Nun wird der Herbstwald zu einer golden leuchtenden Farbenpracht, die jeden Tag mehr verblasst. Die Blätter fallen bei jedem Windstoss. Noch sind die Temperaturen angenehm warm (fast überdurchschnittlich) und auch Fliegen, Mücken und andere Insekten wissen das zu schätzen. So wird man bei der Arbeit draussen dauernd “umschwärmt”.
Am vergangenen Wochenende haben wir es dank unseren Freunden nun doch noch auf den Berg geschafft. Die Aussicht ist mächtig!
Man sieht über die Cariboo-Mountains bis zu den Rocky Mountains in der Nähe von Jasper (die schneebedeckten Berge in der Ferne).
Leider ist auch die Aussicht auf die verbrannten Wälder gut sichtbar und weniger überwältigend.
Die braunen Flächen stammen von den grossen Waldbränden im Jahr 2018. Nur noch Teile des Waldes sind nutzbar oder lebendig. Es wird Jahre dauern, bis sich der Wald erholt hat. Leider war dieses Feuer offenbar von Menschen verursacht worden und nicht durch Blitzschlag entstanden.
Gestern hatten wir von morgens 5 Uhr bis um 14:20 am Nachmittag keinen Strom. Die Notbatterien waren rasch aufgebraucht, Wasserpumpe und Kühlschrank stillgelegt. Die Stromfirma teilte nach einem Anruf bei der “Power-outage” Hotline mit, dass seit 08:00 eine Crew vor Ort sei und mit den Reparaturarbeiten begonnen habe. Wie lange die Reparatur dauern würde, konnte man nicht sagen. So fuhr ich dann los, um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Schon an der nächsten Einmündung in die grössere Strasse wurde ich “fündig”:
Die Stromleitungen hingen schief, schienen abgehängt zu sein. Nach einem Blick um die Kurve entdeckte ich die Reparaturfahrzeuge der Stromfirma und auf dem nächsten Strommasten entdeckte ich einen Arbeiter, der an den Isolatoren herumhantierte. Unser Quartier und der weiter nordöstlich gelegene Teil der Ortschaft waren offenbar ohne Strom. Nach einem kurzen Gespräch mit den Arbeitern wurde klar, warum trotz schönem, windstillem Wetter ein Stromausfall entstanden war: Der gefrässige Biber, der schon weitere Bäume entlang der Strasse gefällt hatte, war diesmal offenbar besonders hungrig und hatte eine grosse Aspe / Poppel gefällt, welche dann direkt auf die Stromleitung gefallen war. Nicht sicher, ob der Biber das überlebt hat, doch falls in ein paar Tagen wieder der Strom ausfallen wird, dann fällt/frisst er wohl weiterhin nacheinander alle Bäume entlang dem Fluss (eigentlich frisst er die Bäume ja nicht auf, sondern knabbert an den Blättern, den kleinen Ästen und nagt dann grössere Äste ab, um seinen Biberdamm zu verdichten/zu erweitern). Falls es mir noch gelingt, werde ich ein paar Fotos der abgenagten Bäume machen. So mussten wir kurzerhand unsere Camping-Ausrüstung mobilisieren, um einen Morgenkaffee zu brauen und warmes Wasser zu machen. Kein Internet, kein Licht, kein Kühlschrank/Gefrierer, keine Wasserpumpe!
Erst wenn man hier draussen lebt, merkt man, wie wir heutzutage auf solche Annehmlichkeiten angewiesen sind. Die Natur spielt da offenbar schon manchmal etwas “unfair” mit, doch eben: Wilde Tiere sind hier draussen genau so oft anzutreffen, wie die wenigen Menschen. Natur pur!
Unser Waldbord ist nun gerodet und wieder auf ein neues Jahr Wildnis vorbereitet. Der Buschwald ist etwas zurückgedrängt und die abgebrochenen Aspen/Poppels lieferten etwas Brennholz für die nächste Saison. Mehr als ein Dutzend Tannenbäume wurden gefällt und immer noch stehen genügend Bäume am Hang, um ihn zu befestigen/zu halten.
Wenn mal wieder ein Regenschauer in der Nähe niedergeht, zeigen sich immer wunderbare Regenbogen.
Die Sonne geht nun früher unter und nach 18:00 wird es bereits langsam dunkel. Ein letzter Regenbogen bevor die Sonne untergeht!
Nun ist unser diesjähriger Aufenthalt bald zu Ende und die Koffer sind bereits zur Hälfte gepackt. Schon bald heisst es “Winterzeit einrichten” und das Haus “stilllegen”.
Nun setzt die Regenzeit ein – “endlich” würden die Kanadier sagen. Das kalte Nass wird dringend benötigt, denn auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar. Gemäss Aussagen der Behörden von British Columbia war dies die schlimmste Waldbrand-Saison seit Beginn der Aufzeichnungen (sowohl bezüglich der Anzahl Brände, der dabei vernichteten Fläche, welche abbrannte, als auch der dadurch entstandenen Schäden – rund 190 Gebäude wurden alleine im Raum Kelowna vernichtet, davon zwei grössere Hotel-Ressorts).
Hier bei uns ist alles sehr trocken, auf den Wiesen wuchs in den letzten 4-5 Wochen fast kein Gras mehr und die Bauern haben ihre Kühe aus den offenen Weideflächen in den Wäldern zurückgeholt. Im Oktober beginnt jetzt dann die Jagdsaison und auch die Wildtiere haben sich bereits versteckt/zurückgezogen. Seit 2 Wochen haben wir weder Bären noch Rehe bei uns gesehen.
Die Blätter fallen von den Bäumen und die gelbe Pracht liegt braun am Boden und beginnt den natürlichen Verfaulungsprozess, um im nächsten Frühjahr wieder Nahrung für die jungen Bäume zu liefern.
Unser Ofen wird fast jeden Tag in Betrieb genommen und die Temperaturen sind schon gerne einmal gegen den Gefrierpunkt. Noch ist kein Schnee gefallen und der Boden ist weich und nass. Die Strassen werden zu glitschigen Dreckschleudern und unser Auto hat bereits den typischen “Cariboo-Anstrich” (bis zu den Türgriffen hinauf braun, das Nummernschild nicht mehr lesbar). Zusammen mit den feuchten Blättern auf der Fahrbahn und den ständig zu schnell fahrenden lokalen Bewohnern gibt es dann gerne so manche “Landung im Strassenbord” oder auf dem Dach.
Die Stämme der Aussenwände konnten wir dank ein paar Tagen mit trockenem Wetter fertig streichen und nun sind die Log’s für den Winter geschützt.
Die oberen Stämme werden eher selten nass und der Imprägnierungsschutz hält noch ein paar Jahre. Nun muss noch die Umgebung fertig zurückgeschnitten werden und dann haben wir die Ziele für den diesjährigen Aufenthalt erreicht und werden wieder zurückreisen.
Zwischendurch gibt es tolle Wettersituation und die Regenbogen scheinen riesig gross und farbig zu leuchten, obwohl es schon bald Nacht wird.
Nun werden die Tage rasch kürzer, denn wir befinden uns hier ungefähr auf der Höhe von Hannover in Norddeutschland, also ein Stück nördlicher als die Schweiz.
Schon bald heisst es also wieder “Koffer packen” !
Es wird langsam Herbst hier und die Bäume tauschen rasch ihre grünen Blätter gegen gelbe, rote und braune um. Ein herrlicher Anblick, doch noch etwas verfrüht für die Herbstsaison. Die kalten Nächte lassen die Natur ihr Blätterkleid früher tauschen, als in anderen Jahren. Dabei ist es noch nicht einmal Mitte September.
Der Herbstwald zieht auch verschiedene Tiere an, welche nun versuchen, die Früchte des späten Sommers zu ernten. Die Kühe beissen die letzten saftigen Gräser ab und suchen nun vermehrt im tiefen Wald nach weiteren essbaren Pflanzen. Die gelben Haselstauden versprechen Nüsse und Mutter Bär mit ihren 3 Kindern ist wieder aufgetaucht.
Während Mama Bär (hier nicht sichtbar) nach essbaren Pflanzen sucht, tummeln sich diese beiden kleinen Bärlein in der Wiese, rollen umher und putzen sich das Fell. Doch so schnell wie sie erschienen waren, sind sie auch wieder verschwunden. Zwei-drei Fotos und schon sind sie wieder weg!
Doch schon am nächsten Tag tauchten sie wieder auf, diesmal unmittelbar bei unserem Haus. Aber wir wurden auf sie aufmerksam. weil es schauerlich vor der Haustüre bellte oder vielmehr laut schrie. Die ganze Bärenfamilie war nur wenige Meter von uns entfernt.
Mama mit 2 Jungen erschien zuerst und sie schleckte mit der Zunge über einen der kleinen Bären. Das dritte Junge erschien etwas später, doch weshalb die kleinen Bärlein geschrien hatten, wurde uns erst am nächsten Tag klar.
Hier sind alle 4 Bären zu sehen (ein Kleines versteckt sich gerade hinter einem Busch, Mama Bär ist zuvorderst. So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie wieder im Unterholz unseres Grundstücks.
Als ich am nächsten Morgen begann, Büsche und Bäume entlang des Weges, den die Bären beschritten hatten, zu roden, entdeckte ich ein völlig zerstörtes Wespennest, das vorher so gross wie ein Fussball gewesen sein musste. Nun wurde uns klar, was geschehen war: Die kleinen Bären hatten das Wespennest entdeckt und hatten es offenbar zerschlagen/zerstört, worauf sie von den Wespen natürlich angegriffen und auch gestochen wurden. Nun ergaben die Schrei vom Vortag und das Lecken der Mutter auch einen Zusammenhang und machten so durchaus Sinn. Wir hoffen, dass diese Lektion für die kleinen Bären lehrreich war und sie sich in Zukunft merken, dass man mit einem Wespennest nicht spielen kann und dass dort kein Honig zu holen ist.
Nun sind wir gespannt, wann diese Bärenfamilie wieder auftauchen wird, denn reife Haselnüsse haben sie offenbar noch keine gefunden. Auch beim Spazerigang über unser Grundstück haben wir nicht viele Haselstauden mit Nüssen entdeckt. Offenbar war die Befruchtung im Frühjahr nicht besonders erfolgreich und der trockene Sommer hat den Pflanzen ausserdem zugesetzt, sodass die Nüsse nur spärlich gewachsen sind.
Nun ist auch die Frontseite des Hauses fertig abgeschliffen und neu gestrichen. Hoffen wir, dass der neue Anstrich ein paar Jahre hinhält und das Zedernholz gut vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützt. Nun sind noch ein paar Balken an der Seitenwand zu bearbeiten, dann sind die Wände aussen fertig renoviert. Noch bleiben uns ein paar Wochen, um auch diese Arbeiten zu erledigen.
Solange das Wetter trocken und warm bleibt, sollten sich diese Aufgaben problemlos noch abschliessen lassen. Packen wir auch diese Aufgabe noch an.
Nicht lustig, wenn man draussen einen dichten Rauchschleier hat, der die Sonne am Mittag orange erscheinen lässt!
Es ist Waldbrand-Saison hier in British Columbia und obwohl wir diesmal von den Feuern nicht direkt betroffen sind, gelangen die gigantischen Rauchwolken bis hierher (teilweise über 200 km vom eigentlichen Brandherd entfernt).
Diesmal hat es eine andere Region im Süden von B.C. (Osoyoos, Kelowna, Shuswap Lake, westlich von Lillooet) und ganz im Norden von B.C. (Grenze zu Alberta) getroffen. Während es in der Cariboo-Region fast keine Feuer hat, wüten die anderen Feuer so schlimm wie noch selten. Die Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern ist bereits abgebrannt, und eine Besserung ist noch nicht wirklich in Sicht.
Aktuelle Karte mit den Feuern der südlichen Region:
Draussen arbeiten ist, wie wenn man mitten in einem Kamin drin stecken würde – permanenter Rauchgeschmack in Nase und Mund. So musste ein Teil der geplanten Arbeiten auf die Periode nach den zwei Regentagen verschoben werden. Dieser Regen hat nun etwas bessere Luft gebracht, doch die Feuer sind dadurch leider noch nicht gelöscht worden. Einige Waldbrände werden vermutlich noch bis Ende September oder Oktober brennen. Leider hat es diesmal mehr als 180 Häuser getroffen, welche den beiden grossen Feuer bei Kelowna zum Opfer gefallen sind. Der Wind hat die Glutfunken sogar über den See geweht und auf der anderen Seite ebenfalls neue Feuer entfacht.
Die Sicht von unserer Terrasse war deshalb mehrere Tage “getrübt”.
Nach einem Wechsel der Windrichtung hat es heute nun aufgeklart, bei leichter Wolkenbedeckung. So hat die erste Hälfte der Frontseite unseres Hauses den dringend benötigten Auffrischungs-Anstrich erhalten.
Nun kommen weitere Seiten des Hauses dran, bis dann die meisten Balkenlagen den goldbraunen Anstrich erhalten haben. Leider müssen dieselben zuerst abgeschliffen werden, was eine Arbeit mit Maske bedeutet, da der alte Anstrich zusammen mit dem feinen Staub der sonnenverbrannten Zederholzschicht zu Atembeschwerden oder Husten führen kann. Eine Dusche ist am Ende dieser Arbeit Pflicht, da der Staub teilweise milimeterdick auf Haaren und Gesicht klebt!
Ansonsten betätige ich mich bei gutem Wetter als “Gebüsch-Zerleger” und “Christbaum-Baumfäller” (von diesen hat es sicher 200 Stück gegeben). Langsam lichtet sich der Dschungel und die Umgebung macht wieder einen gepflegten Eindruck.
Hoffen wir auf rauchfreie Zeiten und genügend Regen, damit es der Natur hier bald etwas besser geht.
Nun sind wir endlich wieder hier und geniessen die kanadische Wildnis – im wahrsten Sinne des Wortes. Seit unserem letzten Aufenthalt hat die Natur sich einiges zurückerobert und sich bis vor die Haustüre ausgebreitet. Man fühlt sich wie in einem Dschungel-Camp!
Die kleinen Tannenbäume und Föhren, welche wir das letzte Mal mit ca. 30-50 cm Höhe fotografiert hatten, sind in der Zwischenzeit 100-160 cm hoch und ich könnte mich schon bald als Christbaumverkäufer betätigen.
Die Föhre (etwas rechts der Bildmitte, mit mehreren Spitzen) wurde von unserem Sohn als 30 cm hohe Pflanze aus der Schule mitgebracht. Nun ist sie knapp 6-7 m hoch. Die Tannenbäume auf diesem Bild sind mehrheitlich in Christbaumgrösse oder schon zu gross für’s Wohnzimmer.
Im Gegensatz dazu haben die meisten Aspen (oder “Poppels” wie sie hier genannt werden) ihre Krone oder die ganze obere Hälfte des Stammes verloren. Diese Bäume sind zwischen 40-60 Jahre alt und haben ihr Lebensende erreicht. Im nächsten Sturmwind werden sie abbrechen und dann rasch vermodern (als Brennholz ungeeignet). Es ist nur zu hoffen, dass sie nicht auf die Elektroleitung oder unser Haus fallen werden – alles unberechenbare Faktoren (ausser man würde sie gezielt fällen – aber das ist bei diesem Dschungel nur während der Winterzeit möglich, da die Gebüsche mit ihrem Blätterwerk zu dicht sind).
Auch die Wiese (oder besser die bis zu 50 cm hohen Grasbüschel, Wildgräser und Sträucher) haben die Auffahrt überwuchert. Zum Glück gibt es hier einen “Fädelimäher”, mit dem man dieser Dinge einigermassen rasch Herr werden kann. Also ist klar, was ich in den nächsten Tagen/Wochen zu erledigen habe ;-(
Auch im Haus gibt es zahlreiche Arbeiten zu erledigen:
Die Arbeit wird uns also in den nächsten Wochen nicht ausgehen.
Hier ein Sortiment unserer Christbäume – falls jemand Interesse dafür hat, einfach melden.
Sobald wir einigermassen mit den Arbeiten nach sind, werden wir wieder einen Blog-Eintrag schreiben und Bilder zeigen.
Also mit Vollgas in den Dschungel und aufräumen.
P.S. Flug und Reise hierher verliefen soweit problemlos (eine Stunde Verspätung beim Abflug, anfangs keine elektronische Reisegenehmigung, über 100 Minuten Wartezeit bei der Autovermietung, Rauch von Waldbränden während 2 Stunden Fahrzeit von Vancouver, ….). Alles vernachlässigbare Details, wenn einer eine Reise tut.
Also das Wetter ist in den letzten nich wirklich besser geworden. Tägliche Regengüsse erschweren die Arbeiten im Freien oder man wird mal wieder nass. Bei knapp 15° C ist das nicht wirklich eine Erholung, man holt sich da eher einen Schnupfen im Sommer. Aber wenigstens keine Waldbrände!
Die Fassade an der Garage ist nun fertig installiert.
Das Holz ist wieder aufgeschichtet und für den Winter verpackt.
Somit fehlt nun nur noch die Verkleidung am Tor. Die Elemente sind bestellt, aber die Lieferung dauert (wie nicht anders zu erwarten) 1-2 Wochen. Vielleicht kriegen wir das aber doch noch rechtzeitig hin.
Das lässt mir Zeit, um ander Modelleisenbahn weiter zu arbeiten. Die Landschaft ist fast fertig gestaltet und ich bin nun mit der Einfärbung der Oberflächen, Felspartien und Gewässer beschäftigt.
Auch eine erste Abbildung der Naturgegebenheiten habe ich ausprobiert und das Gelände noch ein wenig farbiger gestaltet.
In den nächsten Tagen folgt nun ein Versuch zur Einschotterung der Geleise. Ich werde verschiedene Methoden ausprobieren und dann schauen, was sich am besten bewährt (Bild folgt).
Auch in unserer Umgebung gibt es immer mal wieder Neuerungen.
Die Westseite des Hauses sieht nun mit dem heranwachsenden Tannen recht ansprechend aus. Die Gestrüppe und Büsche sind zurückgestutzt und vor allem Himbeeren gedeihen nun herrlich. Mal schauen, ob es dieses Jahr wieder eine erfolgreiche Ernte gibt.
Auch den Tieren gefällt unsere Umgebung. Der junge Rehbock hat sich auf jeden Fall wohl gefühlt und von allem ein wenig probiert. Da ein paar Blätter genascht, dort ein paar junge Pflanzen angeknabbert.
Er liess sich durch meine Anwesenheit auf der Terrasse nicht gross beirren und wanderte von einem Leckerbissen zum nächsten. Wohl bekomms!
Heute früh haben wir dann auch ein einzigartiges Exemplar von einem Nachtfalter an unserem Fenster gefunden.
Der Falter hing ganz ruhig ander Wand und ist etwa Hand-gross, also ca. 15-18 cm breit. Ein solch grosses Exemplar habe ich noch nie gesehen. Eine Fledermaus kann sich an diesem Exemplar problemlos überessen.
Die Blumen gedeihen auf dem ganzen Grundstück prächtig. Es ist eine riesige Blumenwiese mit Margeriten (Leucanthemum), Weidenröschen (Epilobium), rote Akalei (Aquilegia), gelbem Türkenbund (Lilium martagon). Einzig die Echinacea-Blume habe noch nicht gesehen. Eine Zusammenstellung unserer Blumen findet ihr hier abgebildet.
Die Temperaturen sind etwas gestiegen, sodass wir wenigstens nicht mehr heizen müssen.
Willkommen im kanadischen Sommer 🙂
Immer wieder dürfen wir besondere Besucher auf unserem Grundstück willkommen heissen. Vor kurzem kam ein alter Bekannter vorbei, liess sich aber leider nur von hinten ablichten.
Der wohlgenährte braune Schwarzbär wurde wohl durch die in der Nähe weilenden Kühe in seiner Verpflegungspause gestört. Und so konnten wir beobachten, wie er sich trotz Grösse und Gewicht (er wiegt sicher um die 100 kg) zügig und wendig unsere Zufahrtsstrasse hinunter bewegt, mit Eleganz und Geschmeidigkeit durch den Stacheldrahtzaun glitt, sich auf der Strasse noch kurz umdrehte und gemächlich davon trottete. Beeindruckend, ein stolzes Bärentier!
Die kleinen Gäste am Zuckerwasser-Esstisch können recht laut werden und ein spezielles Zwitschern erfüllt dann die Luft. Wenn wir auf der Terrasse essen, ist es immer gefährlich, nicht mit den kleinen, rasanten Tieffliegern zusammen zu stossen. Aufgrund des grossen Flatter-Aufkommens sahen wir uns gezwungen, den grossen Zuckerwasser-Feeder aufzuhängen.
Dieser Behälter hat 6 Sitzplätze, aber offenbar ebenso viele Schwebeplätze. Oft ist ein wildes Gepiepse zu hören, wenn sie sich um die freien Plätze balgen, flattern und sich gegenseitig vom Feeder wegjagen. Dann gibt es eine wilde Verfolgungsjagd ums Haus herum. Doch 6 Sekunden später flattern sie schon wieder neben dem Feeder. Das ganze Geflatter scheint aber auch ein Spiel zu sein. Offenbar machen diese Spielereien auch durstig und wir sind bereits bei ca. 7 dl Zuckerwasser pro Tag angelangt, Tendenz steigend. Da ist auch der grosse Behälter nach 2 Tagen schon wieder leer. Zur Stillung dieses Heisshungers müssten wohl hunderte von Blumen in der Nähe blühen, um den Süsswarenbedarf decken zu können! Es ist wie am Zuckerwatte-Stand bei der Chilbi – ein reges Treiben von früh bis Einnachten.
Die Rehkuh, welche mit ihrem neugeborenen Kitz vor ein paar Tagen vorbeispaziert ist, scheint sich mit ihrem Nachwuchs ganz in der Nähe (innerhalb unserer Umzäunung) niedergelassen zu haben, sodass das Kitz nicht von den durch die Büsche streifenden Kühen aufgescheucht oder zertrampelt wird. Die Mutter selber spaziert beinahe jeden Tag irgendwo über das Grundstück und knabbert genüsslich an den frischen Blättern der Lachsbeeren, schnappt sich ein paar junge Triebe der Weidenröschen (siehe Bild) oder verspeisst gemütlich ein paar zarte Himbeerblätter.
Leider hat sie bisher das junge Rehkitz noch nicht mitgebracht, doch in ein paar Tagen wird das sicher bald seiner Mutter auf Schritt und Tritt folgen. Wir müssen jeden Tag vorsichtig sein, wenn wir raus gehen, damit wir die beiden nicht erschrecken. Häufig ist die Reh-Mutter nur knapp 10 m von mir entfernt und eigentlich recht zutraulich, aber immer noch misstrauisch. Da klappt sie schon mal die Ohren ganz nach hinten, um auch unerwartete Geräusche hinter sich wahrnehmen zu können. Natur pur!
Die Landschaftsgestaltung der Modelleisenbahn nimmt langsam tolle Formen an. Tunnels und Steigungen werden modelliert, der See ist langsam am Entstehen und schon bald fehlt nur noch das Wasser darin. Die Modelliermasse erlaubt einfache und effiziente Gestaltung und ist nach 2-3 Tagen bereits trocken und ausgehärtet. Nun sind noch ein paar Berge, sanfte Steigungen und Übergänge fertig zu gestalten. Danach geht es an die farblichen Aspekte, die Wiesen und Wälder, die Häuser und Bahngebäude. Nachdem das Farbset nun eingetroffen ist, wird auch dieser Tätigkeit wohl nicht mehr viel im Wege stehen.
Auch im Grossen hege und pflege ich unsere Umgebung, um der Wildnis “die notwendige Pflege” zukommen zu lassen. Da müssen schon ein paar unartige Pflanzen weggeschnitten werden, ein paar Lachsbeeren-Stauden gekürzt oder einige Disteln umgelegt werden. Dazwischen gedeihen unsere Tannenbäume nun prächtig und in 2-3 Jahren werden wir problemlos den lokalen Christbaum-Markt beliefern können. Leider ist hier draussen die Nachfrage relativ gering – wir sind ja schliesslich am Ende der Welt und jeder hier hat seine eigenen paar Aren Grundstücksfläche mit Tannenbäumen. Vielleicht lässt sich damit also doch kein Geld verdienen 🙁
Nach den heutigen Regengüssen scheint nun wieder die Sonne, also höchste Zeit, draussen nach dem Rechten zu sehen – schnipp, schnapp…
Seit den zahlreichen Schneefällen der vergangenen Tage haben sich die Temperaturen eher wieder nach oben bewegt. Es tropft vom Dach und die Eiszapfen sind bereits heruntergefallen. Zum Glück kam heute der Schneepflug und machte unsere Strasse wieder befahrbar. Nun können wieder bis vor’s Haus fahren und müssen unseren Truck nicht unten an der Strasse parkieren.
Der viele (nasse) Schnee hatte uns in den vergangenen Tagen wieder gezeigt, dass hier nicht alles selbstverständlich ist, vor allem nicht eine regelmässige Stromversorgung. Im Viertelstunden-Takt ist der Strom jeweils kurz ausgefallen, weil Bäume sich unter ihrer Schneelast gebogen und die Stromleitungen berührt hatten. Insgesamt haben wir mehr als 20 Stromausfälle in zwei Tagen gehabt. Stabiles Internet, geruhsames Lesen eines Buches oder Basteln an der Modelleisenbahn waren während dieser Zeit “Wunschdenken” geworden.
Vor kurzem hat uns der Sonnenaufgang am Morgen diesen wunderbaren Himmel “hingezaubert”. Ein herrlicher Sonnenaufgang perfekt zum Frühstück 🙂
Ansonsten gehen wir das neue Jahr geruhsam an und lassen etwas die Seele baumeln, um uns mit neuen Ideen und Plänen für das angebrochene Jahr vorzubereiten.
Die Winterstimmung passt ideal dazu, im Kamin prasselt den ganzen Tag ein wärmendes Feuer und wir geniessen die Ruhe.
Willkommen im 2019 und alles Gute für unsere Kollegen, Familien und Freunde !!
Nachdem es in den letzten Tagen des alten Jahres fast jeden Tag geschneit hat, liegen nun gut 45 cm Schnee. Auch die Temperaturen waren in den vergangenen Tagen recht winterlich mit bis zu -15 Grad. Da musste der Ofen den ganzen Tag kräftig “gefüttert” werden, damit die Temperaturen einigermassen erträglich waren.
Von den meisten Christbäumchen schaut nur noch die Spitze aus dem Schnee.
Es ist eine wunderbare Winterlandschaft, die natürlich alle Vor- und Nachteile des kanadischen Winters umfasst: Eiskratzen an den Autoscheiben, freischaufeln des Fahrzeugs, 4-Radantrieb um aus unserem Parkplatz auf die Strasse zu kommen, vorsichtige Fahrweise auf den Strassen wegen Schneeverwehungen und natürlich Beachten der übrigen Verkehrsteilnehmer (welche oft durch dicke Schneeladungen auf dem Autodach, herumfliegende Eisbrocken und fliegende Steine von den Strassen auffallen).
Heute hat es dann in die ganze Pracht hineingeregnet und die Temperaturen liegen sogar leicht über Null. Da wird sich wohl die eine oder andere Eisschicht daraus ergeben, was wieder neue Herausforderungen mit sich bringt.
Der Bau der Modelleisenbahnanlage macht Fortschritte und ein Teil der Weichen und Kreuzungen ist bereits angeschlossen.
Auch gewisse Landschaftselemente sind bereits erkennbar und in der unteren Ebene habe ich eine Beleuchtung installiert, damit man die Züge im Notfall wieder sicher auf die Gleise stellen kann.
Aber es bleibt immer noch viel zu tun, bis daraus eine fertige “Landschaft” wird, mit Hügeln, Tunnels, Wald und Wiesen sowie mehreren Bahnhöfen, Verladerampen und Dörfern.
Happy Modelling im Neuen Jahr !
M | T | W | T | F | S | S |
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