sich trotz Grösse und Gewicht (er wiegt sicher um die 100 kg) zügig und wendig unsere Zufahrtsstrasse hinunter bewegt, mit Eleganz und Geschmeidigkeit durch den Stacheldrahtzaun glitt, sich auf der Strasse noch kurz umdrehte und gemächlich davon trottete. Beeindruckend, ein stolzes Bärentier!
Die kleinen Gäste am Zuckerwasser-Esstisch können recht laut werden und ein spezielles Zwitschern erfüllt dann die Luft. Wenn wir auf der Terrasse essen, ist es immer gefährlich, nicht mit den kleinen, rasanten Tieffliegern zusammen zu stossen. Aufgrund des grossen Flatter-Aufkommens sahen wir uns gezwungen, den grossen Zuckerwasser-Feeder aufzuhängen.
Dieser Behälter hat 6 Sitzplätze, aber offenbar ebenso viele Schwebeplätze. Oft ist ein wildes Gepiepse zu hören, wenn sie sich um die freien Plätze balgen, flattern und sich gegenseitig vom Feeder wegjagen. Dann gibt es eine wilde Verfolgungsjagd ums Haus herum. Doch 6 Sekunden später flattern sie schon wieder neben dem Feeder. Das ganze Geflatter scheint aber auch ein Spiel zu sein. Offenbar machen diese Spielereien auch durstig und wir sind bereits bei ca. 7 dl Zuckerwasser pro Tag angelangt, Tendenz steigend. Da ist auch der grosse Behälter nach 2 Tagen schon wieder leer. Zur Stillung dieses Heisshungers müssten wohl hunderte von Blumen in der Nähe blühen, um den Süsswarenbedarf decken zu können! Es ist wie am Zuckerwatte-Stand bei der Chilbi – ein reges Treiben von früh bis Einnachten.
Die Rehkuh, welche mit ihrem neugeborenen Kitz vor ein paar Tagen vorbeispaziert ist, scheint sich mit ihrem Nachwuchs ganz in der Nähe (innerhalb unserer Umzäunung) niedergelassen zu haben, sodass das Kitz nicht von den durch die Büsche streifenden Kühen aufgescheucht oder zertrampelt wird. Die Mutter selber spaziert beinahe jeden Tag irgendwo über das Grundstück und knabbert genüsslich an den frischen Blättern der Lachsbeeren, schnappt sich ein paar junge Triebe der Weidenröschen (siehe Bild) oder verspeisst gemütlich ein paar zarte Himbeerblätter.
Leider hat sie bisher das junge Rehkitz noch nicht mitgebracht, doch in ein paar Tagen wird das sicher bald seiner Mutter auf Schritt und Tritt folgen. Wir müssen jeden Tag vorsichtig sein, wenn wir raus gehen, damit wir die beiden nicht erschrecken. Häufig ist die Reh-Mutter nur knapp 10 m von mir entfernt und eigentlich recht zutraulich, aber immer noch misstrauisch. Da klappt sie schon mal die Ohren ganz nach hinten, um auch unerwartete Geräusche hinter sich wahrnehmen zu können. Natur pur!
Die Landschaftsgestaltung der Modelleisenbahn nimmt langsam tolle Formen an. Tunnels und Steigungen werden modelliert, der See ist langsam am Entstehen und schon bald fehlt nur noch das Wasser darin. Die Modelliermasse erlaubt einfache und effiziente Gestaltung und ist nach 2-3 Tagen bereits trocken und ausgehärtet. Nun sind noch ein paar Berge, sanfte Steigungen und Übergänge fertig zu gestalten. Danach geht es an die farblichen Aspekte, die Wiesen und Wälder, die Häuser und Bahngebäude. Nachdem das Farbset nun eingetroffen ist, wird auch dieser Tätigkeit wohl nicht mehr viel im Wege stehen.
Auch im Grossen hege und pflege ich unsere Umgebung, um der Wildnis “die notwendige Pflege” zukommen zu lassen. Da müssen schon ein paar unartige Pflanzen weggeschnitten werden, ein paar Lachsbeeren-Stauden gekürzt oder einige Disteln umgelegt werden. Dazwischen gedeihen unsere Tannenbäume nun prächtig und in 2-3 Jahren werden wir problemlos den lokalen Christbaum-Markt beliefern können. Leider ist hier draussen die Nachfrage relativ gering – wir sind ja schliesslich am Ende der Welt und jeder hier hat seine eigenen paar Aren Grundstücksfläche mit Tannenbäumen. Vielleicht lässt sich damit also doch kein Geld verdienen 🙁
Nach den heutigen Regengüssen scheint nun wieder die Sonne, also höchste Zeit, draussen nach dem Rechten zu sehen – schnipp, schnapp…
Ein imposanter Blick aus 11’000 m Höhe auf Grönland – mit all dem schmelzenden Eis. Die Welt unter uns war mehrmals aus solch herrlicher Perspektive zu sehen.
Und nun sind wir also wieder in unserer wunderbaren kanadischen Wildnis angelangt. Tiere besuchen uns fast täglich. Die Natur spriesst und wächst und ich muss ab und zu wieder zur Säge oder Rebschere greifen, um dem Wachstum ums Haus etwas Einhalt zu gebieten. Die Christbäume vor der Haustüre gedeihen prächtig und haben neue grüne Spitzen gemacht.
Und da ist auch schon wieder der erste Bär.
Ein prächtiges Exemplar von einem braunen Schwarzbär (= Cinnamon-Bear) wälzt sich in der blühenden Löwenzahnwiese neben dem Wohnwagen, zieht knurrend eine Runde um denselben und verschwindet im Gebüsch. Die ganze Aktion dauert wenige Minuten und schon ist er aus unserem Gesichtsfeld verschwunden.
Kaum schaut man auf, wird man von den kleinen, tollen Vögelchen umschwirrt, die durch ihren Tanz in der Luft auf das fehlende Zuckerwasser aufmerksam machen: Die Kolibri sind auch schon wieder da und begehren ihren süssen Trank. Waren es anfangs zwei dieser Hummingbirds (die brauchen ca. 3 Tage um einen Zuckerwasserbehälter zu leeren), so sind es in der Zwischenzeit bereits deren 6-7 und 5 dl Zuckerwasser sind innert 24 Stunden verschwunden. Also heisst es: Zuckerwasser bereitstellen, Wasser abkochen, mischen und abfüllen.
Beim Aufräumen ums Haus bin ich dann dem Nest der kleinen Vögelchen offenbar etwas zu nahe gekommen. Die Kolibri mögen das gar nicht und begannen mich mit wilden Flattern und lautem Zwitschern zu attakieren. Kaum zu glauben, wie einem diese kleinen Vögel mit ihrem Verhalten einschüchtern können!
Da in den letzten Tagen Regenwetter angesagt war, habe ich gewisse Aktivitäten ins Haus verlegt. Die Modelleisenbahn wurde aus dem Winterschlaf geweckt und hat sich über die kalte Jahreszeit gut bewährt. Keine verzogenen Schienen oder aufgeplatzten Gebirge. Nun wurde die Landschaft weiter gestaltet, die Tunnels aufgebaut und der Schienenunterbau geplant.
Die ganze Anlage wurde nochmals um einen halben Meter nach vorne verschoben, damit wir noch die schützenden Vorhänge montieren konnten.
Nach ein paar Testfahrten mit den mitgebrachten Wagen und Lokomotiven zeigen sich auch gewisse Schwierigkeiten und Probleme in der Anlage: Die Kuvenradien sind teilweise für die langen US-Modelle zu eng. Die Fahrgestelle der Wagen werden dabei an Weichen aus der Schienenführung gedrückt und der Zug entgleist. Diese Problematik ist wohl kaum zu korrgieren und die “überlangen” Wagen müssen wohl in der Schachtel bleiben oder als Exponate ohne Fahrfunktion aufs Abstellgeleise. Auch die Tunnels sind höhenmässig zu knapp bemessen, die Öffnungen müssen vergrössert werden. Also müssen die Berge “angehoben” und die Steigungen angepasst werden; kein einfaches Unternehmen, doch am Ende klappte alles und die Container-Wagen verschwinden mit knapp 2 mm Freiraum im Tunnel.
Das Leben hier ist spannend, das Wetter abwechslungsreich und überraschend (raus, rein, Regenjacke an, ab,..) und die Tiere statten uns immer mal wieder einen Besuch ab, sei es nun das Steifenhörnchen, das genüsslich vor unserem Fenster eine Löwenzahnblüte verspeist oder Mama Reh, die mit ihrem Neugeborenen auf der Strasse vor dem Haus die ersten Gehversuche unternimmt (das Rehkitz ist kaum ein-zwei Tage alt). Langsam spazieren sie zusammen die Waldstrasse entlang, Mama voraus um den Weg zu sichern, das kleine stolpern und hoppelnd hinterher. Warum muss der Löwenzahn dieses Jahr nur so hoch gewachsen sein…
Es wird still, die Tiere verschwinden im schützenden Wald, das Vogelgezwitscher verstummt. Die Nacht bricht herein, Zeit zum Schlafen (für die einen), Beginn der Jagd für die anderen. Eine Fledermaus gleitet lautlos vor dem Fenster vorbei und schnappt sich noch die letzten Mücken und Insekten, die über der Terrasse tanzen.
Gute Nacht, bis zum nächsten Mal.
Ihr fragt Euch sicher, was wir da am Ende der Welt im Winter so alles machen. Die Antwort dazu ist komplex einfach – eigentlich nichts! Wir geniessen die Ruhe im warmen Obergeschoss (dort ist es am wärmsten), backen uns unsere eigenen Pizza’s und kreieren das Kugelbrot.
Eine besondere Köstlichkeit zu Minestrone Suppe, aus dem Rest des Pizza-Teigs gebacken. Wir sind also kulinarisch kreativ und bereiten viele unserer alltäglichen Nahrungsmittel selber frisch zu – soweit das im Winter möglich ist. Bierbrot backen, Salate kreieren (z.B. Baby-Spinatblätter mit Baumnusskernen, getrockneten Cranberries und kleinen Orange-Stückchen, an einer Weinessig-Balsamico-Sauce) und genüssliche Saucen zu unserem Fleisch abschmecken.
Daneben gibt es ganz alltägliche Tätigkeiten wie heizen (unser kleiner Ofen glüht fast, bei -10 Grad draussen, damit wir wenigstens 21 Grad im unteren Geschoss hinkriegen), Holzschleppen (wir verbrauchen derzeit 2-3 Bananenschachteln pro Tag, 1 Schachtel mehr als ursprünglich vorgesehen), Zufahrtsstrasse von der Eisschicht befreien (der gepflügte Weg erweist sich als veritable “Eisbahn”, mit 5-8 cm massivem Eis).
Immerhin haben wir es geschafft, dass sich der Truck (mit rund 3 Tonnen Eigengewicht) auf dem Eis selbstständig an einem Nachmittag um rund 50 cm bergab bewegt hat, mit angezogener Handbremse – versteht sich. Leider haben wir für unser Auto noch keine Schlittschuhe gefunden, aber die wären im Moment passend !
Dazwischen erledigen wir auch die Buchhaltungen unserer Kunden oder spielen etwas Modell-Eisenbahn. Die Anlage ist (nach der Erweiterung um den Brückenteil – links im Bild) und einer Fehlerkorrektur im Bahnhof fast fertig.
Jetzt beginnt die Landschaftsgestaltung (mit Styrofoam fabriziere ich vorgeformte Gebirge, die dann noch mit Spachtelmasse fertig ausgestaltet werden) und die elektrische Verdrahtung (ich bleibe aber Analog, keine digitale Steuerung). Die ersten Wagen sind bereits im Bahnhof parkiert und die Lok kann über die improvisierten Steigungen in die obere Ebene gelangen. So langsam nimmt die Sache Form an.
Ihr seht, es wird uns nicht langweilig hier draussen. Und wenn mal Langeweile aufkommen würde, dann nehmen wir unseren Truck und machen einen tage-langen Ausflug in die Stadt, um wieder Esswaren, Getränke und Treibstoff zu holen. Immerhin sind das rund 170 km über Eisstrassen, mit Elch-Begegnung, überladenen Holzlastwagen (bis zu 70 Tonnen Holz auf rasenden Semi’s, denen man besser nicht in die Quere kommt, weil sie nicht bremsen können) und einer herrlichen Winterlandschaft mit überfrierendem Nebel.
Die einen von uns lesen kiloweise Bücher, wir hören den ganzen Tag Musik (so laut wie wir wollen und keiner reklamiert), surfen mit der limiterten Bandbreite etwas im Internet herum oder schauen uns einen der mitgebrachten Filme an (die Auswahl und Möglichkeiten der lokalen Bibliothek haben wir schon fast ausgeschöpft, ein Grossteil der dort erhältlichen Filme entspricht nicht unseren Vorstellungen).
Abenessen mit Kerzenlicht, gemütliches Ausspannen vor dem Kaminfeuer und kuscheliges Schlafen im “boden-nahen Bett” – schon wieder ist ein Tag vorbei.
Mit all diesen täglichen Herausforderungen bleiben wir auf jeden Fall auch an Ende der Welt fit !
Nachdem es in den letzten Tagen des alten Jahres fast jeden Tag geschneit hat, liegen nun gut 45 cm Schnee. Auch die Temperaturen waren in den vergangenen Tagen recht winterlich mit bis zu -15 Grad. Da musste der Ofen den ganzen Tag kräftig “gefüttert” werden, damit die Temperaturen einigermassen erträglich waren.
Von den meisten Christbäumchen schaut nur noch die Spitze aus dem Schnee.
Es ist eine wunderbare Winterlandschaft, die natürlich alle Vor- und Nachteile des kanadischen Winters umfasst: Eiskratzen an den Autoscheiben, freischaufeln des Fahrzeugs, 4-Radantrieb um aus unserem Parkplatz auf die Strasse zu kommen, vorsichtige Fahrweise auf den Strassen wegen Schneeverwehungen und natürlich Beachten der übrigen Verkehrsteilnehmer (welche oft durch dicke Schneeladungen auf dem Autodach, herumfliegende Eisbrocken und fliegende Steine von den Strassen auffallen).
Heute hat es dann in die ganze Pracht hineingeregnet und die Temperaturen liegen sogar leicht über Null. Da wird sich wohl die eine oder andere Eisschicht daraus ergeben, was wieder neue Herausforderungen mit sich bringt.
Der Bau der Modelleisenbahnanlage macht Fortschritte und ein Teil der Weichen und Kreuzungen ist bereits angeschlossen.
Auch gewisse Landschaftselemente sind bereits erkennbar und in der unteren Ebene habe ich eine Beleuchtung installiert, damit man die Züge im Notfall wieder sicher auf die Gleise stellen kann.
Aber es bleibt immer noch viel zu tun, bis daraus eine fertige “Landschaft” wird, mit Hügeln, Tunnels, Wald und Wiesen sowie mehreren Bahnhöfen, Verladerampen und Dörfern.
Happy Modelling im Neuen Jahr !
Das haben wir uns zumindest von “winterlichen Weihnachten” vorgestellt – naja, als wir angekommen sind lag nicht einmal Schnee hier!
Einzig die Temperaturen sind fast wie zu einer typisch kanadischen Winterzeit. Einzig fehlen da noch 10 Minusgrade an den heutigen Zahlen. Der See ist nur teilweise zugefroren und die Eisschicht ist noch nicht wirklich dick, geschweige denn gut tragfähig. Unsere kanadischen Nachbarn aus dem Lower Mainland sind trotzdem fröhlich über den See spaziert (wohl gegen Ende des Jahres etwas lebensmüde?).
Untenstehend wäre dann auch ein Auswahlbeispiel unseres “imaginären Weihnachtsbaums“. Da wir aber alle Bäume wegen ihrer “beschränkten Grösse und Eignung” noch stehen liessen, gab es dieses Jahr keinen Baum drinnen. Der soll doch ruhig noch etwas wachsen und grösser werden – wir haben 6 m Höhe als Freiraum in der Stube!
Mit dem Holz, das unser Sohn vor 9 Jahren geschält hat, habe ich vor Weihnachten noch einen kleinen Ecktisch für unsere Himalaya-Salzlampe gebaut. Das sieht doch eher festtäglich aus!
Nun habe ich mit dem Aufbau der Modelleisenbahnanlage begonnen. Ein erster Versuch endete in einem Kurzschluss, weil ich mit Gleichstrom eine Umkehrschleife mit gebaut hatte.
Hier ein Bild des ersten Grundlayouts der Anlage.
So wie sich die Situation im Moment präsentiert, ist entweder die Anlage zu klein geraten oder ich habe zuviele gerade Schienen für einen “imaginären Grossbahnhof” übrig, denn diesen Bahnhof wird es vermutlich nie geben 🙂 oder ich muss die Anlage wesentlich vergrössern, was wieder andere Probleme verursacht.
Aber ich bin ja immer noch am Aufbau. Vielleicht lässt sich das eine oder andere noch realisieren, mal schauen.
Frohe Festtage für alle und geruhsame Stunden im alten Jahr senden wir Euch vom Ende der kanadischen Wildnis !!
P.S.
Wir haben zwar keine Bären gesehen, aber solange der Schnee nicht auf dem Pelz festsitzt/auf das Fell drückt und sie das erste Mal eingeschneit werden, gehen diese Tiere hier noch nicht in die Winterruhe. Hoffen wir also auf viel Schnee in den nächsten Tagen, damit die Bären endlich schlafen können.
Nun ja, wir haben seit letztem Jahr gehofft, dass die rauchige Luft wegen der Waldbrände eine einmalige Sache war. Doch in der Zwischenzeit haben wir, aufgrund der rund 465 derzeit in B.C. brennenden Feuer, fast wieder die gleiche Situation: Rauchige Luft, als würde man mitten in einem Kamin leben (zumindest ausserhalb des Hauses im Freien). Statt der grünen Berge im Black Creek Gebirge sieht man kaum einen Kilometer weit das andere Ende des See’s im Dunst.
Hier der Vergleich:
Oben: Der Blick in Richtung Horsefly Mountain, bei gutem Wetter
Unten: Das gleiche Bild heute Mittag, mit der rauchverhangenen Luft.
Das lässt uns aber nicht zögern und der Bau der Garage hat weitere Zwischenziele erreicht, obwohl es eigentlich viel zu heiss ist und ich nur Morgens und Abends auf dem Dach arbeiten kann. Zur Mittagszeit und am Nachmittag wären die Schindeln (asphalt shingles) so weich, dass ich sie mit den Arbeitsschuhen beschädigen würde.
Der Baufortschritt (in Bildern) war dank der Unterstützung unserer Gäste möglich, die bei zahlreichen Arbeiten mit angepackt haben und halfen, dass wir so weit gekommen sind.
Bild 1 – Die Dachsparren sind montiert, die Spanplatten (Plywood) liegen bereit.
Bild 2 – Das Dach ist mit Spanplatten gedeckt, die restlichen Platten sind für die Wände geplant.
Bild 3 – Die Schindeln sind installiert, das Dach ist fertig gedeckt, die Hälfte der Wände festgeschraubt.
Nun bleiben noch knapp drei Wochen, um die Garage fertig zu stellen. Hoffentlich bessert die Luft und es wird etwas kühler!
Die Bären haben wir bis heute nicht mehr gesehen, nur Herr und Frau Reh kommen regelmässig zu Besuch und wagen sich sogar, um die neue Garage herum zu laufen. Und auch A- und B-Hörnchen (die beiden Chipmunks) rasen zwischendurch über die Terrasse, schnuppern am Salat oder den Kräutern und zwischendurch quakt der Frosch fröhlich in seinem Gartenbeet.
Alles im grünen Bereich (ausser der Luft und den nahegelegenen Waldbränden, welche hoffentlich unter guter Kontrolle der Wald- und Forstbehörden sind).
Nun ja, wenn man am frühen Morgen auf die Terrasse geht und es riecht nach Rauch, dann sind wir seit letztem Jahr alarmiert und aufmerksam. Und genau so war es gestern Morgen. Doch ein Feuer oder eine Rauchsäule waren weit und breit nicht zu sehen, aber doch dieser Rauchgeschmack.
Als dann um zwei Uhr nachmittags plötzlich ein Löschflugzeug knapp über die Baumwipfel bei unserem Haus braust, da wird uns schon etwas komisch und wir wussten, da brennt es ganz in der Nähe. Keine Feuerwehr, keine Polizei und wieder dieser seltsame Rauchgeschmack. Da brennt es ganz sicher in unmittelbarer Nähe! Nachdem mehrere Löschflugzeuge immer wieder über unser Haus donnern, entdecken wir auf der Waldbrandseite von B.C. ein Feuer, knapp 2 km von uns entfernt !
Daneben noch ein 2. Feuer, ca. 10 km von uns entfernt. Beide Waldbrände sind noch sehr klein und wurden offenbar sofort erkannt und bekämpft und zwar mit massiven Mitteln (rotes Löschwasser mit Feuerverzögerer vermischt). Dieses Wasser kann (wenn es auf Menschen oder Tiere verteilt wird tötlich sein, das es der unmittelbaren Umgebung den Sauerstoff entzieht). Am Abend ist des dann wieder ruhig, kein Rauchgeschmack mehr in der Luft. Das Feuer scheint unter Kontrolle zu sein (so sagt uns zumindest eine Mitteilung auf Facebook).
Hoffen wir es, denn wir sind mittendrin, unsere neue Garage aufzurichten. Am Freitag war ein Kran-Lastwagen hier und hat uns in 3 Stunden geholfen, die grossen Balken hinauf zu hieven.
Das Projekt in 3 Schritten:
A) Stand am letzten Donnerstag.
B) Stand am Freitag Abend, nachdem der Kran hier war
C) Stand heute Montag Mittag.
Nun muss noch die 2. Häfte der Dachträger zugeschnitten und montiert werden. Dann kommen die Wände dran.
Langsam nimmt die Sache Gestalt an und wir hoffen immer noch, dass wir bis zu unserer Rückkehr alles soweit fertig haben, dass wir unseren Truck darin sicher verwahren können.
Als, Säge und Hammer bereitlegen und weitermachen ….. bei 36 Grad !!
Howdy !
P.S. Hatten wieder Besuch der Bärenmutter mit ihren 2 Kindern. Ich auf der Terrasse, Bären unter der Terrasse. Distanz knapp 4 Meter. Knurr, knurr.
(zur Vergrösserung des Bildes einfach draufklicken).
M | T | W | T | F | S | S |
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