Nun haben wir die Balken der Seitenwände bis unters Dach geschliffen und frisch gestrichen. Auch die Ecken des Hauses sind frisch überarbeitet und strahlen nun in neuem Glanz. Die ganze Arbeit ist eine sehr staubige Angelegenheit und konnte nur mit einem Schwingschleifer und einer Schmirgelscheibe erledigt werden.
Vorher:
Nachher:
Auch das Vordach zur Eingangstüre haben wir nochmals geschliffen und aufgefrischt.
Im Rohzustand mit geschliffenen Balken:
Frisch gestrichen:
Die zementverputzten Seitenwände des Untergeschosses haben wir mit Farbe übermalt, um die etwas seltsam anmutenden Konturen der ursprünglichen Zementwand etwas zu überdecken. Die Wände haben nun ein einheitliches Erscheinungsbild erhalten.
und auch die Wand unterhalb der Terrasse haben wir nochmals aufgefrischt.
Unser Blumenfeld zwischen der Steinwand ist derzeit in Vollblüte.
Jedes Jahr präsentiert sich dieser Teil des Grundstücks mit anderen Blumen. Einmal sind es weisse Margeriten, einmal ein Gemisch verschiedener Blumen (einmal sogar mit einer einzigen wunderbaren Echinacea) und dieses Jahr mit langstieligen Goldsturm/Rudbeckia. Einen Überblick unserer vielseitigen Blumenpracht findet man hier in unserem Blog.
Ein Teil der (kranken) Tannenbäumchen haben wir gefällt, da deren Gesundheitszustand nicht mehr gut war (mehrheitlich braune Astspitzen – vermutlich durch eine Krankheit oder Erfrierungen). Ausserdem wachsen genügen bessere Christbäume auf unserem Grundstück.
Auch ein Zitronen-Thymian liefert uns seit Jahren eine spezielle Geschmacksnote für unsere Gemüse- und Fleischgerichte. Davon sollte man jedoch nicht zuviel als Gewürz hinzufügen, sonst erhält das Gericht eine etwas “spezielle Note”.
Eine grosse Libelle hat sich gestern auf der Terrasse niedergelassen, um hier zu sterben.
Trotzdem leuchten ihre Farben immer noch herrlich!
Am vergangenen Mittwoch beim Einnachten hatten wir den Eindruck, dass ein Tier um unser Haus schleicht. Ein Blick aus unserem Fenster im Obergeschoss bestätigte unsere Vermutung: Ein grosser Schwarzbär spazierte die Auffahrt zur Garage hinauf, schnupperte hier und dort, balancierte sich geschickt über ein paar Steine, frass irgend etwas beim Gebüsch, nahm die Abkürzung über die kürzlich gefällten Bäume und war verschwunden. Das Ganze spielte sich innerhalb von knapp zwei Minuten ab. Und schon war er wieder verschwunden……
Es war ein stattlicher Bär, aufgerichtet sicher 180-190 cm hoch und vermutlich 80-90 kg schwer. Dem wäre ich wohl lieber nicht in den Weg gekommen! Aus sicherer Distanz hinter den Fenstern war es herrlich, dieses Tier aus nächster Nähe zu erleben.
Natur pur, wie man sie so häufig wohl nur hier antreffen kann. Einmalig!
Im letzten Jahr erschien mehrmals ein Reh-Pärchen und schlenderte über das Grundstück. Sie waren nicht sehr scheu und fühlten sich hier offenbar sicher.
Nun ist der Rehbock erneut aufgetaucht und spazierte fressend ums Haus herum. Auch als wir auf der Terrasse erschienen rannte er nicht weg, sondern stolzierte einfach weiter. Die Auswahl der Gräser, Blumen und Büsche schien ihm sehr zu gefallen.
Einzig die Himbeeren haben wir nicht mit ihm geteilt, denn die schmecken auch uns zum Frühstrück sehr. Und so haben wir fleissig gesammelt, denn die Beeren sind jetzt reif und alle Waldbewohner wollen ein paar von ihnen:
Nun warum das Murmeltier bei uns verhasst ist?
Das ist einerseits, weil es überall ums Haus Höhlen gräbt und Löcher zwischen den Holzlagern und den Steinen erstellt, aber auch wegen der seltsamen “Lust” auf Kabel (diese Geschichte könnt ihr hier nachlesen). So wird es dieses Jahr wohl wieder umziehen müssen. Die Löcher sind nun mit Steinen verstopft und unter dem Holzlager habe ich Eisenstangen und Beton verwendet, damit dort keine Höhlen mehr entstehen.
Die Natur ist wieder üppig gewachsen und präsentiert sich in diesem Jahr sehr grün (dank der bisher nicht zu langen Trockenzeit und weniger grossen Hitze).
Die Zufahrt habe ich gemäht und geschnitten/aufgeräumt (darum auch etwas bräunlich vom Mulch).
Neben dem Haus hat sich die Anzahl der Aspen (canad. = Poppels) jedes Jahr verringert. Von den ursprünglich 12 Bäumen unmittelbar neben dem Haus im Jahr 2010 stehen heute gerade noch 3 Stück und vom einen Baum, welcher im letzten Jahr noch farbige Blätter hatte (siehe Titelbild von “Herbstlicher Farbenzauber“), steht nur noch das Gerippe – auch er hat seine Lebenszeit beendet und ist nun idealer Werkplatz für die Spechte.
So werde ich auch ihn bald fällen, damit der obere Teil nicht im nächsten Sturm abbricht und das Haus/die Terrasse treffen könnte. Dann sind noch zwei (2) dieser Bäume übrig. Fast wie die Geschichte von den 10 kleinen N…….
Doch der Wald stirbt nicht. Vielmehr haben eine Vielzahl von jungen Bäumen die Plätze der alten Aspen übernommen. Eine kleine Föhre, welche unser Sohn 2010 von der Schule nach Hause gebracht hat und die damals 30 cm hoch war, ist heute zu einem stattlichen 6 m Baum herangewachsen (rechts neben der Tanne und der Aspe, knapp rechts neben der Bildmitte). Ja, die Föhre hat 2 Stämme und wird vermutlich nie allzu hoch wachsen, doch bis jetzt geht es ihr gut und sie entwickelt sich wunderbar.
Auch dieses Jahr könnten wir wieder einen Christbaum-Markt eröffnen. Die bisher kleinen Tännchen sind nochmals massiv gewachsen und geben nun stattliche Christbäume ab – ungefähr 300 Stück davon!
Einige sehen zwar nicht ganz gesund aus und werden wohl abgeschnitten, doch die Mehrzahl hat sich toll entwickelt, sodass bald ein kleiner Nadelwald heranwachsen wird (ungefähr 5-6 verschiedene Sorten von Nadelbäumen sind entstanden: Rottanne/Fichte, Weisstanne, Douglasie, Blautanne, Föhre/Kiefer und Zuckertanne). Einzig Zedern haben wir noch keine entdeckt. Dafür ist es auf unserem Grundstück an dieser Stelle wohl zu trocken, denn Zedern haben es gerne etwas feuchter, denn eigentlich sind diese nicht wirklich Nadelbäume, sondern gehören zur Familie der Tuja-Pflanzen, sind aber eben auch Bäume der Ordnung Konifere.
Bisher wurden wir von Waldbränden verschont und auch im Rest des Cariboo (unsere Region) gibt es relativ wenige aktive Feuer, sodass die Menge Rauch eher gering ausfällt und je nach Windrichtung wieder verblasen wird. In ganz British Columbia wüten aber derzeit ca. 400 Waldbrände und nach jedem Gewittertag kommen etwa 8 weitere Feuer dazu. Noch ist die Waldbrand-Saison nicht zu Ende und wir hoffen, dass wir auch weiterhin von Feuern verschont bleiben.
Zum Glück gibt es Smoky, den Waldschutzbären!
Nun ist die Umgebung wieder aufgeräumt und Väterchen “Winter” kann mit seinen Schneeladungen kommen. Büsche und Bäume sind zurückgeschnitten, die Blumen verdorrt oder gekürzt. Das Laub ist gefallen und nur noch wenige Bäume haben ein paar Blätter. Die ursprüngliche Wildnis ist wieder für ein oder zwei Jahre gebändigt.
Auch die Tiere scheinen den heranziehenden Winter zu spüren. Wie bereits im letzten Blog-Eintrag angekündigt haben wir auch die Tätigkeiten der Biber verfolgt, die den Baum gefällt hatte, welcher dann auf die Stromleitung gefallen war. Das Resultat der Wintervorbereitungen ist bei der Brücke über den Fluss gut sichtbar: Bäume jeder Grösse liegen kreuz und quer, teilweise sogar mitten auf der Strasse.
Alle diese Bäume wurden innerhalb von nur einer Woche gefällt. Auch grössere Bäume sind nicht vor ihnen sicher, wie dieser Baumstrunk deutlich zeigt, hat er doch immerhin stolze 30 cm Durchmesser und ist mit den, für Biber typischen, Schab-/Frasflächen versehen! Schnitzel um Schnitzel werden die Holzspäne abgenagt, bis der Baum in der gewünschten Richtung fällt.
Wie ein Profi-Holzfäller hat den Baum in die einzig mögliche Fallrichtung gefällt. Es bleibt da nur noch der typische Bodenstrunk übrig. Wozu er wohl diesen dicken Baum brauchen wird, bleibt uns ein Rätsel und wurde auch nach umfangreicheren Überlegungen nicht klar. Meistens braucht der Biber hautpsächlich die Äste und die Blätter (für den Bau des Dammes/Nestes und als Nahrung).
Die letzten Aspen und Birken leuchten durch den inzwischen fast Blätter-leeren Wald und entlang des benachbarten Hügels. Die Überreste eines mächtigen Tiefdrucksystems werden in den nächsten Tagen auch diese Blätter “verjagen”.
Der Wald beginnt seinen Winterschlaf, die Tiere suchen sich eine warme Stelle oder Höhle im Schutze von ein paar Bäumen. Der Chipmunk (das Streifenhörnchen) ist nicht mehr erschienen, um die letzten Samen und Früchte der Bäume als Wintervorrat in seine Höhle zu verlegen. Wo er wohl diesmal sein Winterquartier bauen wird?
Für alle von Euch, die mich bei den Vorbereitung für Winterferien jeweils fragen, ob ich keine Angst vor den Bären hätte, hier noch ein Hinweis:
Der Bär macht in der Regel einen Winterschlaf in einer Höhle oder unter grossen Gebüschen/Bäumen. Er verfällt dann in den sogenannten “Hybridschlaf”, bei welchem er seine Körpertemperatur und die Blutzirkulation/den Herzschlag absenkt. Dann zerrt er langsam seine Fettreserven auf und deshalb fressen Bären im Herbst gerne fettreiche Nahrung (Nüsse, Lachse oder er erlegt ein Reh oder einen Hasen). Dann wird der “Vegetarier” für kurze Zeit zum “Fleischfresser”. Ohne diese Fettreserven wird er den Winter nicht gut überstehen.
So fragen wir uns in diesem Jahr besonders, wie der gesichtete Schwarzbär wohl seine drei (3) Jungtiere den ganzen Winter hindurch warm halten kann, denn die Bärenkinder haben noch kein sehr dickes Fell und können sich nur bedingt mit Jagen die Nahrungsgrundlage für den Winter beschaffen.
Hoffentlich treffen wir die Schwarzbärenfamilie im nächsten Frühling wieder an. Dann sehen wir, wie streng der Winter für die Vier geworden ist….
Happy Snowflakes!!
Nun wird der Herbstwald zu einer golden leuchtenden Farbenpracht, die jeden Tag mehr verblasst. Die Blätter fallen bei jedem Windstoss. Noch sind die Temperaturen angenehm warm (fast überdurchschnittlich) und auch Fliegen, Mücken und andere Insekten wissen das zu schätzen. So wird man bei der Arbeit draussen dauernd “umschwärmt”.
Am vergangenen Wochenende haben wir es dank unseren Freunden nun doch noch auf den Berg geschafft. Die Aussicht ist mächtig!
Man sieht über die Cariboo-Mountains bis zu den Rocky Mountains in der Nähe von Jasper (die schneebedeckten Berge in der Ferne).
Leider ist auch die Aussicht auf die verbrannten Wälder gut sichtbar und weniger überwältigend.
Die braunen Flächen stammen von den grossen Waldbränden im Jahr 2018. Nur noch Teile des Waldes sind nutzbar oder lebendig. Es wird Jahre dauern, bis sich der Wald erholt hat. Leider war dieses Feuer offenbar von Menschen verursacht worden und nicht durch Blitzschlag entstanden.
Gestern hatten wir von morgens 5 Uhr bis um 14:20 am Nachmittag keinen Strom. Die Notbatterien waren rasch aufgebraucht, Wasserpumpe und Kühlschrank stillgelegt. Die Stromfirma teilte nach einem Anruf bei der “Power-outage” Hotline mit, dass seit 08:00 eine Crew vor Ort sei und mit den Reparaturarbeiten begonnen habe. Wie lange die Reparatur dauern würde, konnte man nicht sagen. So fuhr ich dann los, um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Schon an der nächsten Einmündung in die grössere Strasse wurde ich “fündig”:
Die Stromleitungen hingen schief, schienen abgehängt zu sein. Nach einem Blick um die Kurve entdeckte ich die Reparaturfahrzeuge der Stromfirma und auf dem nächsten Strommasten entdeckte ich einen Arbeiter, der an den Isolatoren herumhantierte. Unser Quartier und der weiter nordöstlich gelegene Teil der Ortschaft waren offenbar ohne Strom. Nach einem kurzen Gespräch mit den Arbeitern wurde klar, warum trotz schönem, windstillem Wetter ein Stromausfall entstanden war: Der gefrässige Biber, der schon weitere Bäume entlang der Strasse gefällt hatte, war diesmal offenbar besonders hungrig und hatte eine grosse Aspe / Poppel gefällt, welche dann direkt auf die Stromleitung gefallen war. Nicht sicher, ob der Biber das überlebt hat, doch falls in ein paar Tagen wieder der Strom ausfallen wird, dann fällt/frisst er wohl weiterhin nacheinander alle Bäume entlang dem Fluss (eigentlich frisst er die Bäume ja nicht auf, sondern knabbert an den Blättern, den kleinen Ästen und nagt dann grössere Äste ab, um seinen Biberdamm zu verdichten/zu erweitern). Falls es mir noch gelingt, werde ich ein paar Fotos der abgenagten Bäume machen. So mussten wir kurzerhand unsere Camping-Ausrüstung mobilisieren, um einen Morgenkaffee zu brauen und warmes Wasser zu machen. Kein Internet, kein Licht, kein Kühlschrank/Gefrierer, keine Wasserpumpe!
Erst wenn man hier draussen lebt, merkt man, wie wir heutzutage auf solche Annehmlichkeiten angewiesen sind. Die Natur spielt da offenbar schon manchmal etwas “unfair” mit, doch eben: Wilde Tiere sind hier draussen genau so oft anzutreffen, wie die wenigen Menschen. Natur pur!
Unser Waldbord ist nun gerodet und wieder auf ein neues Jahr Wildnis vorbereitet. Der Buschwald ist etwas zurückgedrängt und die abgebrochenen Aspen/Poppels lieferten etwas Brennholz für die nächste Saison. Mehr als ein Dutzend Tannenbäume wurden gefällt und immer noch stehen genügend Bäume am Hang, um ihn zu befestigen/zu halten.
Wenn mal wieder ein Regenschauer in der Nähe niedergeht, zeigen sich immer wunderbare Regenbogen.
Die Sonne geht nun früher unter und nach 18:00 wird es bereits langsam dunkel. Ein letzter Regenbogen bevor die Sonne untergeht!
Nun ist unser diesjähriger Aufenthalt bald zu Ende und die Koffer sind bereits zur Hälfte gepackt. Schon bald heisst es “Winterzeit einrichten” und das Haus “stilllegen”.
Es wird langsam Herbst hier und die Bäume tauschen rasch ihre grünen Blätter gegen gelbe, rote und braune um. Ein herrlicher Anblick, doch noch etwas verfrüht für die Herbstsaison. Die kalten Nächte lassen die Natur ihr Blätterkleid früher tauschen, als in anderen Jahren. Dabei ist es noch nicht einmal Mitte September.
Der Herbstwald zieht auch verschiedene Tiere an, welche nun versuchen, die Früchte des späten Sommers zu ernten. Die Kühe beissen die letzten saftigen Gräser ab und suchen nun vermehrt im tiefen Wald nach weiteren essbaren Pflanzen. Die gelben Haselstauden versprechen Nüsse und Mutter Bär mit ihren 3 Kindern ist wieder aufgetaucht.
Während Mama Bär (hier nicht sichtbar) nach essbaren Pflanzen sucht, tummeln sich diese beiden kleinen Bärlein in der Wiese, rollen umher und putzen sich das Fell. Doch so schnell wie sie erschienen waren, sind sie auch wieder verschwunden. Zwei-drei Fotos und schon sind sie wieder weg!
Doch schon am nächsten Tag tauchten sie wieder auf, diesmal unmittelbar bei unserem Haus. Aber wir wurden auf sie aufmerksam. weil es schauerlich vor der Haustüre bellte oder vielmehr laut schrie. Die ganze Bärenfamilie war nur wenige Meter von uns entfernt.
Mama mit 2 Jungen erschien zuerst und sie schleckte mit der Zunge über einen der kleinen Bären. Das dritte Junge erschien etwas später, doch weshalb die kleinen Bärlein geschrien hatten, wurde uns erst am nächsten Tag klar.
Hier sind alle 4 Bären zu sehen (ein Kleines versteckt sich gerade hinter einem Busch, Mama Bär ist zuvorderst. So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie wieder im Unterholz unseres Grundstücks.
Als ich am nächsten Morgen begann, Büsche und Bäume entlang des Weges, den die Bären beschritten hatten, zu roden, entdeckte ich ein völlig zerstörtes Wespennest, das vorher so gross wie ein Fussball gewesen sein musste. Nun wurde uns klar, was geschehen war: Die kleinen Bären hatten das Wespennest entdeckt und hatten es offenbar zerschlagen/zerstört, worauf sie von den Wespen natürlich angegriffen und auch gestochen wurden. Nun ergaben die Schrei vom Vortag und das Lecken der Mutter auch einen Zusammenhang und machten so durchaus Sinn. Wir hoffen, dass diese Lektion für die kleinen Bären lehrreich war und sie sich in Zukunft merken, dass man mit einem Wespennest nicht spielen kann und dass dort kein Honig zu holen ist.
Nun sind wir gespannt, wann diese Bärenfamilie wieder auftauchen wird, denn reife Haselnüsse haben sie offenbar noch keine gefunden. Auch beim Spazerigang über unser Grundstück haben wir nicht viele Haselstauden mit Nüssen entdeckt. Offenbar war die Befruchtung im Frühjahr nicht besonders erfolgreich und der trockene Sommer hat den Pflanzen ausserdem zugesetzt, sodass die Nüsse nur spärlich gewachsen sind.
Nun ist auch die Frontseite des Hauses fertig abgeschliffen und neu gestrichen. Hoffen wir, dass der neue Anstrich ein paar Jahre hinhält und das Zedernholz gut vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützt. Nun sind noch ein paar Balken an der Seitenwand zu bearbeiten, dann sind die Wände aussen fertig renoviert. Noch bleiben uns ein paar Wochen, um auch diese Arbeiten zu erledigen.
Solange das Wetter trocken und warm bleibt, sollten sich diese Aufgaben problemlos noch abschliessen lassen. Packen wir auch diese Aufgabe noch an.
Wenn man hier frühmorgens (bei Tageslicht um 07:45) auf die Terrasse tritt und die frische Luft geniessen will, erwartet man nicht bereits Besuch. Doch als ich um die Ecke gehe, klettert gerade ein kleiner Schwarzbär auf die Terrasse. Wir beide sind völlig überrascht, denn Mama Bär ist ebenfalls nur ein paar Meter (ca. 5m) entfernt und sucht Futter. Für ein gutes Bild reicht die Zeit nicht, denn die Kamera habe ich nicht dabei und bis ich im Haus zurück bin und die Kamera gezückt habe, sind Mama Bär und die 3 Jungen bereits im Gebüsch verschwunden.
Das nennt man einen Bear-Bump !!
Bis heute sind die 4 niedlichen schwarzen Gesellen nicht mehr aufgetaucht, doch ich bin sicher, dass wenn es genug ruhig ist, werden sie wieder auf der Futtersuche vorbeikommen. Die Blätter der Büsche und Bäume verfärben sich bereits gelb und es gibt hier nicht viel Futter um diese Jahreszeit (wenig Himbeeren oder Lachsbeeren an den Stauden).
Neben den Renovationsarbeiten (die eine Seite des Hauses ist fertig, an der anderen Seite sind 2/3 gestrichen) kommen langsam voran.
Die Ostseite ist bis auf die obersten 2-3 Balken gestrichen.
Die Westseite gibt noch im hinteren Teil etwas Arbeit. Die oberen Balken streiche ich dann zu einem späteren Zeitpunkt. Wichtig ist der Wetterschutz auf dieser Seite vor allem im unteren Bereich, da das Wasser vom Dach immer auf die Terrasse tropft und so die untersten 3 Balken am meisten gefährdet sind. Die unterschiedliche Farbgebung entsteht, wenn ich nicht die gesamte alte Farbe abschleifen kann und diese dann mit der frischen Farbe überstreiche. Aber wenn die oberste Holzsschicht durch die Sonne nicht verbrannt wurde, haftet die alte Farbe sehr gut und kann nur mit viel Aufwand abgetragen werden (15 Schleifscheiben sind bereits verbraucht…).
Gestern Abend habe ich mich mit der Vollmond-Fotografie befasst, doch mangels Stativ (das blieb in diesem Jahr zuhause) gelang mir kein wirklich gutes Foto des Mondes.
Immerhin, die Kontraste sind beeindruckend (das ist nicht ein Foto bei Sonnenschein, sondern bei Vollmond).
Eigentlich sollten die von Auge sichtbaren hellen und dunklen Flecken auf der Mondoberfläche erscheinen, doch das ist mir mit diesem Foto noch nicht wirklich gelungen. Da muss ich noch etwas mehr mit der neuen Kamera üben…..
Nun stehen noch weitere Renovationsarbeiten am Haus an und die Umgebung muss noch weiter gerodet/abgeholzt werden. Es bleiben noch ein paar Wochen Zeit, um diese Arbeiten für dieses Jahr zu erledigen, bevor dann der Winter möglicherweise Einzug halten wird (ab 1. Oktober sind Winterreifen hier obligatorisch).
Jetzt sind wir gespannt auf den diesjährigen Salmon-Run (also die Wanderung der Lachse vom Meer hierher). Wieviele werden es dieses Jahr wohl schaffen, hier oben ihren Laich abzulegen, damit neue Lachse schlüpfen können bevor es Winter wird und alles zufriert?
Nun sind wir endlich wieder hier und geniessen die kanadische Wildnis – im wahrsten Sinne des Wortes. Seit unserem letzten Aufenthalt hat die Natur sich einiges zurückerobert und sich bis vor die Haustüre ausgebreitet. Man fühlt sich wie in einem Dschungel-Camp!
Die kleinen Tannenbäume und Föhren, welche wir das letzte Mal mit ca. 30-50 cm Höhe fotografiert hatten, sind in der Zwischenzeit 100-160 cm hoch und ich könnte mich schon bald als Christbaumverkäufer betätigen.
Die Föhre (etwas rechts der Bildmitte, mit mehreren Spitzen) wurde von unserem Sohn als 30 cm hohe Pflanze aus der Schule mitgebracht. Nun ist sie knapp 6-7 m hoch. Die Tannenbäume auf diesem Bild sind mehrheitlich in Christbaumgrösse oder schon zu gross für’s Wohnzimmer.
Im Gegensatz dazu haben die meisten Aspen (oder “Poppels” wie sie hier genannt werden) ihre Krone oder die ganze obere Hälfte des Stammes verloren. Diese Bäume sind zwischen 40-60 Jahre alt und haben ihr Lebensende erreicht. Im nächsten Sturmwind werden sie abbrechen und dann rasch vermodern (als Brennholz ungeeignet). Es ist nur zu hoffen, dass sie nicht auf die Elektroleitung oder unser Haus fallen werden – alles unberechenbare Faktoren (ausser man würde sie gezielt fällen – aber das ist bei diesem Dschungel nur während der Winterzeit möglich, da die Gebüsche mit ihrem Blätterwerk zu dicht sind).
Auch die Wiese (oder besser die bis zu 50 cm hohen Grasbüschel, Wildgräser und Sträucher) haben die Auffahrt überwuchert. Zum Glück gibt es hier einen “Fädelimäher”, mit dem man dieser Dinge einigermassen rasch Herr werden kann. Also ist klar, was ich in den nächsten Tagen/Wochen zu erledigen habe ;-(
Auch im Haus gibt es zahlreiche Arbeiten zu erledigen:
Die Arbeit wird uns also in den nächsten Wochen nicht ausgehen.
Hier ein Sortiment unserer Christbäume – falls jemand Interesse dafür hat, einfach melden.
Sobald wir einigermassen mit den Arbeiten nach sind, werden wir wieder einen Blog-Eintrag schreiben und Bilder zeigen.
Also mit Vollgas in den Dschungel und aufräumen.
P.S. Flug und Reise hierher verliefen soweit problemlos (eine Stunde Verspätung beim Abflug, anfangs keine elektronische Reisegenehmigung, über 100 Minuten Wartezeit bei der Autovermietung, Rauch von Waldbränden während 2 Stunden Fahrzeit von Vancouver, ….). Alles vernachlässigbare Details, wenn einer eine Reise tut.
Ein imposanter Blick aus 11’000 m Höhe auf Grönland – mit all dem schmelzenden Eis. Die Welt unter uns war mehrmals aus solch herrlicher Perspektive zu sehen.
Und nun sind wir also wieder in unserer wunderbaren kanadischen Wildnis angelangt. Tiere besuchen uns fast täglich. Die Natur spriesst und wächst und ich muss ab und zu wieder zur Säge oder Rebschere greifen, um dem Wachstum ums Haus etwas Einhalt zu gebieten. Die Christbäume vor der Haustüre gedeihen prächtig und haben neue grüne Spitzen gemacht.
Und da ist auch schon wieder der erste Bär.
Ein prächtiges Exemplar von einem braunen Schwarzbär (= Cinnamon-Bear) wälzt sich in der blühenden Löwenzahnwiese neben dem Wohnwagen, zieht knurrend eine Runde um denselben und verschwindet im Gebüsch. Die ganze Aktion dauert wenige Minuten und schon ist er aus unserem Gesichtsfeld verschwunden.
Kaum schaut man auf, wird man von den kleinen, tollen Vögelchen umschwirrt, die durch ihren Tanz in der Luft auf das fehlende Zuckerwasser aufmerksam machen: Die Kolibri sind auch schon wieder da und begehren ihren süssen Trank. Waren es anfangs zwei dieser Hummingbirds (die brauchen ca. 3 Tage um einen Zuckerwasserbehälter zu leeren), so sind es in der Zwischenzeit bereits deren 6-7 und 5 dl Zuckerwasser sind innert 24 Stunden verschwunden. Also heisst es: Zuckerwasser bereitstellen, Wasser abkochen, mischen und abfüllen.
Beim Aufräumen ums Haus bin ich dann dem Nest der kleinen Vögelchen offenbar etwas zu nahe gekommen. Die Kolibri mögen das gar nicht und begannen mich mit wilden Flattern und lautem Zwitschern zu attakieren. Kaum zu glauben, wie einem diese kleinen Vögel mit ihrem Verhalten einschüchtern können!
Da in den letzten Tagen Regenwetter angesagt war, habe ich gewisse Aktivitäten ins Haus verlegt. Die Modelleisenbahn wurde aus dem Winterschlaf geweckt und hat sich über die kalte Jahreszeit gut bewährt. Keine verzogenen Schienen oder aufgeplatzten Gebirge. Nun wurde die Landschaft weiter gestaltet, die Tunnels aufgebaut und der Schienenunterbau geplant.
Die ganze Anlage wurde nochmals um einen halben Meter nach vorne verschoben, damit wir noch die schützenden Vorhänge montieren konnten.
Nach ein paar Testfahrten mit den mitgebrachten Wagen und Lokomotiven zeigen sich auch gewisse Schwierigkeiten und Probleme in der Anlage: Die Kuvenradien sind teilweise für die langen US-Modelle zu eng. Die Fahrgestelle der Wagen werden dabei an Weichen aus der Schienenführung gedrückt und der Zug entgleist. Diese Problematik ist wohl kaum zu korrgieren und die “überlangen” Wagen müssen wohl in der Schachtel bleiben oder als Exponate ohne Fahrfunktion aufs Abstellgeleise. Auch die Tunnels sind höhenmässig zu knapp bemessen, die Öffnungen müssen vergrössert werden. Also müssen die Berge “angehoben” und die Steigungen angepasst werden; kein einfaches Unternehmen, doch am Ende klappte alles und die Container-Wagen verschwinden mit knapp 2 mm Freiraum im Tunnel.
Das Leben hier ist spannend, das Wetter abwechslungsreich und überraschend (raus, rein, Regenjacke an, ab,..) und die Tiere statten uns immer mal wieder einen Besuch ab, sei es nun das Steifenhörnchen, das genüsslich vor unserem Fenster eine Löwenzahnblüte verspeist oder Mama Reh, die mit ihrem Neugeborenen auf der Strasse vor dem Haus die ersten Gehversuche unternimmt (das Rehkitz ist kaum ein-zwei Tage alt). Langsam spazieren sie zusammen die Waldstrasse entlang, Mama voraus um den Weg zu sichern, das kleine stolpern und hoppelnd hinterher. Warum muss der Löwenzahn dieses Jahr nur so hoch gewachsen sein…
Es wird still, die Tiere verschwinden im schützenden Wald, das Vogelgezwitscher verstummt. Die Nacht bricht herein, Zeit zum Schlafen (für die einen), Beginn der Jagd für die anderen. Eine Fledermaus gleitet lautlos vor dem Fenster vorbei und schnappt sich noch die letzten Mücken und Insekten, die über der Terrasse tanzen.
Gute Nacht, bis zum nächsten Mal.
Ihr fragt Euch sicher, was wir da am Ende der Welt im Winter so alles machen. Die Antwort dazu ist komplex einfach – eigentlich nichts! Wir geniessen die Ruhe im warmen Obergeschoss (dort ist es am wärmsten), backen uns unsere eigenen Pizza’s und kreieren das Kugelbrot.
Eine besondere Köstlichkeit zu Minestrone Suppe, aus dem Rest des Pizza-Teigs gebacken. Wir sind also kulinarisch kreativ und bereiten viele unserer alltäglichen Nahrungsmittel selber frisch zu – soweit das im Winter möglich ist. Bierbrot backen, Salate kreieren (z.B. Baby-Spinatblätter mit Baumnusskernen, getrockneten Cranberries und kleinen Orange-Stückchen, an einer Weinessig-Balsamico-Sauce) und genüssliche Saucen zu unserem Fleisch abschmecken.
Daneben gibt es ganz alltägliche Tätigkeiten wie heizen (unser kleiner Ofen glüht fast, bei -10 Grad draussen, damit wir wenigstens 21 Grad im unteren Geschoss hinkriegen), Holzschleppen (wir verbrauchen derzeit 2-3 Bananenschachteln pro Tag, 1 Schachtel mehr als ursprünglich vorgesehen), Zufahrtsstrasse von der Eisschicht befreien (der gepflügte Weg erweist sich als veritable “Eisbahn”, mit 5-8 cm massivem Eis).
Immerhin haben wir es geschafft, dass sich der Truck (mit rund 3 Tonnen Eigengewicht) auf dem Eis selbstständig an einem Nachmittag um rund 50 cm bergab bewegt hat, mit angezogener Handbremse – versteht sich. Leider haben wir für unser Auto noch keine Schlittschuhe gefunden, aber die wären im Moment passend !
Dazwischen erledigen wir auch die Buchhaltungen unserer Kunden oder spielen etwas Modell-Eisenbahn. Die Anlage ist (nach der Erweiterung um den Brückenteil – links im Bild) und einer Fehlerkorrektur im Bahnhof fast fertig.
Jetzt beginnt die Landschaftsgestaltung (mit Styrofoam fabriziere ich vorgeformte Gebirge, die dann noch mit Spachtelmasse fertig ausgestaltet werden) und die elektrische Verdrahtung (ich bleibe aber Analog, keine digitale Steuerung). Die ersten Wagen sind bereits im Bahnhof parkiert und die Lok kann über die improvisierten Steigungen in die obere Ebene gelangen. So langsam nimmt die Sache Form an.
Ihr seht, es wird uns nicht langweilig hier draussen. Und wenn mal Langeweile aufkommen würde, dann nehmen wir unseren Truck und machen einen tage-langen Ausflug in die Stadt, um wieder Esswaren, Getränke und Treibstoff zu holen. Immerhin sind das rund 170 km über Eisstrassen, mit Elch-Begegnung, überladenen Holzlastwagen (bis zu 70 Tonnen Holz auf rasenden Semi’s, denen man besser nicht in die Quere kommt, weil sie nicht bremsen können) und einer herrlichen Winterlandschaft mit überfrierendem Nebel.
Die einen von uns lesen kiloweise Bücher, wir hören den ganzen Tag Musik (so laut wie wir wollen und keiner reklamiert), surfen mit der limiterten Bandbreite etwas im Internet herum oder schauen uns einen der mitgebrachten Filme an (die Auswahl und Möglichkeiten der lokalen Bibliothek haben wir schon fast ausgeschöpft, ein Grossteil der dort erhältlichen Filme entspricht nicht unseren Vorstellungen).
Abenessen mit Kerzenlicht, gemütliches Ausspannen vor dem Kaminfeuer und kuscheliges Schlafen im “boden-nahen Bett” – schon wieder ist ein Tag vorbei.
Mit all diesen täglichen Herausforderungen bleiben wir auf jeden Fall auch an Ende der Welt fit !
Seit den zahlreichen Schneefällen der vergangenen Tage haben sich die Temperaturen eher wieder nach oben bewegt. Es tropft vom Dach und die Eiszapfen sind bereits heruntergefallen. Zum Glück kam heute der Schneepflug und machte unsere Strasse wieder befahrbar. Nun können wieder bis vor’s Haus fahren und müssen unseren Truck nicht unten an der Strasse parkieren.
Der viele (nasse) Schnee hatte uns in den vergangenen Tagen wieder gezeigt, dass hier nicht alles selbstverständlich ist, vor allem nicht eine regelmässige Stromversorgung. Im Viertelstunden-Takt ist der Strom jeweils kurz ausgefallen, weil Bäume sich unter ihrer Schneelast gebogen und die Stromleitungen berührt hatten. Insgesamt haben wir mehr als 20 Stromausfälle in zwei Tagen gehabt. Stabiles Internet, geruhsames Lesen eines Buches oder Basteln an der Modelleisenbahn waren während dieser Zeit “Wunschdenken” geworden.
Vor kurzem hat uns der Sonnenaufgang am Morgen diesen wunderbaren Himmel “hingezaubert”. Ein herrlicher Sonnenaufgang perfekt zum Frühstück 🙂
Ansonsten gehen wir das neue Jahr geruhsam an und lassen etwas die Seele baumeln, um uns mit neuen Ideen und Plänen für das angebrochene Jahr vorzubereiten.
Die Winterstimmung passt ideal dazu, im Kamin prasselt den ganzen Tag ein wärmendes Feuer und wir geniessen die Ruhe.
Willkommen im 2019 und alles Gute für unsere Kollegen, Familien und Freunde !!
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