Das Titelbild zeigt den ausgesteckten, geplanten Bauplatz für unsere Garage. Seit 2 Wochen haben wir endlich rege Bautätigkeiten hier und nachdem unser Kollege mit seinem Bagger einmal mehr innert 6 Stunden eine Meisterleistung vollbracht hat, sieht unser Bauplatz ziemlich “umgegraben” aus.
Das Grundfundament ist fast fertig und die ersten Zementsteine für die Stützmauer liegen ebenfalls bereit.
Gestern konnte ich auch die erste Ladung Balken abholen und bereitlegen. Wenn all dieses Baumaterial nur nicht so schwer wäre (ich habe schon Arme bis zu den Knien 🙂 ). Insgesamt sind rund 8-9 Tonnen Material zu schleppen, das meiste von Hand, ohne Hilfsmittel.
Auch der Transporteur des Beton-Kies konnte nicht wie geplant abladen und hat den ganzen Kies (ca. 10 m3) rund 20 m unterhalb der Baustelle auf den Zufahrtsweg gekippt, weil beim schlammigen Untergrund vom vergangenen Montag mit seinen abgefahrenen Reifen der ganze Lastwagen ins Rutschen gekommen ist (siehe Furchen und Fahrspuren).
Nun muss ich also auch noch den Betonkies mit der Schubkarre nach oben transportieren. Pro Tag schaffe ich rund 1/2 Tonne Beton zu machen und zu verarbeiten.
Aus dem Aushub der Garagen-Baustelle haben wir den bestehenden Platz für den Wohnwagen erweitert und ausgebaut. Dort hat es nun genug Platz für dieses Vehikel, samt ausgedehntem Vorplatz – wie zum Ferien machen!
Aufmerksame Beobachter können auf diesem Bild aber auch andere Gäste erkennen, die sich über den neuen Platz freuen.
Bisher hat das Wetter (fast immer) mitgespielt. Während den Aushubarbeiten mussten wir morgens um 05:00 mit der Arbeit beginnen, weil es tagsüber zu heiss war. In der Woche danach war es gemütlich, bei kühleren Temperaturen draussen zu arbeiten. Das Thermometer war vor allem am Vormittag angemessen, erst am Nachmittag wurde es heisser. Doch seit 2 Tagen haben wir mehrmals täglich Niederschläge und kühle Temperaturen, sodass wir heute Abend (30. Juni 2018) nochmals den Ofen einheizen mussten und am Morgen des 27. Juni 2018 war es gerade mal 2.8 Grad !!
Einzig unserem Salat gefällt dieses warme/kalte und nasse Wetter und wie im letzten Blog beschrieben, haben wir nun eigenen Bio-Salat.
Und irgendwo dazwischen ist tatsächlich unser kleiner grüner Frosch. Er ist trotz dem Maschengitter hochgeklettert und macht es sich zwischen dem Salat gemütlich. Umso ulkiger, wenn unsere Salatkiste plötzlich quakt.
Noch 2 Monate und dann muss unsere Garage fertig sein. Wir halten Euch über den Baufortschritt auf dem Laufenden. Es lebe das Hand-Werk !!
Der Rauch war in den letzten Tagen fast unerträglich geworden. Dick wie eine Nebelwand erstreckte er sich über den See und das kleine Tal. Von Aussicht keine Rede – die Black Creek Mountains haben wir schon seit Tagen nicht mehr gesehen.
Am Samstag Abend hat der Wind sich zu einem Sturm entwickelt und die Crews, die die Waldbrände bekämpfen, mussten sich teilweise notfallmässig selber in Sicherheit bringen. Die Feuerwände bewegten sich mit bis zu 20 km/h vorwärts. Gegen 22:00 fielen dann die ersten Regentropfen, zwar nur spärlich, aber spürbar. Heute Sonntag hat nun aber ein Dauerregen eingesetzt, zusammen mit einer merklichen Abklühlung der Luft. Am Freitag hatten wir noch rekordverdächtige 38.7 Grad (C) gemessen, heute Morgen waren es gerade noch 15.6 Grad und gegenwärtig sind es kaum mehr 12.5 Grad.
Zum Glück bin ich rechtzeitig mit der ostseitigen Mauer fertig geworden und die westliche hat bereits einen 80 cm hohen Verputz erhalten.
Heute kann man nicht mehr daran arbeiten, der Dreck ist klebrig und die “Sauer…” wäre eine riesige Schlammschlacht. Auf der Rückseite des Hauses konnte ich die untersten Balken gerade noch rechtzeitig neu streichen. Doch der Regen ist willkommen und hat bereits aktiv dazu beigetragen, dass mehrere Feuer beinahe gelöscht (oder rascher gelöscht) werden konnten.
Endlich eine gewisse Entspannung bei der Waldbrandsituation, doch bis die Feuer eingedämmt sind, wird es noch Wochen dauern. Die zerstörte Wald-/Steppenfläche hat in der Zwischenzeit rund 25 % der Grösse der Schweiz angenommen. Alleine die beiden grössten Feuer sind auf je ca. 2’100 km2 angewachsen. Da British Columbia rund 26-mal so gross wie die Schweiz ist, nicht weiter bedenklich, der wirtschaftliche und ökologische Schaden wird sich aber in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. Von den Evakuierten in Williams Lake sind in der Zwischenzeit erst rund 60 % zurückgekehrt, die Logistik- und Nachschubsituation hat sich verbessert, doch Normalität ist noch nicht eingekehrt.
Jetzt beginnt für viele Vertriebene/Evakuierte die bange Frage, ob die Schäden/Verluste durch die Versicherung auch genügend abgedeckt sind. Gerade gestern haben wieder mehrere Leute ihre Anwesen/Häuser/Lodges verloren.
Auch die Tierwelt hat sich verändert. Die putzigen Chip Munks kommen in der Zwischenzeit regelmässig auf die Terrasse und wühlen in den Kräuter-Töpfen.
Die Mäuse versuchen bereits wieder Schlupflöcher zu finden und die Humming-Birds (Kolibri) sind grösstenteils weggeflogen. Nur noch ein oder zwei dieser kleinen Vögel sind hier. Der Rest ist bereits weggezogen. Ob wegen dem Rauch, der Hitze/Trockenheit oder wegen mangelnder Nahrung wissen wir nicht, vermutlich eine Kombination aller 3 Faktoren. In den nächsten Tagen werden nun überall nochmals Gräser und Pflanzen nachwachsen, denn der Regen wird rasch seine erste Wirkung zeigen.
Hoffen wir, dass das Donnergrollen und die sichtbaren Blitze von heute keine nachteilige Wirkung in unserer Gegend hinterlassen werden (z.B. neue Feuer). In den nächsten Tagen soll es gemäss Wettervorhersage kühler bleiben. Vielleicht ein baldiges Ende der aktiven Waldbrände?
Es wäre wünschenswert!
Trotz allen Waldbränden und der rauchigen Luft werkeln wir fröhlich weiter. So ist unsere Aussenmauer auf der Ostseite nun endlich stabilisiert, fixiert und fertig verputzt/gemauert.
Es sieht zwar eher wie ein Kunstwerk als wie eine fachmännisch verputzte Mauer aus, doch seit wir mit Mauer-Anker die Sache stabilisieren konnten (HILTI HIT-1 und HIT-V 8.8 sei dank), konnte ich mit dem restlichen eigenen Sand (der Schneepflug hatte ihn über die Böschung geschoben – musste alles von Hand gesiebt werden) und etwas Zement & SIKA-Betonleim die Mauer in Etappen fertigstellen. In Etappen heisst im Klartext mit Eimerladungen von angemischtem Material, samt Zwischentrocknung, und von Hand aufgetragen.
Daraus ist (wegen der grossen Höhe der Mauer) dann dieses seltsame “Kunstwerk” entstanden, weil bei grösseren Mengen von Verputz eine Instabilität entstanden wäre und wegen dem heissen Wetter entweder der Verputz nicht geklebt hätte und wieder heruntergefallen wäre, oder mit zuviel Wasser einen Bauch (mit Luftblase dahinter) gebildet hätte.
Nun hoffen wir, dass die Mauer den harten kanadischen Winterbedingungen stand halten kann. Auf jeden Fall habe ich viel dabei gelernt 😉
Gestern Abend konnte ich beim Eindunkeln im Augenwinkel einen Schatten wahrnehmen und im nächsten Augenblick knallte es an der Balkontüre. Sofort nachschauen, welches Federvieh da wieder in die Scheibe geflogen war!
Wie sich heute herausstellte, handelte es sich dabei um eine kleine Boreal Eule, etwa 20 cm gross. Sie sass benommen auf der Terrasse. Am Fensterglas klebt eine kleine Feder. Sie hatte offenbar das Türfenster nicht gesehen oder während der Jagde auf unsere Fledermäuse den Flugwinkel falsch eingeschätzt und war in die Türe gekracht. Niedlich war sie trotzdem und dieses Bild konnte mit etwas Glück geschossen werden.
Heute Morgen war die Eule auf jeden Fall wieder verschwunden. Die wird wohl noch ein paar Tage Kopfweh haben. 🙂 😎
Die Waldbrände nebeln uns weiterhin ein, gelöscht sind sie aber noch lange nicht, doch solange keine Evakuation erfolgt oder die Brände sich in unsere Richtung verschieben, sind wir hier sicher. Einkaufen ist nun wieder normal möglich und die Geschäfte in der Stadt haben auch wieder regelmässiger offen. Fast alles ist erhältlich. Einige Geschäfte benützen die Gelegenheit gleich für einen Umbau oder eine Renovation.
“Life goes on” (kanadisch) oder wie die Horseflyer sagen “We fin” (es gibt sogar T-Shirts hier mit diesem Aufdruck).
Seit wir vor 2 Wochen angekommen hat sich das Wetter kaum verändert: Jeden Tag blauer Himmel und wenig Wolken, Temperaturen zwischen 25 – 35 Grad.
Leider hat sich seit gestern dieses schöne Wetter zum Schlechten gewendet: Innerhalb von 24 Stunden sind rund 3-4 grössere Waldbrände in unserer unmittelbaren Umgebung ausgebrochen. Eines beim Flughafen Williams Lake (dort sollten eigentlich die Löschflugzeuge aufgefüllt werden), eines zwischen Williams Lake und 150 Mile House, ein weiteres auf dem Weg nach Horsefly, ca. 10 km von 150 Mile House entfernt und ein riesiges bei 100 Mile House haben wir am Donnerstag auf der Heimfahrt von Kamloops selber gesehen:
Dieses Feuer hatte gestern Nachmittag zu dieser Zeit bereits eine Fläche von rund 2 Quadratkilometer eingenommen und sich über Nacht auf Freitag während dem Tag auf etwas die 10-fache Fläche vergrössert. Der Rauchpilz steigt bis auf 6000 m hoch. Über 3500 Leute haben begonnen, ihre Häuser zu verlassen und müssen das Gebiet räumen. Wie wir laufend über Facebook erfahren, verschlimmert sich die Lage von Stunde zu Stunde. Die Sonne scheint nur noch durch rosa-orange Wolken und es riecht permanent nach Holzfeuer. Vom Himmel regnet es verbrannte Tannennadeln und weisse Ascheflocken fallen wie Schneeflocken und legen eine Schaubschicht auf alles.
Wir waren 3 Tage ohne Strom und Informationen. Die Strom-/Telefonleitungen waren unterbrochen und auch die Internet-Verbindung war weg (mangels Strom). Der Kühlschrank begann warm zu werden und auch das Gefrierfach mit dem Fleisch begann aufzutauen. Zum Glück ist heute Dienstag der Strom wieder eingeschaltet worden (die Strommasten entlang der Strasse nach Horsefly warem dem Feuer zum Opfer gefallen). Es herrscht eine angespannte Stimmung. Die Strassen sind gesperrt und die Nahrungsmittel im einzigen Laden im Dorf verkauft, das Benzin an der Tankstelle aufgebraucht. Eine Weile lang konnte man noch Landwirtschaftsbenzin für die Generatoren holen, welche bei den meisten Leuten Tag und Nacht liefen, damit sie die Kühltruhen betreiben und Fernseh schauen konnten (via Satellit natürlich). Doch damit ist jetzt auch Schluss. Und: Wir haben weder Generator noch Satelliten-TV 🙁
Hier die aktuelle Feuerkarte von British Columbia (die Legende zuerst, danach die Überblickskarte von ganz B.C. und dann der Ausschnitt von unserer Gegend).
Legende der farbigen Punkte auf der Karte (Stand vom 10.07.17, 11:00 Lokalzeit)
Gesamtkarte aller Waldbrände in B.C.
Karte der Feuer in unserer Gegend (CARIBOO):
Die 3 Grossfeuer im Cariboo haben je etwa eine Ausdehnung von 25-50 Quadratkilometer (km2). Sie werden von den Feuerwehren 24 Stunden rund um die Uhr bekämpft, doch bei auffrischenden Winden ist das schwierig. Das Unterholz ist völlig ausgetrocknet und die Feuerwalzen sind teilweise bis zu 50m hoch. Grüne Laubbäume sind innert Minuten ausgetrocknet und dürr, Tannen und Föhren explodieren förmlich.
Wie wir gerade erfahren haben, wird nun die Armee aufgeboten und Feuerwehren aus anderen Provinzen werden nach B.C. entsandt.
Im Moment sind wir noch nicht in Gefahr, doch unsere sieben Sachen sind gepackt im Flur bereit und wir können innert Minuten aufbrechen. Wir passen auf uns auf und die Behörden sind sehr vorsichtig und geben rechtzeitig Warnungen heraus. Auf jeden Fall werden wir Euch über unser Blog auf dem Laufenden halten. Internet und Telefon können aber jeden Moment wieder ausfallen. Zurzeit sind wir immer noch in unserem Haus und warten, dass das Wetter etwas Regen bringt (bitte ohne Blitzschlag).
Alles okay bei uns!
Neben den bekannten Haustieren (Eichhörnchen, Chip Munk, Hummingbird, Rehe) haben wir am vergangenen Freitag nicht schlecht gestaunt, als wir auf der Strasse nicht die üblichen Kühe sichteten, sondern einen einsamen Scharzbär, der gelangtweilt auf der Strasse dahertrottete. Nicht links, nicht rechts schauend, spazierte er durch die Gegend.
Nein, nicht durchs Gebüsch (denn Beeren gibt es noch sehr wenige, die Pflanzen blühen erst), sondern auf der staubigen Strasse. Was für ein trostloses Bärenleben! Kein Lachs im Fluss, keine Him-/Heidelbeeren im Gebüsch 😉
Auch ein neuer Besucher schaute uns beim Frühstück zu: Ein vorwitziges Eichhörnchen wagte sich auf den Balkon und schaute durch die Scheibe herein. Nein, wir füttern keine Wildtiere!
Dafür herrscht auf den Wiesen rund ums Haus eine herrliche Farbenpracht und ein Reichtum an Düften. Summsen und brummeln ist angesagt! Es ist herrlich auf der Terrasse zu sitzen, den putzigen Hummingbirds beim Streit ums Zuckerwasser zuzusehen oder die vielen wunderbaren Wilddüfte einzuatmen. Weidenröschen, Margeriten, Klee, verschiedene Gräser, gelber Türkenbund, Akalai, Tannen/Föhren, Bärenklau, etc. Eine genüssliche Herrlichkeit, die wir auf unseren Grundstück äusserst schätzen.
Doch der letzte Sturm hat auch bei uns etwas Spuren im Wald hinterlassen, jedoch keine massgeblichen Schäden angerichtet (ein paar Stacheldrähte am Zaun mussten frisch gespannt werden). Hübsch sieht es aber trotzdem nicht aus:
Und auch die schief hängenden Bäume sind keine Pracht, denn sie werden bald einmal absterben.
Daneben sind wir wie immer fleissig und verbessern dies und das. Ein Bänklein, um die Dinge für den nächsten Einkauf bereitlegen zu können,
und ein Gewürzgestell aus Zedernholz sind die neuesten Möbelstücke aus eigener Kreation.
Daneben rodeten wir die Waldfläche über dem Septic-Feld, Beseitigung von invasiven Pflanzen und Disteln, etc. etc. Auch in der Küche werden neue Kreationen geschaffen: Selbstgemachte Löffelbiscuits, frisches Brot und ein frischer Zitronen-Keks – alles aus eigener Produktion.
Auch dieses Jahr wird es uns nicht langweilig ab der vielen Arbeit! Und das alles bei herrlichem Sommerwetter und 28-30 Grad Celsius.
Und am Abend werden wir mit dem wunderbarem Farben-Feuerwerk der Sonne beglückt. 🙂
-> siehe Blog Hauptbild
Auch in diesem Jahr gab es wieder einige Bauarbeiten zu erledigen. Der Parkettboden im Schlafzimmer wurde fertig verlegt und somit hat das ganze untere Stockwerk nun einen durchgehenden Parkettboden aus massivem Birkenholz.
Hier ein Bild des Raumes
Nun fehlt noch ein feiner Schliff des Bodens und seine Versiegelung mit dem Woca-Öl. Aber diese Arbeiten müssen bis zum nächsten Jahr warten, da ich mir beim Verlegen des Holzes eine Schleimbeutel-Entzündung am einen Knie eingefangen habe, welche nun sorgfältig aber rasch auskurriert werden muss.
Parallel dazu haben wir nach 5 Jahren endlich den Verputz an den Aussenwänden angebraucht. Die Canadier kennen das nicht und es brauchte einigen Aufwand, um all das Material zu organisieren. Das Fiberglas-Armierungsnetz mussten wir aus der Schweiz mitnehmen, da man das hier eigentlich nicht kennt. Anstelle von leichtem Fiberglas-Netzen montieren Canadische Bauleute meistens ein schweres Eisengeflecht, das speziell an der Mauer veranktert werden muss. Doch da wir unter der Teermatte unsere Styropor-Bauklötze haben, wäre eine Verankerung recht schwierig geworden. Bevor diese Arbeiten begonnen werden konnten, musste ich einen ca. 50 cm tiefen Graben entlang der Mauer ausheben.
So haben wir uns zur Montage von Isolierplatten (Styrospan-Aussenmatten, 6 cm) entschieden und dann darüber das Armierungsnetz mit einer ersten Verputzschicht (ca. 1 cm dick) angebracht. Anschliessend wurde ein rund 1.5 bis 2 cm dicker Verputz angebracht. Das ganze sollte nun hoffentlich auch die harte Winterzeit hindurch halten und das darunterliegende Holzwerk schützen. Das Resultat (den Graben habe ich bereits wieder zugeschüttet) sieht dann ungefähr so aus:
Nun fehlt zuoberst noch das passende Abschlussblech, dass verhindertn soll, dass Nässe gegen die Foundation-Boards laufen kann, auf denen die unterste Log-Ebene aufsetzt. Auch diesmal hiess es wieder “learning by doing”, denn einen sogenannten Stucco-Verputz anbringen, war nicht so einfach (bei uns in der Schweiz würde man Marmoran verwenden, doch das gibt es hier nicht). Zweimal ist ein ganzer Teil des Verputzes wieder in sich zusammengefallen, da die nötige Haftung und das entsprechende Bindemittel gefehlt haben (auch Sika-Bindemittel kennt in Williams Lake niemand und es gibt nur einen komischen Leim, mit dem man 2 Verputzschichten zusammenleimen könnte – wie das gehen soll, konnte mit aber niemand erklären).
Im Fachgeschäft eine solide Beratung zu erhalten ist hier draussen unmöglich. Die meisten Leute lesen einem einfach die Anleitung auf der Verpackung vor oder versuchen, mit Hilfe des Computers auf der Herstellerseite schlauer zu werden. Echtes Fachwissen oder solide Erfahrung hat fast keiner hier. Nun ja, die grosse Herausforderung zum Verputzen der rund 2.5 m hohen Fassadenmauer steht noch bevor. Zuerst musste ich nun mal einen passenden Zement für den Grundverputz auf die Styrospan-Platten finden, damit das Armierungsnetz solide angebracht werden kann. Dann sollte der Verputz drauf hoffentlich besser haften. Wie sich heute morgen aber gezeigt hat, ist das Gewicht der Wand mit dem Gesamtverputz aber so gross, dass ohne eine gute Verankerung des Armnierungsnetzes das ganze einfach herunter-rutschen kann. Mit einiger Mühe, ein paar Tricks und Steinen unterlegen, konnte ich das Problem dann beheben und musste die fertige Mauer dann mit ein paar Schrauben auf der darunterliegenden Holzplatte fixieren – verutlich nicht ganz professionell, aber unter diesen Umständen effizient. Die Wand wiegt im fertigen Zustand rund 120 – 150 kg auf 2.50 m Länge. Da genügen ein paar Bostitch-Klammern zur Befestigung des Armierungsnetzes eben nicht mehr.
Vermutlich bin ich auch der einzige, der an einer solchen Wand einen Verputz anbringt. Canadier schrauben lieber ein paar Bleche oder ein Vinyl-Siding drauf und fertig ist die Aussenfassage. Nach 3-4 Jahren wird dann das ganze ersetzt und wieder neu gemacht.
Mal schauen, wie lange meine verputzte Mauer halten wird. Willkommen im Reich der Improvisation!
Übrigens:
Unsere Haustiere (Hummingbirds) entpuppen sich als gefrässige kleine Flieger: Pro Tag werden rund 7 dl Zuckerwasser vertilgt und wenn der Blumen-Feeder leer ist, kann es schon mal sein, dass die putzigen Dinger persönlich vorstellig werden, um auf das fehlende Zuckerwasser aufmerksam zu machen. Man wird dann plötzlich zum “Blumen-Objekt”, welches mit lautem Zwitschern umkreist wird, bis eine Reaktion erfolgt.
Die niedlichen aber listigen Biester sind wirklich eine Plage: Die Dichtungen unserer Balkontüre und die Abdichtung der Ausstensteckdosen dienen offenbar neben den Kabel des Trucks ebenfalls als “Spielumgebung” und “Lustbeisser”.
So sehen die Dichtungen an unserer Türe im Moment aus:
Bei Minustemperaturen nützt diese Dichtung nicht mehr viel und ein eiskalter Luftstrom wird an diesen Stellen ab -15° ausserdem zu Vereisungen auf der Innenseite der Türe führen.
Vielen Dank, liebes Eichhörnchen, aber ins Haus rein kannst Du trotzdem nicht und hoffentlich gibt der Gummi/Kunststoff eine rechte Magenverstimmung!!
Nun, das Eichhörnchen konnte unsere Bodenlege-Tätigkeiten nicht aufhalten und der neue Stubenboden (2 cm dickes Birken-Parkett, massiv) ist nun fertig verlegt.
Hier ein Bild, wie es vorher aussah:
Und so sieht es nun aus (nicht alle Möbel sind am gleichen Ort zurück) und wir haben das Haus natürlich für den Winter aufgeräumt:
Da der Boden gegenüber den Bodenplatten nun eben verläuft, muss man sich zuerst daran gewöhnen, wenn man durch’s Haus läuft. Automatisch will man den Fuss anheben, und die Höhendifferenz zu den Bodenplatten auszugleichen, doch das ist jetzt nicht mehr nötig.
Nun muss sich der neue Boden bei Kälte und Trockenheit (Heizperiode im Winter) bewähren. Da das Parkett schwimmend auf einer Korkschicht verlegt ist und wir einen speziellen Kleber aus Deutschland verwendet haben, hoffen wir, dass sich das Parkett nicht verzieht, aber das wissen wir dann vermutlich erst im nächsten Sommer.
Nun fehlt nur noch der gleiche Parkettboden im Schlafzimmer. Das Holz liegt schon bereit und ist gut ans Haus gewöhnt und ausgetrocknet.
Einen ähnlichen Boden müssen wir dann noch im Obergeschoss einbauen, doch dazu brauchen wir noch ein paar Ideen, wie der Zwischenboden gebaut werden kann. Kanadier bauen in diesem Bereich ganz anders als wir und zahlreiche Materialien, die wir hier verwenden würden, sind in B.C. nicht erhältlich. Naja, dazu wird uns schon noch etwas einfallen 😉
Im Verlaufe unseres Aufenthaltes haben wir uns natürlich auch um die weiteren Ausbauten und das Grundstück und die Waldpflege gekümmert.
Unser Abstellraum hat zum Abschluss noch einen wasserfesten Plattenboden erhalten und ist nun “betriebsbereit” (samt Waschmaschine).
Daneben ist uns die Aufzucht des neuen Waldes auf dem Grundstück ein Anliegen. Dutzende von Bäumen haben begonnen, um den Platz an der Sonne zu kämpfen und die kräftigsten/stärksten gewinnen (wie immer auf dieser Welt und häufig in der Natur). Doch einige Pflanzen nützen die Situation und bereiten sich im Schatten der grösseren Pflanzen einen “Startplatz” vor.
So wachsen neben den Himbeersträuchern und den Lachsbeeren (diese gibt es in der Schweiz nicht, sind jedoch ähnlich wie Himbeeren, aber mit grösseren Blättern und matschigen, weichen Beeren, die weniger kräftig schmecken) zahlreiche kleine Pappeln, Birken und diverse Arten von Tannenbäumen.
Hier ein paar Beispiele:
Hier wachsen nebeneinander gleich 3 Rottannen und eine Weisstanne (könnt ihr die Bäumchen und deren Unterschiede erkennen?)
Alle Bäume sind bereits zwischen 2o und 40 cm hoch.
Etwas weiter unten am Abhang wächst auch die von Fabio gepflanzte Föhre bestens heran. Sie ist in den 4 Jahren von ungefähr 30 cm Höhe auf heute stolze rund 140 cm empor gewachsen und behauptet ihren Platz neben den Poppels, Lachs-/Himbeeren und Birken.
Die einen Tannen haben sich einen eher schwierigen Startplatz ausgesucht und werden sicher mehr Mühe bekunden, auf rasch auf eine stolze Grössen heranzuwachsen. Doch auch sie haben gute Chancen, einmal als Weihnachtsbaum auf dem Strässchen zum Septic-Feld zu stehen.
Dies kleine Douglas-Tanne (ca. 15 cm hoch) ist übrigens ein Nachkomme der grossen Douglasie hinter dem Haus, die der Sturm im vorletzten Herbst umgeblasen hat. Bis sie wieder eine stolze Höhe erreicht hat, wie ihre Vorfahren, wird es sicher noch eine Weile dauern; am Ursprungsbaum habe ich doch immerhin stolze 256 Jahrringe gezählt.
Mal schauen, wer nach dieser Zeit mehr erzählen kann: Unser Haus oder der Baum?
So haben wir im Verlaufe dieses Sommers vielen neuen, kleinen Bäumen geholfen, gute oder bessere Startbedingungen für ein erfolgreiches Wachstum zu erlangen. Vielleicht werden wir in einigen Jahrzehnten hier wieder einen kräftigen kleinen Wald vorfinden, der sich um unser Haus gebildet hat. Einzig die beiden kleinen Rottannen gleich neben der Haustüre haben sich vermutlich jedoch nicht den richtigen Standort für ihr Wachstum ausgesucht und werden früher oder später bei uns als Christbäume enden. Eine Tanne von mehreren Metern Höhe gleich 2 Meter neben der Haustüre ist vermutlich nicht wünschenswert/zielführend. Doch bis diese beiden Tannen grösser als der Vorbau zur Haustüre sind, werden vermutlich noch 10-12 Jahre vergehen. Und dann sehen wir weiter.
Usere Aufgaben und Tätigkeiten diesen Sommer sind also vielfältig gewesen:
Einzig auf die Funktionen “Jäger” und “Fischer” haben wir im Moment verzichtet (siehe den Artikel über die Bären, bei dem die Bären bei einem kanadischen Hausbesitzer vermutlich schlechtere Karten gehabt hätten und nun als Bärenfell die Wohnung zieren würden). Da betätige ich mich lieber als “Bilderjäger” und zeige Euch die putzigen Tiere auf unserem Blog.
Das abgesägte Rundholz des Cottonwood-Baums (Pappel) hat sich in den letzten Jahren so stark dunkel verfärbt, dass die Hausnummer nicht mehr sichtbar war.
Nun haben wir eine neues kleines Hausnummerschild, mit Winterdach – alles aus wetterfestem Holz, das sich mit der Zeit noch etwas braun verfärben wird.
Wenn der Schnee auch im kommenden Winter hoch liegen wird, sieht man natürlich auch dieses Hausschild (ca. 50 cm hoch, 85 cm breit) nicht mehr. Aber wer braucht denn das Hausnummernschild im Winter schon?
Nach dem Tischproblem vom letzten Winter (siehe Arbeitstisch in diesem Blog-Beitrag) haben wir beschlossen, einen richtig grossen Arbeitstisch in unserem Loft zu installieren. Leider liess sich kein geeignetes Modell finden (Ikea, lokale Möbelhäuser) und so haben wir kurzerhand passende Bretter und Tischbeine (rote Zeder!) eingekauft und selber ein schönen Arbeitstisch gezimmert.
Hier das Resultat
Nun, er ist etwas grösser geraten, als zuerst geplant, aber nachdem wir zusätzliche geeignete Bretter vorrätig hatten, liess sich ein Arbeitstisch einrichten, an dem 2 Personen gleichzeitig “ausgedehnt” arbeiten können, ohne sich dabei in die Quere zu kommen. Oder man kann seine Arbeiten auch einfach ausgebreitet liegen lassen.
Einzig die Fussleiste ist etwas weit nach innen gerutscht und nur für Leute mit langen Beinen geeignet.
M | T | W | T | F | S | S |
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